Nordrhein-Westfalen: Ermittler finden Bekennerschreiben nach ...

23 Feb 2024
Wuppertal

Ein 17-Jähriger soll Mitschüler in Wuppertal schwer verletzt haben. Ermittler stellten ein Bekennerschreiben sicher, die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl.

23. Februar 2024, 15:13 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, voi 5 Kommentare

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Nordrhein-Westfalen

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Nach dem Messerangriff an einer Schule in Wuppertal vermuten die Ermittler, dass der tatverdächtige 17-Jährige eine psychische Erkrankung hat. Darauf deute ein am Tatort gefundenes Schreiben hin, teilte die ermittelnde Staatsanwaltschaft mit. In dem Schreiben habe sich der Schüler zu der Tat bekannt. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt. Der Schüler sei den Behörden bislang nicht strafrechtlich aufgefallen. 

Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge war er am Donnerstagmorgen mit einem Messer in seiner Schule aufgetaucht und hatte unvermittelt begonnen, auf Mitschüler einzustechen. Die Amoktat hatte sich nach Angaben der Ermittler während einer Pause in einem Aufenthaltsraum für Oberstufenschüler ereignet. Der Raum liege im 4. Obergeschoss des Gebäudes. 

Die Schüler seien zunächst unter sich gewesen. Ein Lehrer sei dann durch laute Rufe aufmerksam geworden und zum Tatort gekommen, sagte Staatsanwalt Patrick Penders. Der Lehrer habe den mutmaßlichen Täter offenbar zum Aufgeben bewegen können. Der 17-Jährige habe seine Waffe, ein Klappmesser mit einer sechs bis acht Zentimeter langen Klinge, "auf Ansprache eines Lehrers niedergelegt", sagte Penders. Der mutmaßliche Täter ging selbst in die Oberstufe der Schule.

Tatwaffe und weitere Beweismittel wurden beschlagnahmt

Man gehe nach weiteren Zeugenvernehmungen davon aus, dass es nur diese eine Tatwaffe gegeben habe, teilten die Ermittler mit. Das Messer sei sichergestellt worden. Laut Staatsanwaltschaft wurde auch die Wohnung des 17-Jährigen durchsucht und weitere Beweismittel beschlagnahmt.

Laut den Angaben der Ermittler fanden die Einsatzkräfte den 17-Jährigen in einem Pausenraum in dem Schulgebäude zusammen mit einem Lehrer. Dort habe der Jugendliche zunächst auf einem Stuhl gesessen, dann jedoch die Einsatzkräfte angegriffen und geäußert, erschossen werden zu wollen. Er sei ohne Waffeneinsatz festgenommen worden.

Vier Schüler aus der Jahrgangsstufe des Tatverdächtigen wurden nach Polizeiangaben verletzt, sind aber inzwischen nicht mehr im Krankenhaus. Der Tatverdächtige selbst sei schwerer verletzt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der 17-Jährige die Verletzungen selbst zugefügt hatte. Drei Schülerinnen hätten einen Schock erlitten. Zwei von ihnen seien auch in Krankenhäuser eingeliefert worden, teilten die Ermittler mit. 

Ob bei dem tatverdächtigen Schüler tatsächlich eine psychische Erkrankung vorliege, müsse ein Fachpsychiater klären, sagte Staatsanwalt Penders. Noch am Freitag sollte ein Haftrichter über einen Haftbefehl für den 17-Jährigen entscheiden, der bislang vorläufig festgenommen wurde.    

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