ChatGPT-Entwickler: OpenAI verliert Mitgründer Sutskever

15 Mai 2024
ChatGPT-Entwickler OpenAI verliert Mitgründer Sutskever

Gerade hat das ChatGPT-Unternehmen OpenAI eine neue Version des KI-Chatbots vorgestellt. Nun tritt Mitgründer Ilya Sutskever zurück. Er war einst im Zentrum des Skandals um den gescheiterten Rauswurf von CEO Sam Altman.

OpenAI - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

15.05.2024, 10.21 Uhr

OpenAI-Mitgründer Ilya Sutskever

Foto: Amir Cohen / REUTERS

OpenAI, das Unternehmen hinter dem KI-Chatbot ChatGPT, steht vor einem bedeutenden personellen Wandel. Ilya Sutskever, Chefforscher und einer der Mitbegründer, hat angekündigt, das Unternehmen zu verlassen. Sutskever, der als einer der führenden Köpfe hinter der Entwicklung von ChatGPT gilt, teilte auf der Online-Plattform X mit, dass er sich »nach fast einem Jahrzehnt« im Unternehmen nun einem persönlichen Projekt zuwenden möchte, dessen Details er zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben werde.

Die Nachricht kommt nur einen Tag, nachdem OpenAI das neueste KI-Modell GPT-4o vorgestellt hat. Sie ist in der Lage, realistische Sprachkonversationen zu führen und mit Text sowie Bildern zu interagieren.

Der Abgang von Sutskever folgt auf eine Phase der Unruhe innerhalb von OpenAI, die ihren Höhepunkt fand, als er und andere Verwaltungsratsmitglieder im November vergangenen Jahres die Entlassung des CEO Sam Altman initiierten. Diese Entscheidung wurde nach Protesten von fast allen der rund 700 Mitarbeiter sowie wichtigen Investoren, einschließlich Microsoft, rückgängig gemacht, und Altman kehrte an die Spitze des Unternehmens zurück.

Sutskever, der seinen Schritt später bedauerte, blieb zwar formal bei OpenAI beschäftigt, nahm aber seine Arbeit der »New York Times« zufolge nicht wieder auf. Es sei ein »emotionaler Tag«, sagte Altman der Zeitung zum Abgang Sutskevers. »OpenAI würde ohne ihn nicht existieren und wurde auf jeden Fall von ihm geprägt.«

ChatGPT hatte vor über einem Jahr den Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst. Bereits kurz nach seiner Einführung Ende 2022 erreichte ChatGPT 100 Millionen aktive Nutzer pro Monat und löste einen KI-Boom aus.

Solche KI-Chatbots werden mit gewaltigen Mengen an Informationen trainiert und können Texte auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren, Software-Code schreiben und Informationen zusammenfassen. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte.

Sutskevers Abgang markiert das Ende einer Ära bei OpenAI und wirft Fragen über die zukünftige Richtung des Unternehmens auf. Jakub Pachocki, der bisherige Forschungsleiter, tritt als Sutskevers Nachfolger an.

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