Beliebteste Vornamen 2023: Langjähriger Spitzenreiter „Emilia ...

12 Tage vor

Sophia und Noah sind die am häufigsten vergebenen Vornamen des Jahres 2023. Wie die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, hat Sophia den mehrjährigen Spitzenreiter Emilia ganz knapp vom Spitzenplatz der Erstnamen verdrängt.

Beliebteste Vornamen 2023 - Figure 1
Foto Tagesspiegel

Noah verteidigte seine Position gegenüber Matheo bei den Jungen. „Beide Listen sind weiterhin überwiegend stabil; mit Lia und Liam gibt es zwei ganz neue Namen unter den Top Ten“, so die Sprachexperten.

Die beliebtesten Mädchennamen 2023

Das Rennen bei den beliebtesten Mädchennamen war laut Gesellschaft denkbar knapp: Zwischen Sophia und Emilia lägen gerade einmal vier Vergaben. Sophia belegt erstmals die Spitzenposition: Zusammen mit der schon lange Jahre beliebten Variante Sophie bildet der Name eine Doppelspitze.

Große Stabilität weisen bei den Erstnamen der Mädchen die Plätze 3 bis 9 auf: Es finden sich Emma, Mia und Hannah, dann Mila, Lina und Ella. Gänzlich neu unter den Top Ten ist der Name Lia (Rang 10), im Vorjahr noch auf Platz 14.

Die beliebtesten Jungennamen 2023

Ein ähnliches Phänomen ist bei der Erstnamenliste der Jungen zu beobachten: Es folgen auf die beiden Spitzenplätze Leon, Paul und Emil auf den Plätzen drei bis fünf; dann kommen Luca, Henry und Elias.

Der Name Liam - nur einen Buchstaben von Lia entfernt und doch mit völlig anderer Bedeutung - ist fünf Plätze aufgestiegen und gehört nun auf Platz 10 erstmals zu den beliebtesten zehn Erstnamen für Jungen. Ben ist inzwischen nicht mehr unter den Top Ten zu finden. Auch Finn, im letzten Jahr noch auf Platz 4, musste seinen Platz unter den zehn beliebtesten Jungennamen räumen.

Vornamen 2023: Trend geht zu kürzeren Namen

Die Sprachexperten sehen den Trend zu kurzen und sehr kurzen Namen bestätigt. Eltern achteten vor allem auf den hellen Klang der Kindernamen, etwa durch die Vokale A, E und I.

Dazu kommen, vor allem bei den Anfangsbuchstaben, lang angehaltene Konsonanten wie M und L, wie Namens-Expertin Frauke Rüdebusch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte.

Comeback für „Michael“ - zumindest als Zweitname

„Die Vornamen-Hitliste bleibt insgesamt stabil“, sagte die GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels der Deutschen Presseagentur (dpa). Rund 63 Prozent der Kinder bekommen von ihren Eltern jeweils einen Vornamen, wie Ewels außerdem erklärte. Allerdings steige der prozentuale Anteil der Babys mit zwei Vornamen tendenziell - auf inzwischen mehr als ein Drittel. Drei Vornamen oder mehr sind nach wie vor die Ausnahme.

Ein Kind schreibt die Vornamen Noah, Sophia und Sophie mit Buntstiften auf ein Blatt Papier.

© dpa/Hendrik Schmidt

Bei der Topliste aller Jungen-Zweitnamen sei ein Comeback der 1970er- und 1980er Jahre zu beobachten, sagte Ewels. Hier landete beispielsweise Michael auf Platz 13, Johannes auf Platz 21 und Andreas auf Platz 22. Gerade Michael sei seit mehreren Jahren auf dem aufsteigenden Ast gewesen, sagte die Geschäftsführerin.

Regionale Unterschiede bei Wahl der Vornamen

Signifikante Unterschiede sehen die Namensforscher auch in den Regionen. Das habe mit Faktoren wie Religion - zum Beispiel mehr christliche und biblische Namen im Süden -, Tradition, Geschichte oder Brauchtum zu tun.

So finden sich bei den Mädchen im Norden Ida und Frieda unter den Top Ten der Erstnamen. Im Süden liegen Marie, Anna und Leonie mit vorn. Im Osten sehr beliebt sind auch Mathilda, Charlotte und Frieda.

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Bei den Jungen sind Ausreißer von bundesweiten Trend etwa Theo, Mohammed und Fiete im Norden, Lukas, Felix und Jakob im Süden, Oskar, Finn, Theo und Karl im Osten und Felix im Westen.

Geht man nach Bundesländern, zeigen sich weitere Besonderheiten: In Berlin, Bremen und Hamburg liegt Mohammed auf Platz eins der Erstnamen, in Thüringen ist Oskar Spitzenreiter bei den Jungen und in Sachsen Emil. In Bayern haben es Felix und Lukas - abweichend vom Bundestrend - auf Platz zwei und drei geschafft.

Wie werden die beliebtesten Vornamen ermittelt?

Die Gesellschaft für deutsche Sprache veröffentlicht seit 1977 die beliebtesten Vornamen, die sich auf die Daten der deutschen Standesämter stützt.

Teilgenommen haben dieses Mal rund 750 Standesämter bundesweit, die fast 900.000 Einzelnamen übermittelten. Damit sind über 90 Prozent aller im vergangenen Jahr vergebenen Vornamen erfasst. Gemeldet wurden nahezu 70.000 verschiedene Namen. (KNA, dpa)

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