Neue Videobotschaft: Ex-SWR-Moderatorin Helen Fares verteidigt ...

9 Apr 2024
Neue Videobotschaft Ex-SWR-Moderatorin Helen Fares verteidigt ihre BDS-Posts

Auf Instagram hat sich die ehemalige SWR-Moderatorin Helen Fares zu den Antisemitismus-Vorwürfen geäußert, deretwegen sie von ihren Aufgaben entbunden wurde. Deutsche Medien wollten sie bloß verstummen lassen, sagt sie.

SWR-Moderatorin Helen Fares - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

09.04.2024, 15.38 Uhr

Ex-Moderatorin Helen Fares in Berlin: »Wir werden nicht verstummen«

Foto: Oliwia Nowakowska / dpa / picture alliance

Der SWR hat seine Moderatorin Helen Fares von ihren Aufgaben entbunden, nachdem sie in sozialen Medien antiisraelische Beiträge gepostet hatte. Nun hat sich die 29-jährige in einer Videobotschaft auf Instagram geäußert, der Titel: »Deutsche Medien lassen verstummen – aber wir werden nicht verstummen«. Darin weist sie Antisemitismusvorwürfe von sich.

Ihr werde Antisemitismus vorgeworfen, weil sie keine Produkte von Unternehmen kaufe, die Israels Wirtschaft unterstützten. Diese Einschätzung sei aber falsch, so Fares, weil Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) Völkermord vorgeworfen wird. Sie sei vielmehr auf der Seite jüdischer Menschen, die darum bäten, sich für Gerechtigkeit einzusetzen, sagt Fares auf Instagram, wo sie sich »Ms Baklava« nennt.

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Der Beitrag wurde von Fares' privatem Kanal und dem Verein »Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost« veröffentlicht. Dieser war bereits in der Vergangenheit mit antiisraelischen Inhalten aufgefallen, er hatte etwa das Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten vom 7. Oktober vergangenen Jahres als »Gefängnisausbruch« bezeichnet.

»Pflicht zur Neutralität«

Der SWR hatte das Ende der Zusammenarbeit mit Fares damit begründet, dass sie auf ihrem privaten Account antiisraelische Inhalte gepostet und zum Boykott von Waren aufgerufen habe, so wie es sich die BDS-Bewegung zum Ziel gesetzt hat. Die Kampagne BDS (steht für »Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen«) ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte auf. Fares hatte in einem Beitrag eine App empfohlen, mit der israelische Waren im Supermarkt identifiziert werden können.

Der Sender hatte Fares nach eigenen Angaben darauf hingewiesen, »dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformats zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte«, hieß es in der Erklärung. »Diese Neutralität ließ Frau Fares in ihren Social-Media-Aktivitäten vermissen.«

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