»MixTalk«-Moderatorin: SWR trennt sich nach antiisraelischen Posts ...

8 Apr 2024
SWR-Moderatorin Helen Fares

Zwar hatte sich die Moderatorin in den sozialen Netzwerken auch von der Terrororganisation Hamas distanziert, die Äußerungen zu Israel fielen jedoch deutlich aus – so etwa gegen die Teilnahme des Landes am »Eurovision Song Contest«.

Der Sender hatte Fares nach eigenen Angaben darauf hingewiesen, »dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformats zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte«, hieß es in der Erklärung. »Diese Neutralität ließ Frau Fares in ihren Social-Media-Aktivitäten vermissen.«

Der SWR habe klare Regeln für den Umgang mit Äußerungen in den sozialen Medien, erklärte der Sender. »Auch wenn Journalistinnen und Journalisten selbstverständlich eine politische Meinung haben können, darf die Unabhängigkeit des SWR und jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters durch Social-Media-Aktivitäten nicht beeinträchtigt oder in Zweifel gezogen werden«, hieß es in der Erklärung. »Diesen Grundsatz sieht der SWR im konkreten Fall verletzt.«

Der Sender wies darauf hin, dass Fares zuletzt auf ihrem privaten Instagram-Konto ein Video gepostet habe, in dem sie eine App empfahl, mit der israelische Waren im Supermarkt identifiziert werden könnten. Der SWR stellte zudem klar, dass der fragliche Post nicht im Kontext einer Beschäftigung für den Sender entstanden sei.

Bei der fraglichen App handelt es sich um die »No Thanks«-App. Dessen palästinensischer Entwickler hatte in einem Interview mit »Al Jazeera« angegeben, die App nach dem Tod seiner Geschwister programmiert zu haben, um »etwas zu tun« für Menschen im Gazastreifen, wie das Nachrichtenportal »T-Online«  berichtet. Die App könne dabei helfen zu identifizieren, »ob das Produkt, das Du in der Hand hältst, die Tötung von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«, heißt es demnach in einer früheren App-Version – ein Slogan, der viele an die nationalsozialistische Parole »Kauft nicht bei Juden« erinnert. Sie wurde daraufhin vorübergehend aus dem App Store entfernt.

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