Höhenbergsteiger Luis Stitzinger am Kangchendzönga vermisst

Inhaltsverzeichnis Luis Stitzinger am Kangchendzönga vermisst: Das ist derzeit bekannt Die Rettung von Luis Stitzinger dauert an Gipfelversuch am 18. Mai gescheitert Über Luis Stitzinger

Luis Stitzinger am Kangchendzönga vermisst: Das ist derzeit bekannt

Am vergangenen Montag (22. Mai) war Stitzinger bis auf Lager 2 aufgestiegen, am Folgetag bis auf Lager 3. Camp 4 hatte er am Mittwoch erreicht. Von dort habe er seine Frau Alix von Melle (Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteigerin) noch per Nachricht über die sichere Ankunft informiert und, dass er um 18 Uhr zum Gipfel aufbrechen werde.

Dies war laut Stefan Nestler auf abenteuer-berge.de die letzte Nachricht via Satellitengerät. Verabredet war eine weitere Mitteilung nach der sicheren Rückkehr vom Gipfelgang. Es wurde jedoch keine weitere Nachricht versandt.

Der wohl letzte persönliche Kontakt fand mit der peruanischen Höhenbergsteigerin Flower Waganku Wayta Hirkawarmi statt. Mit dieser verabredete Stitzinger ein Treffen in Camp 4 (ca. 7.600 m), wo er jedoch nicht mehr eintraf. Am folgenden Morgen alarmierte die Alpinistin deshalb die Rettung.

Der letzte Funkkontakt zu dem 54-Jährigen hatte laut abenteuerberg.de am Vorabend gegen 21 Uhr stattgefunden. Dabei gab Stitzinger seine Höhe mit etwa 8.300 Metern an. Der Alpinist hatte für den Abstieg Ski dabei. Ob er diese nutzte, ist bislang nicht bekannt.

Die Rettung von Luis Stitzinger dauert an

Wie während der Suchaktion festgestellt wurde, war die "Live-Tracking"-Funktion von Stitzingers GPS-Gerät deaktiviert. Dies erschwert die mögliche Lokalisation deutlich. Die Rettung hatte sich zuvor bereits durch Nebel am Berg verzögert, der die Landung des Helikopters im Basecamp verhinderte.

pLuis Stitzinger wird am Kangchendzönga vermisst./p

Luis Stitzinger wird am Kangchendzönga vermisst.

© Luis Stitzinger

Laut Nestlers Informationen konnte erst am Morgen des 29. Mai eine vierköpfige Suchmannschaft von Sherpas des nepalesischen Expeditionsanbieters "Seven Summit Treks" zum Basislager (5.150 m) geflogen werden.

Dort begann umgehend der Aufstieg mit Flaschensauerstoff in Richtung Lager 4. Ursprünglich sollte das Rettungsteam direkt zu Camp 2 geflogen werden, schreibt Nestler. Dies war aufgrund des Wetters aber nicht möglich.

Gipfelversuch am 18. Mai gescheitert

Bereits am 18. Mai hatte Stitzinger einen Gipfelversuch unternommen, bei dem er aufgrund falscher Routenwahl den Gipfel nicht erreichte. Nur dem Team um Kristin Harila waran diesem Tag der Gipfelerfolg vergönnt. Stitzinger fuhr an diesem Tag bei guten Schneeverhältnissen mit Ski direkt bis ins Basecamp ab. 

Als sich ein neues Wetterfenster abzeichnete, beschloss der Alpinist laut seiner Frau Alix von Melle einen erneuten Aufstieg. "Er hat sich absolut fit gefühlt und meinte, es gehe ihm besser als auf vielen anderen Expeditionen", so von Melle gegenüber abenteuer-berg.de.

Über Luis Stitzinger

Luis Stitzinger ist einer der erfolgreichsten deutschen Höhenbergsteiger. Der Kangchendzönga war bereits sein zehnter Achttausender. In den vergangenen Jahren hatte der Alpinist bereits Cho Oyu (2000), Gasherbrum II (2006), Nanga Parbat (2008), Dhaulagiri (2009), Broad Peak (2011), Shishapangma (2013), Manaslu (2017) und Gasherbrum I (2018) ohne den Einsatz von Flaschensauerstoff erreicht.

Den Mount Everest hatte er 2019 über die Nordseite und 2022 von der Südseite aus jeweils mit Atemmaske erreicht. Bei beiden Begehungen hatte Stitzinger Kunden geführt. Sechs der zehn erreichten Gipfel hat der Alpinist gemeinsam mit seiner Frau Alix von Melle, Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteigerin, bestiegen.

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