Luis Stitzinger: Ehefrau verabschiedet sich mit Instagram-Post

31 Mai 2023

Tod am Kangchendzönga Ehefrau des verunglückten Bergsteigers Luis Stitzinger verabschiedet sich: "Die Berge waren Dein und unser Leben"

Luis Stitzinger

Luis Stitzinger starb während des Abstiegs vom Kangchendzönga im Himalaya

© Benedikt Siegert / DPA

Eugen Epp

Der Bergsteiger Luis Stitzinger ist tot im Himalaya-Gebirge gefunden worden. Seine Frau Alix von Melle trauert mit einem bewegenden Instagram-Post um ihn. Das Paar teilte die Leidenschaft fürs Bergsteigen.

Tagelang zog sich die Suche nach Luis Stitzinger im Himalaya hin, am Dienstag herrscht dann traurige Gewissheit: Der vermisste deutsche Bergsteiger wurde tot aufgefunden. Ein Suchteam habe Stitzinger unterhalb des Gipfels des 8586 Meter hohen Kangchendzönga entdeckt, sagte der Chef von Seven Summit Treks, Mingma Sherpa, der Nachrichtenagentur AFP.  Der Bergsteiger und Extremskifahrer wurde 54 Jahre alt.

Stitzingers Ehefrau Alix von Melle, ebenfalls Bergsteigerin, verabschiedete sich auf dem gemeinsamen Instagram-Kanal mit einem emotionalen Text. "Die Berge waren Dein und unser Leben. Der Kangchendzönga Dein ganz großer Lebenstraum, den Du Dir noch so gerne erfüllen wolltest", schrieb die 51-Jährige. "Deine Augen haben vor Begeisterung geglänzt, wenn Du von ihm gesprochen hast." Das Paar hatte 2011 geheiratet und teilte die Leidenschaft für die Berge, gemeinsam bestiegen sie regelmäßig Achttausender.

Luis Stitzinger und Alix von Melle lebten fürs Bergsteigen

"Die 25 Jahre an Deiner Seite waren die besten meines Lebens. Danke, dass ich Dich in dieser Zeit begleiten durfte", richtete Alix von Melle als letzte Worte via Instagram an ihren Ehemann. "In tiefer Liebe, Dankbarkeit und unendlicher Trauer - wir hatten doch noch so viele Träume, die wir uns erfüllen wollten…" Das Paar lebte zusammen in Füssen im Allgäu, Stitzinger hatte sich mit seinem Unternehmen Go Climb A Mountain selbstständig gemacht. Von Melle arbeitet als Pressereferentin.

Ein Mann trägt eine riesige Menge an Utensilien für das Camp auf dem Rücken

In einem Interview mit dem Magazin "Bergsteiger" hatten von Melle und Stitzinger 2017 auch über ihre Beziehung gesprochen und dabei offenbart, dass sie zugunsten des Bergsteigens bewusst auf Kinder verzichtet hatten. "Wenn wir das so weiter machen wollen, können wir uns ein Eigenheim nicht leisten und Kinderkriegen nicht verantworten", sagte Stitzinger damals. "Entweder das Eine oder das Andere, oder einer hätte mit den Expeditionen aufhören müssen. Wir wollten aber unsere Leidenschaft gemeinsam ausleben. Gerade, dass wir das zusammen tun können, macht es ja so erfüllend." Gemeinsam schrieb das Paar das Buch "Leidenschaft fürs Leben: Gemeinsam auf die höchsten Berge".

Laut seiner Website hatte Stitzinger bereits den Mount Everest und diverse andere hohe Berge bestiegen. Am vergangenen Donnerstag hatte er ohne Sauerstoff den Gipfel des Kangchendzönga, des dritthöchsten Bergs der Welt, erreicht. Als er mit dem Abstieg begonnen hatte, war der Kontakt zu ihm abgebrochen.

Quellen: Instagram / "Bergsteiger" / AFP

Alpinismus und Weltraumforschung

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