155 verletzte Polizisten bei Regionalliga-Spiel - Trainer Wollitz ...

14 Tage vor
BFC Dynamo gegen Energie Cottbus - 155 verletzte Polizisten bei Regionalliga-Spiel - Trainer Wollitz beklagt massive Bedrohung Bild: imago images/Beautiful Sports

Eine lange Spielunterbrechung, zahlreiche verletzte Polizisten und Festnahmen: Die Regionalliga-Partie zwischen dem BFC Dynamo und Energie Cottbus ist am Samstag aus dem Ruder gelaufen.

BFC Dynamo - Figure 1
Foto rbb24
Krawalle und Spielunterbrechung bei Regionalliga-Partie 155 Polizisten verletzt, die meisten durch eingesetztes Reizgas Gästetrainer Wollitz: "Wurde mit Steinen beschmissen" Anzahl festgenommener Personen noch unbekannt

Rund um die Regionalliga-Partie von Energie Cottbus beim BFC Dynamo hat es Ausschreitungen und Krawalle gegeben. Wie die Polizei am Sonntagmorgen dem rbb mitteilte, wurden insgesamt 155 Polizistinnen und Polizisten verletzt.

Ein Großteil davon, nämlich 116, nach Polizeiangaben durch den Einsatz von Reizgas, das die Einsatzkräfte zur Beruhigung der Lage einsetzten. 28 Beamten wurden durch körperliche Angriffe verletzt, 11 weitere durch Pyrotechnik.

Mehrere Menschen wurden laut einer Sprecherin vorläufig festgenommen, eine genaue Zahl will die Berliner Polizei im Laufe des Vormittags kommunizieren.

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Energie Cottbus hat den nächsten großen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. Beim Sieg im Spitzenspiel gegen den BFC Dynamo taten sie sich nach einer langen Spielunterbrechung phasenweise schwer, jubelten am Ende aber dank eines Jokers.

BFC Dynamo - Figure 2
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Wollitz nach eigenen Angaben massiv bedroht

Claus-Dieter Wollitz, Trainer von Energie Cottbus, hatte sich bereits kurz nach Abpfiff des Spiels über die hasserfüllte Stimmung und Bedrohungen beschwert.

"Dass ich bepöbelt werde, bin ich ja gewohnt, speziell hier. Aber, dass man Angst haben muss, dass man mit Steinen schon während des Spiels beschmissen wird, dass man bedroht wird, ist in meinem System 2024 nicht vorstellbar. Das ist nicht mehr Aggression, das ist weit drüber", sagte der Trainer gegenüber dem rbb. Wollitz kritisierte die Sicherheit im Stadion und nahm dabei auch den Verband in die Pflicht.

"Wenn wir zehn Spieltage vor Schluss beim BFC gespielt hätten, wäre ich hier niemals mitgefahren, weil mein Leben und meine Verantwortung gegenüber meiner Familie, meinen Spielern und meinen Freunden ist mir wichtiger, weil, wenn man so bedroht wird, weiß man nicht, wie weit diese Menschen gehen", so der 58-Jährige.

Der BFC Dynamo teilte auf rbb-Anfrage mit, dass man zu den Vorwürfen Wollitz' Stellung beziehen werde. Das Spiel und die Ereignisse im Umfeld wolle der Klub gemeinsam mit dem Ordnungsdienst in der nächsten Woche auswerten. Den verletzten Einsatzkräften wünschte Pressesprecher Martin Richter schon jetzt gute Besserung.

Lange Spielunterbrechung im ersten Durchgang

Die Begegnung zwischen dem BFC Dynamo und Energie Cottbus war wegen der großen Rivalität der beiden Klubs im Vorfeld als Hochrisikospiel eingestuft worden. Die Fanlager sind seit langer Zeit verfeindet, immer wieder kam es in den letzten Jahren zu Ausschreitungen.

Während der 90 Minuten am Samstag im Sportforum Hohenschönhausen gab es auf den Rängen immer wieder Provokationen und Anfeindungen. So verbrannten BFC-Fans Fanutensilien von Energie Cottbus und von Fans, die dem Cottbuser Anhang nahestehen. Daraufhin versuchten einige Energie-Fans in Richtung des Heimblocks zu gelangen. Die Polizei stellte sich schließlich vor die Cottbuser Fans und positionierte sich im Innenraum. Die Partie wurde daraufhin in der ersten Halbzeit für fast 20 Minuten unterbrochen, die Spieler warteten in den Kabinen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.05.24, 19:30 Uhr

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