Verdi ruft zu "Wellen-Streik" im Nahverkehr auf – auch ...
Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommende Woche bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr auf – auch die mitteldeutschen Länder sind davon betroffen. Wie die Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin mitteilte, sollen die Arbeitskämpfe von Montag bis Samstag andauern und regional gestaffelt ablaufen, als sogenannter "Wellen-Streik".
In einzelnen Bundesländern solle demnach an unterschiedlichen Tagen in diesem Zeitraum – vornehmlich ganztags und überwiegend mehrtägig – gestreikt werden, teilte Verdi mit. Nur Bayern ist von den Warnstreiks ausgenommen. Als Hauptstreiktag ist der 1. März geplant – für diesen Tag organisiert auch die Klimabewegung Fridays For Future zahlreiche Demonstrationen gegen die Klimakrise.
Bessere Arbeitsbedingungen für die rund 90.000 BeschäftigtenVerdi will in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im ÖPNV in über 130 kommunalen Unternehmen bessere Arbeitsbedingungen und eine Entlastung der Beschäftigten erreichen. Dabei gehe es beispielsweise um eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit, eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit sowie eine Begrenzung geteilter Dienste und unbezahlter Zeiten im Fahrdienst, teilte die Gewerkschaft mit.
Ein weiteres Ziel ist es, die Berufe im Nahverkehr attraktiver zu machen. Denn sämtliche Verkehrsunternehmen leiden unter Personalmangel, insbesondere Busfahrerinnen und Busfahrer sind schwer zu finden. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit parallel in allen Bundesländern, in Bayern ist der Tarifvertrag aber nicht gekündigt. Dadurch kann dort nicht gestreikt werden.
In Sachsen-Anhalt und Thüringen geht es auch um die BezahlungIn Sachsen-Anhalt und Thüringen kommt ein weiteres Streikziel hinzu – dort geht es auch um die Bezahlung. Wie auch in Brandenburg und Saarland wird in den zwei mitteldeutschen Ländern über höhere Löhne und Gehälter verhandelt. Verdi fordert zum Beispiel in Brandenburg 20 Prozent mehr pro Monat für die Beschäftigten, mindestens aber 650 Euro.