Wolfgang Koeppen und "Tauben im Gras"

22 Mär 2023
Tauben im Gras

Wolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und starb am 15. März 1996 in München. Ohne Schulabschluss versuchte er sich zunächst in ganz unterschiedlichen Berufen – das Schreiben aber, darunter Theatertexte, Drehbücher, journalistische Arbeiten, Gedichte, Reiseberichte und Romane, blieb ihm fürs Leben.

Über die Nachkriegstrilogie "Tauben im Gras" (1951) "Das Treibhaus" (1953) und "Der Tod in Rom" (1954) schreibt der Suhrkamp-Verlag, sie "gelten als die atmosphärisch genaueste Vergegenwärtigung des Klimas der Adenauer-Republik". Koeppens Roman "Tauben im Gras" schildert einen Tag in einer deutschen Großstadt – vermutlich München – kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs.

Der später mit dem Büchnerpreis ausgezeichnete Schriftsteller erzählt keine abgeschlossene Geschichte, sondern führt als auktorialer, also allwissender Erzähler in einer Art Collage rund 30 Figuren ein, deren Schicksale sich wie zufällig kreuzen und miteinander verweben: darunter ein Schriftsteller und seine Frau, ein US-amerikanischer Tourist, ein Schauspieler, ein afroamerikanischer Soldat und seine deutsche Freundin sowie deren Mutter. Der Grundton des Romans ist pessimistisch. Es gibt Konflikte, denen mit Gewalt begegnet wird, es gibt wenig Anlass für die Figuren, positiv in eine Zukunft zu schauen.

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