Streik: Bahn stellt am Montag kompletten Fernverkehr ein

23 Mär 2023
24RHEINLeben im WestenVerkehr

Erstellt: 23.03.2023Aktualisiert: 23.03.2023, 17:35 Uhr

Von: Jonah Reule

Der ICE 3neo steht auf Gleisen.

Der Fernverkehr der Deutschen Bahn wird am 27. März komplett eingestellt (Archivbild). © DB AG

Der Mega-Streik am Montag hat massive Auswirkungen auf die Bahn: Der Fernverkehr wird komplett eingestellt. Der Nahverkehr wird massiv eingeschränkt sein.

Köln – Am Montag, 27. März, gibt es einen Mega-Streik in Deutschland: Züge und Busse im ÖPNV und bei der Deutschen Bahn werden stillstehen. Das kündigten die Gewerkschaften Verdi und EVG in einer Pressekonferenz an. Pendler und Reisende in ganz Deutschland müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen.

Mega-Streik am 27.03: Bahn stellt Fernverkehr ein

Am Donnerstagnachmittag teilte die Bahn mit: „Der Fernverkehr der DB wird am 27. März wegen eines Streiks der Gewerkschaft EVG eingestellt. Der Nahverkehr wird bundesweit massiv beeinträchtigt sein.“

Bei der Bahn heißt das: Sowohl der S-Bahn-Verkehr, als auch der Regional- und Fernverkehr werden bestreikt. Man rufe unter anderem die Beschäftigten der Deutschen Bahn und von anderen Eisenbahnunternehmen auf, so EVG-Chef Martin Bunkert: Rund 230.000 Beschäftigte werden demnach die Arbeit am Montag niederlegen.

Streik am Montag: Das müssen Reisende der Bahn beachtenFahrgäste, die zwischen Montag, den 27. und Dienstag, den 28. März eine Reise geplant haben und diese verschieben möchten, können ihr Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Dienstag, den 4. April flexibel nutzen.Sitzplatzreservierungen können kostenlos storniert werdenFahrgäste, die ihre Reise zwischen dem 27. und 28. März aufgrund des Streiks stornieren möchten, können über sich über ihr Kundenkonto online ihre Tickets erstatten lassen. Dazu muss die entsprechende Reise ausgewählt werden und der Button „Entschädigung beantragen“ ausgewählt werden. Danach „Was ist auf Ihrer Fahrt passiert“ und „Reise nicht angetreten“ auswählenAlternativ das Fahrgastrechte-Formular händisch ausfüllen und dabei unter „Angaben zu Ihrer Reise“ den Punkt „Ich habe meine Reise wegen dieser Verspätung nicht angetreten oder habe sie im nachfolgenden Bahnhof abgebrochen …“ ankreuzenEntschädigungen können erst beantragt werden, wenn die Fahrkarten gültig sindQuelle: Deutsche BahnBahn-Streik am Montag (27. März) Einschränkungen schon ab Sonntagabend möglich

Einschränkungen seien sogar schon ab Sonntagabend (26. März) möglich, da ganze Schichten bestreikt werden: „Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen“, hieß es bei der Pressekonferenz.

Mega-Streik trifft Pendler in NRW hart: Welche Bahnen fahren trotzdem?

Manche der wichtigen Pendlerstrecken im Nahverkehr werden von National Express in NRW betrieben. Sie sind voraussichtlich nicht vom Streik betroffen. Diese Züge sollen in NRW fahren – aber es kommt womöglich zu Ausfällen und Verspätungen.

RE1 (NRW-Express): Hamm – Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf – Köln – Horrem – Düren – Eschweiler – AachenRE4 (Wupper-Express): Dortmund – Hagen – Wuppertal – Düsseldorf – Neuss – Mönchengladbach – Herzogenrath – AachenRE5 (Rhein-Express): (Emmerich –) Wesel – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf – Köln – Bonn – Remagen – Andernach – KoblenzRE6 (Rhein-Weser-Express): Minden – Herford – Bielefeld – Hamm – Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf – Neuss – Dormagen – Köln – Köln/Bonn FlughafenRE7 (Rhein-Münsterland-Express): Rheine – Münster – Hamm – Hagen – Wuppertal – Solingen – Köln – Neuss – KrefeldRE11 (Rhein-Hellweg-Express): Düsseldorf – Düsseldorf Flughafen – Duisburg – Essen – Bochum – Dortmund-Hörde – Unna – Soest – Paderborn – Warburg – Kassel-Wilhelmshöhe RB48 (Wupper-Lippe-Express): Wuppertal-Oberbarmen – Wuppertal – Solingen – Köln – Bonn – Bonn-Mehlem

Im ÖPNV werden ebenfalls Busse und Bahnen trotz Streik fahren, etwa wenn sie von Subunternehmen bedient werden, die nicht bestreikt werden. Das war in den vergangenen Wochen unter anderem bei der Rheinbahn in Düsseldorf sowie bei der KVB in Köln schon mehrfach der Fall.

Bahn-Streik: „Gehen davon aus, dass das Land lahmgelegt ist“

Dass einzelne Züge dennoch fahren, scheint aktuell unwahrscheinlich: „Wir gehen davon aus, dass das Land am Montag lahmgelegt ist und fast nichts mehr im Eisenbahnverkehr geht“, sagte Personalvorstand Martin Seiler bereits am Nachmittag in einer Pressekonferenz. Allen Fahrgästen riet er: „Jeder, der umdisponieren kann, sollte das auch entsprechend tun“. Für betroffene Kunden seien Kulanzregelungen geplant, wie diese konkret aussehen, ist noch nicht bekannt.

Bahnstreik am 27. März: Bahn kritisiert Verhalten der EVG

In einer ersten Reaktion hatte die Deutsche Bahn im Vorfeld den Streik von Verdi und EVG kritisiert. „Die EVG muss sich ihrer Verantwortung stellen und umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren. Unsere Mitarbeitenden und Fahrgäste brauchen jetzt eine zügige Lösung, keinen großen Warnstreik“, teilte Personalvorstand Martin Seiler in einer Pressemitteilung mit. Weitere Infos folgen. (jr) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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