Wo am Montag in RLP der Verkehr stillsteht

24 Mär 2023
Streik Montag

Auch in Rheinland-Pfalz wollen die Gewerkschaften ver.di und EVG den Verkehr am Montag weitgehend lahmlegen. Wo die Auswirkungen am schlimmsten sein werden, erfahren Sie hier.

Die Gewerkschaft ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen gleichzeitig streiken und so deutschlandweit große Teile des öffentlichen Verkehrs zum Stillstand bringen. Beide befinden sich in Tarifkonflikten.

Arbeitgeber: Das sind keine Warnstreiks mehr

Kritik am Mega-Streik kommt von den Arbeitgeberverbänden. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter, sagte, Großstreiks, die ein Land lahmlegten, seien keine Warnstreiks.

Von wann bis wann wird gestreikt?Was wird bestreikt und warum? Was ist mit dem Schienenverkehr?Was ist speziell in RLP betroffen?Wie sieht es mit dem Frankfurter Flughafen aus?Könnte es weitere bundesweite Aktionen geben? Von wann bis wann wird gestreikt?

Die ganztägige Streikaktion soll in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 0.00 Uhr beginnen und dann um 24.00 Uhr enden. In einigen Werkstätten soll der Streik laut EVG bereits um 22.00 Uhr beginnen.

Zudem sei eine gemeinsame Veranstaltung der EVG mit ver.di auf dem Bahnhofsvorplatz in Mainz geplant, teilte die Eisenbahner-Gewerkschaft weiter mit.

Was wird bestreikt und warum?

Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen. Für ver.di beginnt am Montag die nächste Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die EVG verhandelt mit der Bahn und rund 50 weiteren Unternehmen für die Eisenbahner. Ein erstes Angebot der Bahn wurde vor gut einer Woche abgelehnt. Beide Gewerkschaften hatten zuletzt immer wieder ihre Streikbereitschaft betont. In Kitas, Kliniken und anderen Bereichen hat es in den vergangenen Wochen bereits einige Streikaktionen gegeben. Dass die beiden Gewerkschaften nun ihre Kräfte bündeln, sei ungewöhnlich, sagen Experten.

Was ist mit dem Schienenverkehr?

Die Deutsche Bahn stellt wegen des Warnstreiks am Montag den gesamten Fernverkehr ein. Auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", teilte der Konzern mit. "Bereits am Sonntagabend sind laut Aussagen der Gewerkschaft erste Auswirkungen durch streikende Mitarbeitende möglich", hieß es. Der Warnstreik werde sich auch am Dienstag noch auf den Bahnverkehr auswirken.

Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, könnten das Ticket noch bis einschließlich zum 4. April flexibel nutzen, kündigte die Bahn an. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.

Was ist speziell in RLP vom Streik betroffen?

Das ist bislang bekannt:

ÖPNV: Der öffentliche Nahverkehr wird laut ver.di in Kaiserslautern, Pirmasens, Mainz und Ludwigshafen nicht fahren. Außerdem sollen keine Busse der KRN Kommunalverkehr Rhein-Nahe verkehren.S-Bahnen und Regionalzüge im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) werden laut ver.di ebenfalls nicht fahren.Im Regionalverkehr werden teils keine Busse der DB Regio Mitte fahren. Laut ver.di sind die Niederlassungen Ingelheim und Mainz betroffen. Diese übernähmen normalerweise Strecken für die Mainzer Verkehrsgesellschaft. Im Schienenverkehr kann es zu Beeinträchtigungen bei der Mittelrheinbahn (RB 26 Mainz-Köln) und dem National Express (RE 5 Wesel-Koblenz) kommen. Gründe seien regionale Verknüpfungen zu anderen Bundesländern oder Streiks in Stellwerken, heißt es vom Verkehrsverbund Rhein-Mosel.Bestreikt werden am Montag auch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen Mosel-Saar-Lahn an den Standorten Trier und Koblenz sowie die Schifffahrtsverwaltung Oberrhein. Zum Ausstand aufgerufen sind auch die Mitarbeiter der Mosel-Schleuse in Koblenz und der Main-Schleuse in Mainz-Kostheim. Die Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft teilte dagegen mit, dass ihre Fähren nicht von dem Ausstand betroffen sind und fahren werden.

Diese Liste wird fortlaufend aktualisiert.

Wie sieht es mit dem Frankfurter Flughafen aus? Am Frankfurter Flughafen findet am Montag kein regulärer Passagierverkehr statt. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen", seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport mit. "Fraport bittet Passagiere daher dringend, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen." Auch Umsteigeverkehre könnten am größten deutschen Flughafen nicht stattfinden. Könnte es weitere bundesweite Streiks geben?

Die Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen läuft von Montag bis Mittwoch. Sollte hier keine Lösung gefunden werden, könnten weitere, großflächige Streiks auch über den Verkehrssektor hinaus drohen. Für die EVG ging gerade erst die erste Verhandlungsrunde zu Ende. Zuletzt bezeichnete der Verhandlungsführer Kristian Loroch das erste Angebot der Bahn als "Unverschämtheit". Eine schnelle Einigung ist vorerst nicht in Sicht.

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