Real meldet Insolvenz an: Diese 62 Filialen sind betroffen

30 Sep 2023
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Stand: 30.09.2023, 10:14 Uhr

Von: Emanuel Zylla

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Die Luft wird nach dem Insolvenzantrag dünner für die letzten Warenhäuser von Real in Deutschland. Diese 62 Filialen sind die letzten ihrer Art.

Real - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Mönchengladbach – Kunden wissen nur zu gut, dass viele Filialen der Warenhauskette Real über die Jahre aus der Supermarktlandschaft verschwunden sind. 2020 waren laut Angaben der Real GmbH noch 276 in ganz Deutschland geöffnet, dieser Tage sind es nur noch 62. Das Einzelhandelsunternehmen steckt bereits seit Jahren in einer Krise. Am Freitag (29. September) meldete die Real GmbH Insolvenz an und auch das Schicksal der verbliebenen Geschäfte namens „Mein Real“ und der etwa 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hängt in der Schwebe.

Diese 62 Filialen von „Mein Real“ in Deutschland gibt es noch:

Amberg: Fuggerstraße 4Bexbach: Poststraße 1Brakel (NF): Warburger Straße 38Brandenburg an der Havel: Brielower Landstraße 29Bruchsal - Heidelsheim: Stuttgarter Straße 10Böblingen: Röhrer Weg 18Bühl - Vimbuch: Vimbucher Straße 75Coesfeld: Dülmener Straße 39Dinslaken: Thyssenstraße 70Donaueschingen: Bregstraße 30Düsseldorf - Heerdt: Schiessstraße 31Erfurt - Schmira: Gothaer Straße 22Ettlingen: Huttenkreuzstraße 8Euskirchen: Narzissenweg 25Frankfurt-Oder: Messering 10Gelsenkirchen - Buer: Emscherstraße 37Gosen - Neu Zittau: Am Müggelpark 10-12Gotha: Schubertstraße 20Hagen: Vollbrinkstraße 9Halle (Saale) - Neustadt: Neustädter Passage 17Halle (Saale) - Peißen: Saarbrücker Straße 1Hallstadt: Emil-Kemmer-Straße 2Heidenau: Hauptstraße 3Heiligenhaus: Velberter Straße 38-44Helmstedt: Werner-von-Siemens-Straße 3Herne: Am Großmarkt 4Ingelheim am Rhein: Nahering 3Irxleben - Hermsdorf: Elbepark 1Jettingen: Heilbergstraße 3Kamp - Lintfort: Moerser Straße 221Karlsruhe - Bulach: Ortenbergstraße 8Köln - Sülz: Weißhausstraße 20-30Ludwigshafen am Rhein: Prälat-Caire-Straße 7Magdeburg: Olvenstedter Graseweg 37Monschau - Imgenbroich: Hans-Georg-Weiss-Straße 8Mülheim-Kärlich: Industriestraße 4Nordwalde: Wallgraben 12-14Oberndorf am Neckar: Friedrich-List-Straße 10Passau: Holzmannstraße 52Pocking: Passauer Straße 56Pritzwalk: Rostocker Straße 2Querfurt: Nebraer Tor 5Riesa: Riesapark 4Saarlouis: Carl-Zeiss-Straße 2Salzgitter: Konrad-Adenauer-Strasse 111Salzgitter - Thiede: Schäferwiese 15Schiffdorf-Spaden: Neufelder Weg 5Schwentinental - Raisdorf: Mergenthalerstraße 13-21Stuhr - Groß-Mackenstedt: Proppstraße 164Süßenborn / Weimar: Landhausallee 7Traunstein - Haslach: Haslacher Feld 5Uelzen: Fischerhofstraße 6Walbeck-Hettstedt: Kämmritzer Weg 20Weiden (Oberpfalz): Neustädter Straße 22Weingarten: Franz-Beer-Straße 108Wernigerode: Dornbergsweg 43Wetzlar: Hörnsheimer Eck 2-4Wolfsburg - Nordsteimke: Hehlinger Straße 21Wuppertal - Langerfeld: Dieselstraße 20Wülfrath: Zur Fliethe 8Zwiesel: Alte Langdorfer Straße 15Übach - Palenberg: Boschstraße 4Quelle: Real GmbH„Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung“: Real möchte Geschäftsbetrieb aufrechterhalten

Mit ihrem Insolvenzantrag setze die Real GmbH auf Eigenverantwortung, um bei möglichen Übernahmeverhandlungen mit Wettbewerbern am Tisch zu sitzen. Man wolle die 5000 verbliebenen Arbeitsplätze erhalten und – das wäre natürlich erfreulich für Kundinnen und Kunden – die Möglichkeit erhalten, verbleibende Filialen geöffnet zu lassen. Das erklärte das Unternehmen am 29. September in einer Pressemitteilung.

„Eine Insolvenz in Eigenverwaltung steht nur jenen Unternehmen offen, die zwar vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, aber einen tragfähigen Geschäftsplan vorlegen können“, hieß es weiter. Ob die Geschäftsführung, die aus Bojan Luncer (Vorsitzender), Ulrich Bergmoser und Karsten Pudzich besteht, allerdings die Zügel in der Hand behalten darf und ihr Geschäftsplan tatsächlich Zukunft hat, liegt nun in den Händen des Amtsgerichts Mönchengladbach.

Die SB-Warenhauskette Mein Real hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. © Michael Gstettenbauer/ImagoDie bewegte jüngere Geschichte der Real GmbH: Unternehmen wanderte in viele Hände

Zur Erinnerung: 2022 seien laut der Real GmbH die 63 verbliebenen Märkte, nach einem ordentlichen Bieterverfahren, von der SCP Group an die Unternehmerfamilie „Drs. Tischendorf“ abgegeben worden - und unter dem Namen „Mein Real“ weitergeführt. SCP habe das Unternehmen wiederum 2020 von der Metro AG übernommen. Aus 276 Warenhäusern seien unter der Leitung von SCP am Ende noch 160 Geschäfte geblieben. Die Real GmbH gibt an, dass durch die Abgabe der Standorte, unter anderem an Kaufland, Globus, Edeka und Rewe, „tausende Arbeitsplätze gesichert werden“ konnten.

Nun ist SCP wieder am Steuer: „Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung der real GmbH hat SCP das Unternehmen im Interesse aller Stakeholder im Mai dieses Jahres wieder erworben.“ Das Insolvenzverfahren sei nun nötig geworden, weil „zuvor getroffene fehlgeleitete operative Managemententscheidungen vor dem Hintergrund des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds nicht schnell genug korrigiert werden“ konnten. (zy)

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