Gerhard Schröder wird 80: Absturz eines Kanzlers

Provoziert noch immer: Gerhard Schröder in seiner Kanzlei Bild: dpa

Noch nie ist ein Politiker seines Rangs in der öffentlichen Wahrnehmung so abgestürzt. Schon die Frage, ob man Gerhard Schröder gratulieren soll, ist ein Politikum. Aber er bleibt sich treu zum Achtzigsten.

Gerhard Schröder, einem „Enkel“ des heiligen Willy Brandt, war selbst nie etwas heilig. Er verfolgte als Politiker nie ein stringentes Prinzip. Er blieb stets flexibel und achtete auf die Stimmung im Land. Umso überraschender mag erscheinen, dass Schröder jetzt, nach dem Ende seiner politischen Karriere, vor allem durch seine unverbrüchliche, man könnte auch sagen sture und gefährliche Loyalität zu Russlands Herrscher und Kriegsherren Wladimir Putin auffällt.

Mona Jaeger

Stellvertretende verantwortliche Redakteurin für Nachrichten und Politik Online.

Wobei das vielleicht gar kein Widerspruch ist. Denn Schröder war sich schon immer selbst Prinzip genug. Selbstzweifel kennt er offenbar nicht – so sagt er es, und man glaubt es ihm. Im Interview mit der „New York Times“ brachte er es vor zwei Jahren auf den Punkt: „Ich mache jetzt nicht einen auf mea culpa.“

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