Oktagon 57: Christian Eckerlin - König von Frankfurt! König von ...

14 Tage vor
Fans feiern dominante Käfigshow Christian Eckerlin - König von Frankfurt! König von Deutschland?

Von Michael Bauer, Frankfurt 05.05.2024, 02:40 Uhr

Christian Eckerlin - Figure 1
Foto n-tv NACHRICHTEN

Im Fußball regiert in Frankfurt die Eintracht, im Kampfsport Christian Eckerlin. Der Deutsche zeigt vor heimischer Kulisse, warum er zu den großen Stars in der deutschen MMA-Szene gehört. In wenigen Monaten will sich dann erneut in seiner Heimatstadt die bundesweite Krone aufsetzen - vor Rekordkulisse.

Frankfurt feiert seinen König: Bei der MMA-Veranstaltung Oktagon 57 in der Mainmetropole hat Lokalmatador Christian Eckerlin seinen Kampf gegen den Tschechen Miroslav Brož durch technischen Knockout in der zweiten Runde gewonnen. 10.000 Fans in der Festhalle feierten den Frankfurter frenetisch - das größte Highlight war dann eine Ankündigung nach dem Kampf.

Viele Zuschauer warteten nur auf den Lokalmatadoren.

(Foto: Oktagon MMA)

Das Duell mit dem seit vier Jahren ungeschlagenen Tschechen lief aus Sicht vieler Fans des Deutschen voll nach Plan: Eckerlin setzte auf seine Agilität und wich vielen wilden Schlägen von Brož aus, arbeitete viel mit dem Jab und setzte seinem Gegner stetig zu. Sobald der 37-Jährige eine Schlagkombination anbrachte, ging auch der Tscheche gleich wieder in den Vorwärtsgang.

Als in Runde zwei eine erneute Kombination Eckerlins den Tschechen kräftig durchschüttelte, nahm dieser die Deckung runter und brüllte seinen Gegner fordernd an. Auch hier landete Eckerlin wieder Treffer. Letztlich war es jedoch ein erfolgreicher Takedown, der den Sieg des Frankfurters einleitete. Eckerlin brachte Brož zu Boden und landete einen Hagel an Ellbogenstößen. Die Deckung des Tschechen hielt nicht lange und nach zwei sauberen Treffern durch den Deutschen schritt der Ringrichter ein und beendete den Kampf.

Christian Eckerlin - Figure 2
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Nach dem Kampf kam es dann zur Ankündigung eines Duells, auf das viele bereits lange warten. Christian Eckerlin wird auf den Stuttgarter Christian Jungwirth treffen. Die beiden deutschen Publikumslieblinge werden am 12. Oktober im Frankfurter Waldstadion vor 55.000 Zuschauern aufeinandertreffen. Als "King of Germany" wird der Kampf beworben, sowohl Eckerlin als auch Jungwirth betonten im Interview nach dem Fight, die Krone im Oktober an sich reißen zu wollen. Und da beide frenetische Anhänger der Klubs Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart sind, werden auch noch gleich Parallelen zum Fußball gezogen.

Doussis geht gegen Langer K.o.

Aber auch weitere Kämpfer aus Deutschland konnten sich im Käfig präsentieren. Ruhrpott-Fighter Marc Doussis stellte sich im Halbschwergewicht dem Ex-Interimchampion Pavol Langer. Der Slowake gilt als besonders zäh, in seinem letzten Kampf hatte er aber nach nur wenigen Sekunden einen Schlag kassiert, der ihn zu Boden schickt. Gegen Doussis war er deutlich widerstandsfähiger. Der Deutsche bearbeitete den Slowaken teilweise mit heftigen Schlagkombinationen und brachte seinen Gegner mehrfach ins Wanken. Langer rettete sich in den Clinch und konnte sich wieder sammeln.

Als sich Doussis aus der Clinchsituation gegen Ende der ersten Runde befreien konnte, setzte Langer zum Kniestoß an und traf genau an die Schläfe. Doussis wackelte zunächst, Langer landete jedoch einige Folgeschläge und der 34-Jährige ging zu Boden. Trotz starker Leistung stand am Ende eine K.o.-Niederlage für den Deutschen.

Christian Eckerlin - Figure 3
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Berliner Fighter Nezhad überrascht und fordert

Farbod Iran Nezhad bejubelt seinen Sieg.

(Foto: Oktagon MMA)

Mit dem ehemaligen Federgewichtchampion Mate Sanikidze hatte der Berliner Farbod Iran Nezhad einen besonders starken Gegner für sein Debüt bei Oktagon MMA vor die Nase gesetzt bekommen. Sanikidze ging für den Kampf ins Bantamgewicht runter - also eine Gewichtsklasse unter seinem gewohnten Kampfgewicht. Der Wechsel schien dem Georgier nicht gut bekommen zu sein. Nezhad aus dem Spitfire Gym lieferte eine lupenreine Meisterleistung im Grappling - und sobald es ins Ringen ging, war er eine Macht, Sanikidze chancenlos. Der Georgier wirkte stellenweise hilflos. Und so brachte Nezhad in allen drei Runden Takedowns durch, bearbeitete seinen Gegner am Boden mit Schlägen. Am Ende stand ein dominanter Punktsieg für den Berliner.

"Das haben wir zwei Monate so trainiert: Zwei, drei Schläge antäuschen und dann den Takedown ansetzen", sagte der 33-Jährige nach dem Fight gegenüber ntv.de. Überrascht habe ihn, dass Sanikidze sich noch so gut dagegen habe wehren können. Seinen nächsten Gegner hat Nezhad bereits im Blick: Er will gegen den Bantamgewichtchampion Felipe Lima kämpfen. "Gegen ihn habe ich vor vier Jahren gekämpft, aber da hatte ich Corona. Da war ich nach fünf Minuten fix und fertig." Das werde bei einem erneuten Aufeinandertreffen nicht so laufen, so Nezhad.

Christian Eckerlin - Figure 4
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Holzer setzt zum Bocksprung an - und siegt

Mit nur zwei Wochen Vorbereitungszeit wollte Max Holzer aus der Fightschool Hannover kurzen Prozess mit Eemil Kurhela machen. Der Finne erwies sich aber in der ersten Runde als harter Brocken. Holzer suchte immer wieder den Clinch am Käfigzaun, Kurhela verteidigte aber sauber und landete bei den Befreiungsaktionen krachende Haken, die den erst 22-jährigen Deutschen ordentlich durchschüttelten. Gegen Ende der ersten Runde konnte Holzer seinen Gegner zu Boden ringen, durch einen unsauberen Aufgabegriff brachte sich der Finne in den letzten Sekunden in die dominante Position. Am Ende stand eine ausgeglichene Runde.

Am Rezept wollte Holzer in den zweiten fünf Minuten nichts ändern. Immer wieder suchte er den Clinch, Kurhela hielt wacker dagegen. Statt seinen Gegner zu Boden zu ringen, kletterte der Hannoveraner dann im Stand auf den Rücken und setzte zum Würger an - eine sensationelle und eher untypische Aktion. Abschütteln konnte Kurhela seinen Gegner nicht mehr, der Griff zeigte Wirkung und der Finne musste abklopfen.

"Ich war schon immer gut im Bocksprung in der Schule", kommentierte Holzer die kuriose Aktion im Gespräch mit ntv.de. "Ich wusste, dass er was kann und kannte meine Risiken, den Kampf so kurzfristig anzunehmen. Ich habe auf meine Kondition vertraut und den Gameplan bis zum Ende verfolgt."

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