ARD-Film über Gerhard Schröder: Putin ist sein großer Freund. Basta.

Er sieht sich als Staatsmann, einst und jetzt: Gerhard Schröder Bild: NDR/Lucas Stratmann

Die ARD begleitet Ex-Kanzler Gerhard Schröder und zeigt: Er ist mit sich im Reinen. Der Film „Außer Dienst? Die Gerhard-Schröder-Story“ von Lucas Stratmann ist sehenswert.

Gerhard Schröder isst weniger Currywurst. Statt Bier gibt es alkoholfreien Rosé, Brötchen mit Butter und Marmelade sind gestrichen. Nun kommen Haferflocken und Hafermilch auf den Tisch und, ganz wichtig: Nüsse. So sieht es der Diätplan seiner Frau Soyeon Schröder-Kim vor, den sie der Presse gegenüber offenbart hat. Dreißig gemeinsame Jahre habe er ihr bei der Hochzeit versprochen. Und so stellt sich der frühere Bundeskanzler und SPD-Vorsitzende, der am 7. April 80 Jahre alt wird, um.

Michael Hanfeld

verantwortlicher Redakteur für Feuilleton Online und „Medien“.

Was er nicht umstellt, zeigt uns der Film „Außer Dienst? Die Gerhard-Schröder-Story“ von Lucas Stratmann, den die ARD von heute an in der Mediathek und im Ersten am Abend nach Schröders Geburtstag zeigt. Er stellt gar nichts um; er stellt nichts an seiner politischen Karriere infrage, nichts an seinen Einsichten, nichts an sich selbst und an seiner „Männerfreundschaft“ zum russischen Präsidenten Wladimir Putin, dessen Armee die Ukraine verheert und Kriegsverbrechen sonder Zahl verübt und, wenn sie damit fertig ist, im Baltikum, in Moldau und in Polen weitermachen könnte, bis Berlin in Kampfpanzer-Reichweite liegt. Es sei denn, Deutschland finge an, aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen. Das ist ein Szenario, das die Vorstellungswelt des früheren Bundeskanzlers übersteigt. Er lebt in einer anderen Welt. Und in der geht es ihm angeblich bestens.

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