Gerhard Schröder sauer: Sein Foto hängt nicht in der SPD ...

29 Mär 2024

Wer besonders eitel ist, den stören auch die kleinen Dinge. Gas-Lobbyist und Putin-Freund Gerhard Schröder (79) ist eingeschnappt, weil die SPD sein Foto in der Chefetage der Parteizentrale in Berlin nicht aufgehängt hat.

Gerhard Schröder - Figure 1
Foto BILD

In der fünften Etage hängen Bilder mehrerer ehemaliger Partei-Chefs, beispielsweise Andrea Nahles und Ferdinand Lassalle. Doch das von Schröder, der von der Partei-Führung wegen seiner Freundschaft zu Kreml-Diktator Wladimir Putin (71) ausgegrenzt wird, ist dort nicht zu sehen.

Schröder, SPD-Vorsitzender von 1999 bis 2004: „Das ist interessant. Da muss die SPD auch vorsichtig sein. Sie wissen, wo das auch der Fall war? In den kommunistischen Parteien der Vergangenheit wurden natürlich die jeweiligen Führer, wenn sie weg waren, mal aus der Geschichte der Partei gestrichen. Also ich glaube, so weit geht die SPD nicht.“

Schröder mit Kumpel und Kriegstreiber Putin 2004 in Hannover

Auch zu Parteitagen wird der Kanzler von 1998 bis 2005 nicht mehr eingeladen – anders als andere Ex-SPD-Größen.

Die heutige Partei-Chefin Saskia Esken (62) hatte das im vergangenen Jahr so begründet: „Ich kann in Gerhard Schröder den Altkanzler und ehemaligen Parteivorsitzenden nicht mehr erkennen. Ich sehe ihn als einen Geschäftsmann, der seine Geschäftsinteressen verfolgt.“

Seinen angekratzten Stolz und die angegriffene Eitelkeit möchte Schröder trotz allem nicht eingestehen. „Das verletzt mich nicht, weil ich die Akteure kenne, die das verursachen. Warum sollte mich das also verletzen?“

Wenn seine Frau seinen 80. Geburtstag am 7. April vergessen würde, das würde ihn verletzen, so Schröder gegenüber der dpa.

Und weiter: „Soll ich denn mein prinzipielles Verhältnis zur deutschen Sozialdemokratie, die die älteste demokratische Partei ist, die es in diesem Land je gegeben hat und bleiben wird, abhängig machen von Menschen, die ich nur begrenzt politisch ernst nehmen kann?“

Er werde so lange Sozialdemokrat bleiben, wie man ihn lasse, betonte Schröder. Seine Partei widerspricht allerdings Schröders Annahme, er solle in der Zentrale nicht zu sehen sein.

Eine SPD-Sprecherin zu BILD: „Im gesamten Willy-Brandt-Haus hängen Bilder und Kunstwerke aus der Geschichte der Sozialdemokratie. Darunter auch welche von Gerhard Schröder.“

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