Marktbericht Wie weit geht die DAX-Erholung?

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Nach neuerlichem Kursrutsch Wie weit geht die DAX-Erholung?

Stand: 10.04.2024 07:36 Uhr

Nach seinen jüngsten Kursverlusten könnte der DAX zur Wochenmitte einen Erholungsversuch starten. Allzu große Sprünge sollten allerdings nicht drin sein, stehen am Nachmittag doch wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda.

Der DAX dürfte zur Wochenmitte auf Erholungskurs gehen. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,5 Prozent höher bei 18.162 Punkten. Zur Vorsicht mahnen allerdings die heute Nachmittag noch vor Wall-Street-Eröffnung anstehenden Inflationsdaten in den USA. Diese sorgten bereits am Vortag für Unruhe an den Börsen. Anleger reduzierten ihr Risiko, der DAX büßte bis zum Handelsschluss auf XETRA 1,3 Prozent auf 18.077 Punkte ein.

Wichtige Haltezone im DAX

Im Tief ging es bis auf 18.058 Zähler runter - diese Marke sollten Investoren nun im Auge behalten, zumal bei 18.039 Zählern noch ein altes Allzeithoch verläuft. Gemeinsam bilden sie nun eine markante Haltezone. Bei einem Rutsch darunter würde sich die Abwärtsdynamik am deutschen Aktienmarkt schlagartig verschärfen. Das Aktienbarometer drohte dann, ernsthaften Schaden zu nehmen.

Stillstand an der Wall Street

Vor dem mit Spannung erwarteten US-Inflationsbericht hat sich die Wall Street gestern nur wenig bewegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss kaum verändert auf 38.883 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,3 Prozent auf 16.306 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 5.209 Stellen zu.

Erneut Zweifel an Zinswende noch in diesem Jahr

Die Anleger erhoffen sich aus den Daten zur Inflation in den USA im März Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed. Angesichts der zähen Inflation und der guten wirtschaftlichen Entwicklung in den USA hält Fed-Banker Raphael Bostic es für möglich, dass die US-Notenbank den Leitzins in diesem Jahr überhaupt nicht senkt.

"In Anbetracht der Tatsache, dass die US-Wirtschaft so robust, so stark und so widerstandsfähig ist, kann ich die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Zinssenkungen noch weiter nach hinten rücken müssen", sagte der Chef der regionalen Notenbank von Atlanta in einem Interview mit "Yahoo Finance". Erst in der Vorwoche hatte sich Fed-Banker Kashkari ähnlich geäußert.

Asien-Anleger gehen in Deckung

Auch in Asien agieren die Anleger im Vorfeld der US-Inflationsdaten vorsichtig. In Tokio liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im späten Handel 0,3 Prozent tiefer bei 39.654 Punkten. Die Börse in Shanghai verliert 0,3 Prozent. Für schlechte Stimmung an den Märkten sorgt auch eine drohende schlechtere Bonitätsnote für China.

China droht Rating-Herabstufung

Die Ratingagentur Fitch senkte zur Wochenmitte ihren Ausblick für die Bewertung Chinas auf negativ. Als Grund gab Fitch steigende Risiken für den Haushalt des Landes an. Das Defizit werde in diesem Jahr auf 7,1 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, prognostizierte die Agentur, während das BIP-Wachstum auf 4,5 Prozent fallen wird.

Gold hält sich in Nähe seines Rekordhochs

Im asiatischen Devisenhandel tendiert der Euro bei 1,08555 Dollar seitwärts. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 2.358 Dollar. Das gelbe Edelmetall hält sich damit in Nähe seines jüngsten Rekordhochs von 2.365 Dollar.

Hauptversammlungen von Telekom und Airbus

Im DAX gewinnt die Hauptversammlungssaison langsam an Fahrt. Heute stehen Aktionärstreffen von Deutsche Telekom und Airbus auf der Agenda. Außerdem könnte die Aktie der Deutschen Bank einen Blick wert sein. Die Gewerkschaft ver.di ruft morgen zu bundesweiten Warnstreiks in den Postbank-Filialen auf.

Robotaxi-Firma Cruise kehrt auf die Straße zurück

Fahrzeuge der Robotaxi-Firma Cruise kehren rund ein halbes Jahr nach einem folgenschweren Unfall auf die Straße zurück. Die Wagen sollen aber zunächst nur von Menschen gesteuert unterwegs sein, um Kartendaten zu aktualisieren und frische Informationen über die Umgebung zu sammeln, kündigte die Tochterfirma des US-Autoriesen General Motors an.

Boeing weist Whistleblower-Vorwürfe zu 787 zurück

Boeing muss sich gegen neue Vorwürfe zur Qualität seiner Flugzeuge verteidigen. Der Konzern wies die Kritik eines Mitarbeiters zurück, einige Maschinen des Modells 787 "Dreamliner" könnten eine verkürzte Lebensdauer haben, weil der Konzern sich technische "Abkürzungen" erlaubt habe, um die Produktion zu beschleunigen. Ein Unterausschuss des US-Senats plant für kommende Woche eine Anhörung mit dem ehemaligen Boeing-Mitarbeiter als Zeugen.

Intel will Nvidia bei KI-Chips mehr Konkurrenz machen

Intel will mit einem neuen Chip gegen die Dominanz von Nvidia bei Technik für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) ankämpfen. Der neue Chip mit dem Namen Gaudi 3 liefere eine bessere Leistung bei weniger Stromverbrauch als Nvidias aktuelle H100-Systeme, versprach Intel gestern. Gaudi 3 soll im laufenden Quartal an Computerhersteller wie Dell, Hewlett-Packard und Lenovo geliefert werden.

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