Börse am Vormittag: Schwache Wall Street setzt Dax unter Druck

3 Jan 2024
DAX

Nach einem durchwachsenen Start in das neue Börsenjahr sind die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch abgerutscht. Zuletzt verlor der Dax 0,4 Prozent auf 16.704 Punkte. Damit bleibt der Leitindex weiter unter dem Rekordhoch von Mitte Dezember von gut 17.000 Punkten. Der MDax der 50 mittelgroßen Börsentitel verbucht ein Minus von 0,9 Prozent und steht bei 26.611 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßt 0,6 Prozent ein.

Als bremsend erweisen sich vor allem die Kursverluste an der US-Technologiebörse Nasdaq. Dort war der Nasdaq 100 am Vorabend auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember gerutscht. Der Index war zuvor allerdings auch stark gelaufen.

Hannover Rück und Airbus mit Verlusten

Zu den Tagesgewinnern im Dax zählen Papiere der Hannover Rück. Die Aktien des Rückversicherers stiegen zuletzt um 1,6 Prozent.

Zurückhaltend reagierten die Anleger auf einen möglichen Zukauf von Airbus, der Kurs gab um ein halbes Prozent nach. Der Flugzeugbauer will sich mit einem Milliardenbetrag die Cybersicherheits- und Datensparte des kriselnden französischen IT-Dienstleisters Atos sichern. Die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium.

Nordex-Aktie profitiert von Großauftrag

Im MDax gab ein neuer Auftrag der Aktie von Nordex einen Schub nach vorne. Die Papiere des Windturbinenbauers stiegen zuletzt um 0,9 Prozent. Nordex hat in Schweden von der Investmentfirma Renewable Power Capital einen Auftrag über vier Windparks an Land gezogen. Die Turbinen mit einer Gesamtleistung von 553 Megawatt dürften ab 2025 in Betrieb gehen.

Verluste verbuchte hingegen die Papiere von SMA Solar. Die Aktie des Konzerns fiel zuletzt um 3,7 Prozent und zählte damit zum Schlusslicht im MDax.

Wall Street-Anleger verkaufen Techwerte

Am US-Aktienmarkt haben die Anleger zum Start in das Börsenjahr 2024 bei den im Vorjahr stark gelaufenen Techwerten Kasse gemacht. Der Nasdaq 100, der 2023 einen Gewinn von 54 Prozent einfuhr, verlor zum Börsenschluss am Dienstag 1,7 Prozent auf 16.544 Zähler. Der Leitindex Dow Jones Industrial kam am Dienstag eher zäh voran, erreichte am Ende des Tages mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 37.715 Punkte jedoch noch ein weiteres Rekordhoch.

Die Mehrheit der Anleger ziehe derzeit wohl ihre Wetten auf rasch sinkende Leitzinsen zurück und spekuliere, dass der jüngste Börsenaufschwung übertrieben gewesen sei, hieß es am Markt.

Kaum Bewegung bei Ölpreisen

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch zunächst wenig verändert. Am Vorabend waren sie nach vorherigen Gewinnen unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur kostete zuletzt 75,92 US-Dollar. Das war drei Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um vier Cent auf 70,34 Dollar.

Am Markt wurde darauf verwiesen, dass es durch die Spannungen im Roten Meer bisher keine Verknappung des Angebots an Rohöl auf dem Weltmarkt gebe. Der Preis für Rohöl aus der Nordsee war am Dienstagabend mehr als zwei Dollar je Fass gefallen. Am Markt waren zudem Zweifel an der Umsetzung der Förderkürzung wichtiger Mitgliedstaaten des Ölverbunds Opec+ aufgekommen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, dass Russland seine Rohölexporte zum Jahresende merklich gesteigert habe.

Ebenso wurden die Ölpreise durch die jüngste Kursentwicklung des US-Dollars belastet. Zu Beginn des neuen Jahres hatte die US-Währung an Stärke gewonnen. Weil Rohöl in der Regel in US-Dollar gehandelt wird, macht eine Kursstärke des Dollar den Rohstoff auf dem Weltmarkt teurer, was die Nachfrage bremst.

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