BVB will vor Champions League-Spiel gegen PSG nicht nervös ...

Der Hinspielabend, an dem Borussia Dortmund mit 1:0 gegen Paris St. Germain gewonnen hat, ist ein mitreißendes Erlebnis gewesen, die mehr als 80.000 Menschen im Stadion und alle anderen Anhänger des BVB, können seither in schönen Träumen schwelgen. Der Sieg ohne Gegentor hat das Gefühl hinterlassen, mithalten zu können gegen die mit sehr viel Geld aus Qatar aufgepumpte Mannschaft um den Superstar Kylian Mbappé und womöglich im Rückspiel an diesem Dienstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und auf Amazon Prime) das Finale zu erreichen.

Bvb psg - Figure 1
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Irgendwie ist ein erstaunliches Selbstvertrauen bei Borussia Dortmund entstanden, selbst die Tatsache, dass der BVB am Wochenende gegen Augsburg spielte, während die Ligapartie der Franzosen verlegt wurde, wird zum Vorteil umgedeutet. „Paris hat das Wochenende genutzt, um zu trainieren. Wir haben das Wochenende genutzt, um eine Menge Emotionen, Euphorie und Energie zu sammeln“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl am Samstag, als die BVB-Community sich nicht nur an einem 5:1-Sieg, sondern auch an der rührenden Abschiedsshow der Klubikone Marco Reus labte.

Zudem schonte Dortmunds Trainer Edin Terzic ebenfalls die Kräfte seiner Mannschaft, indem er keinen der zehn Feldspieler aus der ersten Partie gegen Paris für seine Startelf in der Bundesliga nominierte. Seit Jürgen Klopp im Jahr 2013 hat kein BVB-Trainer mehr einen derart massiven Startelfumbau vorgenommen; auch damals bereitete sich die Mannschaft gerade auf das Rückspiel im Halbfinale der Champions League vor – bei Real Madrid, wo die Dortmunder das Finale erreichten.

„Wir dürfen nicht zu nervös auftreten“

Solche Geschichten stärken einerseits die Zuversicht, zugleich verdecken sie jedoch viele Details, die eher gegen Borussia Dortmund sprechen: Das Hinspiel war zwar gut und mitreißend, Borussia Dortmund brauchte aber sehr viel Glück für den knappen Sieg. Zwei Mal schoss PSG an den Innenpfosten bevor Ousmane Dembélé zwei fabelhafte Chancen ungenutzt ließ. Und in der Gruppenphase waren die Dortmunder im Prinzenparkstadion unter dem Druck des Starensembles und eingeschüchtert von der dichten Atmosphäre zwischenzeitlich in sich zusammengefallen.

„Ängstlich“ habe die Mannschaft da gespielt, erinnerte sich Nico Schlotterbeck nach dem Sieg gegen Augsburg, und Niclas Füllkrug sagte: „Wir dürfen nicht zu nervös auftreten, das kann uns das Genick brechen. Wir werden die maximale Leidensfähigkeit an den Tag legen, um das Ergebnis über die Runden zu bringen.“

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Angesichts der bloßen Qualität der Einzelspieler und der vielen mäßigen Leistungen des BVB in der Bundesliga muss Paris St. Germain trotz des Hinspielergebnisses als klarer Favorit gelten. „Es wird wahrscheinlich mehr kommen als hier im Heimspiel“, sagte Schlotterbeck, „sie werden wahrscheinlich früher draufgehen und mehr pressen.“ Denn genau damit lassen sich bekanntermaßen Fehler des BVB provozieren.

Schlotterbeck, die Außenverteidiger Ian Maatsen sowie Julian Ryerson, aber auch der Zentrumsspieler Erme Can sind bekannt dafür, unter Druck Fehler zu machen, auch wenn Füllkrug sagt: „Ich glaube, dass wir gerade mit Ball viele Qualitäten haben.“ Die Frage, ob diese Qualitäten für das allerhöchste Champions-League-Niveau ausreichen, ist bislang aber noch unbeantwortet.

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