„Zombie“-Krankheit ist wohl auch für den Menschen gefährlich

15 Tage vor
Zombie Krankheit
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In der Pflanze steckt keine Gentechnik

Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die

Eine neue Krankheit lässt Wildtiere in den USA zu „Zombies“ werden. Eine Übertragung auf den Menschen galt bislang als unwahrscheinlich. Nun legen Wissenschaftler jedoch beunruhigende Beweise vor.

Die mysteriöse Krankheit „Chronic Wasting Disease“ (CWD) , die unter Wildtieren in den USA um sich greift, ist wohl auch für den Menschen gefährlich. Das schreiben Ärzte der University of Texas in der  Fachzeitschrift „Neurology“ . Sie berichten von zwei Jägern, die nach dem Verzehr von Fleisch aus einer an CWD erkrankten Hirschpopulation gestorben sind.

Die Männer seien vor ihrem Tod verwirrt und aggressiv gewesen und bald darauf gestorben, so die Ärzte. Die Symptome hätten sich innerhalb kurzer Zeit entwickelt und rasch verschlechtert, heißt es in der Studie. Die Obduktion eines der Männern ergab, dass er an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gestorben ist - eine Krankheit, die nah mit CWD und auch mit der unter Rinderwahn bekannten „bovinen spongiformen Enzephalopathie“ verwandt ist.

CWD verwandelt das Gehirn in einen Schwamm

Alle drei Krankheiten führen zu einer Fehlfunktion von Proteinen im Gehirn, die sich schnell ausbereitet. Sie sorgen für den Verfall der Nervenzellen, sodass das Gehirn nach längerem Befall eine schwammartig durchlöcherte Struktur mit fadenförmigen, proteinhaltigen Ablagerungen annimmt. Die Krankheit kann bisher weder gestoppt noch geheilt werden.

Der große Unterschied zwischen Menschen und Tieren mit sogenannten Prionen-Krankheiten ist, dass Menschen diese korrumpierten Proteine, Prionen genannt, nicht weitergeben können, Tiere schon. Sie sondern sie über Ausscheidungen ab und die Prionen bleiben jahrelang ansteckend.

Übertragung auf Menschen nicht ausgeschlossen

Ob die chronische Auszehrungskrankheit wirklich auf den Menschen übertragbar ist, ist mit dem Bericht der Ärzte aus Texas nicht eindeutig belegt. Weitere Studien seien nötig, schreiben sie. Im Jahr 2016 hieß es vom Friedrich-Löffler-Institut, dass „eine Übertragung auf den Menschen nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann“. Dennoch sei die Gefahr, ähnlich wie bei Scrapie, sehr gering. Auch eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2019 ergab, dass die Gefahr einer Übertragung von CWD auf den Menschen durch den Verzehr von Fleisch nicht direkt eingeschätzt werden kann.

Chronic Wasting Disease befällt Hirsche, Rentiere und Elche

Im November 2023 bestätigte der Yellowstone Nationalpark zum ersten Mal das Auftreten der CWD in einem Kadaver eines ausgewachsenen Maultierhirsches. Bis Januar 2024 wurde nach Angaben des U.S. Geological Survey in 32 US-Bundesstaaten und drei kanadischen Provinzen die CWD bei frei lebenden Hirschen und in 18 Bundesstaaten und drei Provinzen bei in Gefangenschaft gehaltenen Hirschen nachgewiesen.

Die Chronische Auszehrungskrankheit ist eine Prionenkrankheit, die Hirsche, Elche, Rentiere sowie Sikahirsche befällt. Sie endet immer tödlich. Die CWD ähnelt der Scrapie, einer tödlich verlaufenden Gehirnerkrankung, im kleinen Wiederkäuer und der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) beim Rind. Auslöser der Erkrankung ist ein fehlgebildetes infektiöses Eiweiß, wie Elke Reinking, Pressesprecherin des Friedrich-Löffler-Instituts, auf Anfrage der dpa erklärt.

Infizierte Tiere entwickeln „Zombie“-Verhalten

Die Übertragung erfolgt über Ausscheidungen wie Speichel, Blut, Urin oder Kot bereits während der Inkubationszeit der infizierten Tiere. Dadurch kommt es zu einer starken Kontamination der Umwelt, wo der Erreger über Jahrzehnte infektiös bleiben kann. Es kann über ein Jahr dauern, bis ein infiziertes Tier Symptome entwickelt.

Zum Krankheitsbild gehören drastischer Gewichtsverlust (Wasting), Stolpern, Antriebslosigkeit und weitere neurologische Symptome. Die Tiere haben ein eher bedrücktes Aussehen und einen starren Blick. Sie neigen außerdem dazu, sich von der Herde zu trennen und haben einen großen Appetit. So entstand auch der Vergleich mit Zombies. „Die CWD ist eine langsam fortschreitende und stets fatal verlaufende Erkrankung, Therapien oder Impfungen sind nicht möglich“, so Reinking.

Noch keine nachgewiesenen CWD-Fälle in Deutschland

Der erste Nachweis von CWD wurde in den 1960er Jahren im US-Bundesstaat Colorado gefunden, also rund 50 Jahre vor Gründung der Chan Zuckerberg Initiative.

In Europa wurde die Krankheit erstmals 2016 in einer Rentierherde in Norwegen entdeckt. Nach Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts sind weitere Fälle bisher nur bei Elchen und Rentieren in Schweden, Norwegen und Finnland aufgetreten; bei Rehen, Rot- oder Sikawild in Deutschland wurden noch keine Fälle nachgewiesen, so Reinking.

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