Droht Dauer-Streik bei Post und DHL? Verdi-Urabstimmung ...

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Erstellt: 09.03.2023, 21:52 Uhr

Von: Simon Stock

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Keine Briefe, keine Pakete: In Deutschland droht jetzt ein unbefristeter Streik von Post und DHL. Das Ergebnis der Urabstimmung bei Verdi ist eindeutig, jedoch...

Hamm - Briefkästen bleiben leer, der Paketbote klingelt nicht wie erhofft an der Haustür, und die eine oder andere Lieferung findet erst gar nicht ihren Adressaten - dieses Szenario kennen die Menschen noch von den tageweisen Warnstreiks bei Post und DHL im Januar und Februar. Jetzt könnte es in NRW und ganz Deutschland Dauer-Streik geben. Doch bis jetzt geht Verdi einen anderen Weg.

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Jetzt droht Dauer-Streik bei Post und DHL - Verdi-Urabstimmung eindeutig

Eine Urabstimmung von Verdi hat ergeben, dass eine Mehrheit das Tarifangebot der Post ablehnt. Das teilte die Gewerkschaft am Donnerstag (8. März) mit. Damit ist ein unbefristeter Arbeitskampf, der die Zustellung von Millionen Briefen und Paketen verzögern könnte, möglich.

Aber für Kunden der Post gibt es Hoffnung: Trotz des klaren Votums der Verdi-Mitglieder - 85,9 Prozent der Befragten lehnten das Tarifangebot der Post ab - werden die Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Verdi am Freitag (10. März) weitergeführt.

Streik bei der Post: Tarifverhandlungen gehen Freitag weiter

Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld für die Briefträger, Paketboten und anderen Beschäftigten im Konzernbereich Post & Paket Deutschland. Das Management lehnt das als wirtschaftlich nicht machbar ab und bietet deutlich weniger. In der Sparte Post & Paket Deutschland, bei der es um den Brief- und Paketversand im Inland geht, waren Ende 2022 rund 192.000 Menschen tätig. Der Tarifvertrag gilt laut Verdi für rund 160.000 von ihnen. 

Streik oder Warnstreik - wo liegt der Unterschied?

So manch eine Diskussion wurde bestimmt schon darüber geführt: Was ist Streik, und was ist ein Warnstreik? wa.de erklärt den Unterschied und worauf es ankommt.

Größere und dauerhafte Arbeitskämpfe sind eine Seltenheit bei der Deutschen Post. Es wäre der zweite unbefristete Streik seit acht Jahren. 2015 dauerte der Arbeitskampf vier Wochen, zuvor hatte es mehrere Monate lang immer wieder Warnstreiks gegeben. 

Das Votum der Mitglieder sieht die Gewerkschaft als Zeichen: „Die Deutsche Post AG steht jetzt in der Verantwortung, durch eine deutliche materielle Verbesserung des abgelehnten Angebots einen unbefristeten Streik abzuwenden“, so Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis gegenüber dpa.

Deutschland hat in den vergangenen viele Warnstreiks im öffentlichen Dienst erlebt. Erst am Mittwoch hatte Verdi zum Streik in Kitas und anderen sozialen Berufen aufgerufen. Auch bei der Deutschen Bahn könnte es zu einem Totalausfall kommen.

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