„Mini-Tornado“ hebt Haus in die Luft: Schwere Unwetter in ...

30 Sep 2023
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Stand: 30.09.2023, 07:00 Uhr

Von: Richard Strobl

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In Griechenland ist es erneut zu schweren Unwettern gekommen. (Collage)

In Griechenland ist es erneut zu schweren Unwettern gekommen. (Collage) © Collage: IMAGO / ANE Edition // Screenshot: TikTok

Griechenland ist erneut von schweren Unwettern getroffen worden. Auf Santorini hob ein „Mini-Tornado“ ein Haus in die Luft. Andernorts gibt es Überschwemmungen.

Athen/Santorini – Erneut haben schwere Unwetter Griechenland getroffen. Sintflutartige Regenfälle haben in und um die griechische Stadt Volos und andere zentrale Gebiete des Landes zum zweiten Mal in weniger als einem Monat zu weitreichenden Überschwemmungen geführt. Zu einer schlimmen Szene kam es auch auf der bei Tourist:innen sehr beliebten Insel Santorini.

Von einem „beispiellosen Vorfall“ schreibt der griechische Sender Skai. Demnach hob der „Mini“-Tornado ein einstöckiges Haus in Kartedos auf der Insel in die Luft und wirft es so schließlich zur Seite um. Bei dem Haus handelt es sich um einen kleinen, länglichen Bau – offenbar ohne Keller. In einem auf TikTok veröffentlichten Video ist die Szene zu sehen. Darin ist auch deutlich die kleine Windhose zu erkennen. Offiziell bestätigt ist der Vorfall nicht und bislang lassen sich die Bilder nicht unabhängig prüfen. Verletzt worden sei allerdings niemand. Nach Angaben des Augenzeugen, der das Video ins Netz stellte, war das Haus leer, wie Skai weiter berichtet.

Dagegen wurde die griechische Hafenstadt Volos zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen von Starkregen unter Wasser gesetzt. Bereits bis zum Mittwochnachmittag gab es dort Niederschlagsmengen von um die 113 Liter pro Quadratmeter, danach regnete es fast ununterbrochen weiter, wie der griechische Wetterdienst Meteo mitteilte. Viele Menschen verbrachten die Nacht ohne Strom, der Autoverkehr wurde untersagt. Bewohner konnten ihre Häuser nicht verlassen, weil die Straßen sich in reißende Ströme verwandelt hatten, die Steine, Äste, Unrat, Mülltonnen und sogar Autos in Richtung Meer trieben.

Unwetter in Griechenland: „Die Welt ist in Gefahr“

„Menschenleben sind in Gefahr. Die Welt ist in Gefahr“, sagte Bürgermeister Achilleas Beos am Donnerstagmorgen sichtlich geschockt dem Nachrichtensender ERTnews. „80 Prozent der Stadt sind nach wie vor ohne Strom.“ Vielerorts stünde das Wasser, die Abflussrohre seien zerstört, die Menschen könnten nicht zur Arbeit gehen. Seit den schweren Überschwemmungen Anfang September habe man unermüdlich daran gearbeitet, die Schäden, den Schlamm und den Müll zu beseitigen, doch so viel Wasser könne einfach nicht abfließen.

Tief „Elias“ wütete außerdem auf der Nordhälfte der Insel Euböa und verursachte dort Überschwemmungen und Erdrutsche. Erneut betroffen war auch das Hinterland von Volos, eine große, landwirtschaftlich stark genutzte Ebene, wo das Wasser nach Angaben von Einwohnern wieder meterhoch stand. Feuerwehrleute wurden auch aus anderen Teilen Griechenlands herangezogen, zudem war die Armee mit Booten und Raupenfahrzeugen im Einsatz, um Menschen aus Häusern zu retten.

Unwetter in Griechenland: Helikopter stürzt ins Meer und sinkt

Zudem stürzte am Donnerstag ein Hubschrauber ins Meer. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag während es stark regnete vor der Insel Euböa. Einen Tag nach dem Absturz eines Helikopters vor der Küste der von schweren Unwettern heimgesuchten griechischen Insel Euböa wurde am Freitag die Leiche seines Piloten geborgen. Wie der griechische Rundfunk ERTnews unter Berufung auf die Küstenwache weiter berichtete, ist die Leiche des 69 Jahre alten Piloten von Tauchern aus einer Tiefe von rund 52 Metern geborgen worden. Die Suchaktion habe so lange gedauert, weil wegen der Überschwemmungen Unmengen von Geröll ins Meer gespült worden seien und die Sicht begrenzt gewesen sei, berichteten Reporter vor Ort. 

Inzwischen scheint in den meisten Regionen Griechenlands wieder die Sonne. Über die Ursache des Absturzes gibt es bislang keine Informationen.

Vom 4. bis zum 8. September hatte sich über Mittelgriechenland ein schweres Sturmtief festgesetzt. Starkregen überschwemmte vielerorts Dörfer und Städte. Die Niederschlagsmengen erreichten zwischenzeitlich nie gekannte Höhen von teils mehr als 700 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden. 17 Menschen kamen ums Leben. Sturmtief „Daniel“ zog daraufhin weiter - und verursachte die katastrophalen Überschwemmungen in Libyen mit Tausenden Toten. (rjs/dpa)

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