Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat nach der 2:3-Heimpleite gegen Belgien knallharte Kritik am Auftritt der deutschen Nationalmannschaft in der Anfangsphase der Partie geübt. "Was Deutschland in den ersten 35 Minuten gespielt hat, war das Schlechteste, das ich bisher in meiner langen, langen Laufbahn gesehen habe. Sie haben sich in den Zweikämpfen nicht gewehrt und die Belgier spielen lassen. Sie sind glücklicherweise nur mit 0:2 in Rückstand geraten", analysierte der RTL-Experte nach der Partie in Köln: "Das war ein Komplettversagen." Trotz dieses vernichtenden Urteils sah Matthäus dann aber auch positive Aspekte am DFB-Auftritt.
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So habe sich die Statik des Spiels verändert, nachdem der verletzte Leon Goretzka und Florian Wirtz nach 32 Minuten ausgewechselt worden waren und durch Emre Can und Debütant Felix Nmecha ersetzt wurden. "Dann sind sie aufgewacht", meinte Matthäus: "Can hat gegen den Ball richtig aggressiv gespielt, Joshua Kimmich war nach vorne dann auch befreiter." Zudem lobte der 62-Jährige die "Jungen, die reingekommen sind". Diese hätten ihn "überzeugt". So waren nach Nmecha in der Schlussphase auch die Neulinge Kevin Schade, Mergim Berisha und Josha Vagnoman eingewechselt worden.
"So, wie die Mannschaft ab der 30 Minute gespielt hat, so wollen wir sie sehen", sagte Matthäus: "Sie sind nicht untergangen und haben sich zurückgekämpft. Leider hat es zum Schluss nicht geklappt - auch wenn noch einige Möglichkeiten da waren. Man muss mit der Niederlage umgehen und aus ihr lernen. Zumindest über 60 Minuten kann man der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Sie sind gegen eine starke belgische Mannschaft zurückgekommen."
Deutschland in der Einzelkritik gegen Belgien
Die deutsche Nationalmannschaft in der Einzelkritik gegen Belgien. ©
Belgien, das seit vergangenem Monat vom ehemaligen Bundesliga-Coach Domenico Tedesco trainiert wird, hatte die DFB-Auswahl in den ersten Minuten beinahe vorgeführt. Die Tore von Yannick Carrasco (6.) und Romelu Lukaku (9.) waren folgerichtig. Kurz vor der Pause verkürzte Niclas Füllkrug per Handelfmeter (44.), ehe die deutsche Mannschaft im zweiten Durchgang dann an Fahrt aufnahm. Zu einem weiteren Treffer reichte es aber nicht. Stattdessen sorgte Kevin De Bruyne für die Vorentscheidung (78.). Das zweite deutsche Tor durch Serge Gnabry (87.) änderte nichts mehr an der Niederlage.
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