Arian aus Bremervörde vermisst: Polizei folgt möglicher Spur

Bundeswehr soll helfen Arian aus Bremervörde weiter vermisst – Einsatzkräfte folgen möglicher Spur

Von dpa | 24.04.2024, 04:56 Uhr | Update vor 4 Std.

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Foto noz.de - Neue Osnabrücker Zeitung

Der sechsjährige Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde wird weiter vermisst. Hunderte suchen seit Montagabend nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde. Auch Soldaten der Bundeswehr sind inzwischen als Helfer im Einsatz. So ist der Stand der Suche.

Bei der Suche nach dem sechs Jahre alten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde haben die Einsatzkräfte möglicherweise eine Spur des Kindes gefunden. „Wir haben gestern im Verlauf des Abends Fußspuren gefunden, die zu Arian gehören könnten“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. „Daraus ergibt sich eine mögliche Richtung, in die Arian unterwegs sein könnte. Die Hunde haben eine Fährte aufgenommen.“

Die Spur führe entlang des Flusses Oste in nördliche Richtung. Da der Junge Wasser möge, sei es möglich, dass er am Fluss entlanggelaufen sei. In der Nähe des Flusses liegt ein Tümpel. Polizeitaucher begannen am Donnerstag damit, diesen Tümpel abzusuchen, wie der Polizeisprecher mitteilte.  

Bei der Suche soll ebenfalls die Bundeswehr unterstützen. Nach Angaben einer Sprecherin des Landeskommandos sollen bis zu 250 Soldaten vor Ort sein. Dies seien Kräfte des Heers aus der Gemeinde Seedorf in Niedersachsen. Während der Suche setzten die Helfer Drohnen ein, einen Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte.

Arian ist Kameraaufnahmen zufolge allein von zu Hause verschwunden. Arian sei demnach am Montag gegen 19.15 Uhr allein durch das Wohngebiet gelaufen, in dem er lebt, wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte. Die Ermittler haben Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera ausgewertet. Sie halten es für möglich, dass der Sechsjährige in ein angrenzendes Waldgebiet gelaufen ist. Vor allem dort suchen Einsatzkräfte seit Montagabend nach dem Jungen. Wegen der eher niedrigen Temperaturen gilt er als gefährdet.

Junge ohne Jacke und Schuhe

Das Kind ist Autist und reagiert nicht auf Ansprache. Die Lage sei sehr ernst, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit Verweis auf zwei kalte Nächte und die leichte Bekleidung des Kindes. „Mit jeder Stunde, die verstreicht, wird es ernster.“ Aber: „Wir haben weiter Hoffnung und wir suchen nach wie vor mit ungemindertem Einsatz.“ Alle seien motiviert. „Das größte Ziel ist es, den Jungen zu finden.“

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Foto noz.de - Neue Osnabrücker Zeitung

Die Polizei sucht weiterhin nach dem vermissten Sechsjährigen. Foto: dpa/Sina Schuldt

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Familie wird betreut

Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass der Junge sich nicht melden wird, wenn er Menschen in der Nähe bemerkt. Daher müsse engmaschig gesucht werden, erklärte der Polizeisprecher. Ihm zufolge hatte der Vater am Montagabend sofort die Polizei alarmiert, als er bemerkte, dass das Kind nicht mehr zu Hause war. „Wir stehen in engem Kontakt mit der Familie“, sagte der Sprecher. Die Familie werde professionell betreut.

Große Anteilnahme, enge Zusammenarbeit 

An der Suche nach dem Kind beteiligten sich neben Feuerwehr und Polizei auch das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und zahlreiche Freiwillige aus dem Ort. „Wir arbeiten in der Einsatzzentrale Hand in Hand, das klappt wunderbar“, sagte der Polizeisprecher. Die Anteilnahme sei groß. 

Der vermisste Sechsjährige Foto: Polizei Rotenburg

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Suche geht auch nachts weiter

Die Einsatzleitung legte mit Blick auf eine große Lagekarte fest, welche Gebiete in welcher Reihenfolge abgesucht wurden, wie der Sprecher der Stadtfeuerwehr Bremervörde, Bastian Kynast, berichtete. „Die Nacht über wurde mit Hundestaffeln weiter gesucht“, so Kynast, der in der Nacht zu Mittwoch Teil der kommunalen Einsatzleitung war. Nachts sei die Zahl der Feuerwehrleute verringert worden, damit sich diese erholen könnten. Dass das Kind nun schon über einen so langen Zeitraum verschwunden ist, sei schwierig. Aber: „Die Hoffnung gibt man nie auf.“

Die Polizei hat ein Hinweistelefon eingerichtet und ein Bild von Arian veröffentlicht. Sie forderte die Anwohner auf, private Kameraaufnahmen zu prüfen. Die Menschen in dem Ortsteil sollten schauen, ob der Junge auf Überwachungskameras zu sehen sei, schrieb ein Polizeisprecher am Dienstag. „Obwohl die Ortschaft Elm von Einsatzkräften durchsucht worden ist, könnte sich der vermisste Junge auch in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalten“, hieß es. Doch entsprechende Hinweise wurden zunächst nicht bekannt.

Süßigkeiten und Ballons im Wald aufgehängt

Auf der Suche nach Arian setzen die Ermittler derweil Süßigkeiten ein, um den Jungen zu finden: In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen im niedersächsischen Bremervörde angrenzt, hat die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten aufgehängt. „Die haben es dem Jungen angetan“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend der. Im Wald positionierten die Helfer zudem Wildkameras, die den Jungen entdecken sollen. 

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