Kleinpartei legt deutlich zu: Volt will jetzt auch in den Bundestag

Damian Boeselager wird wohl auch weiterhin für Volt im Europaparlament sitzen.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Vielen Wählerinnen und Wählern dürfte Volt wenig bekannt sein. Die Kleinpartei ist bisher im Europaparlament mit nur einem Abgeordneten vertreten. Doch nun kann sie ihr Ergebnis nahezu vervierfachen - und zielt auch auf das deutsche Parlament.

Nach ihrem Zugewinn bei der Europawahl strebt die Partei Volt den Einzug in den Deutschen Bundestag an. "Parteien sind in einer Demokratie dafür da, um bei Wahlen anzutreten", sagte Volt-Spitzenkandidat Damian Boeselager dem Berliner "Tagesspiegel". "Das gilt auch für die nächste Bundestagswahl."

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Die europafreundliche Partei erhielt bei der Europawahl laut Hochrechnungen 2,6 bis 2,8 Prozent der Stimmen in Deutschland - das waren mehr als die meisten anderen Kleinparteien. 2019 war Volt noch auf 0,7 Prozent gekommen. Bei der Europawahl gibt es keine Fünf-Prozent-Hürde wie bei der Bundestagswahl. Daher sitzen auch Kleinparteien im Parlament. Volt könnte nun etwa drei Mandate erhalten, bisher hatte sie einen Sitz im Europaparlament.

Bei den jungen Wählerinnen und Wählern kam Volt einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen zufolge auf 9 Prozent - so viel wie die SPD bei den 16- bis 24-Jährigen. AfD und CDU/CSU liegen in dieser Analyse mit jeweils 17 Prozent vorn.

Im Europäischen Parlament komme für Volt eine Mitgliedschaft in der Renew-Fraktion oder in der Grünen-Fraktion infrage, sagte Boeselager weiter. "Wir müssen uns die Entwicklung dieser Fraktionen anschauen." Es gebe "viele Gerüchte" und "Faktoren, die wir uns ansehen werden", sagte Boeselager. "Die Antwort ist offen."