Verluste für Russland nehmen dramatische Ausmaße an – Neue ...
VonChristian Stör
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Stefan Krieger
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Russland kämpft im Ukraine-Krieg mit hohen Verlusten. Der Kreml selbst hüllt sich weitgehend in Schweigen. Der Newsticker.
+++ 14.40 Uhr: Noch immer ist unklar, wie viele russischen Soldaten bei einem ukrainischen Angriff in der Neujahrsnacht in Makijiwka getötet worden sind. Nun hat der russische Dienst der BBC gemeinsam mit dem Medienunternehmen Mediazona die Namen von 92 russischen Soldaten ermittelt, die bei dem Angriff auf die Kaserne getötet worden sind. Zudem werden demnach 16 weitere Soldaten noch immer vermisst. Das russische Verteidigungsministerium hatte am 4. Januar von 89 Toten gesprochen. Laut ukrainischen Angaben wurden damals Hunderte russischer Soldaten getötet.
In Makijiwka ist bei einem Angriff in der Neujahrsnacht ein Gebäude zerstört worden, das russischen Truppen als Unterkunft diente. Wie viele russische Soldaten getötet wurden, ist noch immer unklar.
© RIA Novosti/Imago
+++ 12.10 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben mehr als 15 russische Marschflugkörper abgeschossen, die in Richtung Kiew abgefeuert wurden. Dies teilte die Militärverwaltung der Stadt Kiew laut Ukrinform in einem Posting auf Telegram mit.
„Der Feind hat mehr als 15 Marschflugkörper in Richtung Kiew abgefeuert. Es wurden alle Luftziele abgeschossen“, so Serhii Popko, Leiter der Militärverwaltung der Stadt Kiew. Gleichzeitig betonte er, dass die Gefahr von Luftangriffen noch nicht gebannt sei, und forderte die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben.
+++ 11.30 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg bekannt gegeben. Berichten des ukrainischen Generalstabs zufolge sind erneut über 700 russische Soldaten getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Moskau – Russland leidet im Ukraine-Krieg weiter unter enorm hohen Verlusten. Die Zahlen zu toten und verwundeten russischen Soldaten können allerdings nur geschätzt werden. Der Kreml selbst schweigt sich jedenfalls weitgehend zu den eigenen Verlusten aus.
Bekannt ist immerhin eine Angabe von Sergei Schoigu aus dem September: „Die Verluste Russlands belaufen sich auf 5937“, sagte der russische Verteidigungsminister damals. Die von Wladimir Putin zu jener Zeit angeordnete Mobilisierungswelle spricht allerdings dafür, dass die Verluste erheblich höher sind und nur mit neuen Rekruten kompensiert werden können.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg sind enorm hochWas ist sonst bekannt zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg? Schätzungen aus Norwegen nennen jedenfalls ganz andere Zahlen. Generalstabschef Eirik Kristoffersen sprach zuletzt in einem Interview mit dem norwegischen Sender TV2 davon, dass bisher fast 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden seien. „Russland kann den Krieg trotz der schweren Verluste noch lange fortsetzen“, sagte Kristoffersen und verwies auf Moskaus Fähigkeit zur Mobilisierung der Bevölkerung und zur Waffenproduktion.
Auch das unabhängige russische Medienunternehmen Mediazona, das mit dem russischen Dienst der BBC zusammenarbeitet, veröffentlicht immer wieder Zahlen zu den Verlusten. Demnach sind im Verlauf des Ukraine-Kriegs bisher 11.662 russische Soldaten als tot bestätigt worden (Stand: 17. Januar).
„Diese Zahlen stellen nicht die tatsächliche Zahl der Todesopfer dar, da wir nur öffentlich verfügbare Berichte überprüfen können, einschließlich Social-Media-Posts von Verwandten, Berichte in lokalen Medien und Aussagen der lokalen Behörden“, schreibt Mediazona selbst.
Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen VerlustenZum Vergleich: Im zehn Jahre währenden Afghanistan-Krieg von 1979 bis 1989 beliefen sich die Verluste der damaligen Sowjetunion offiziell auf 14.523 Tote.
Derweil veröffentlicht der ukrainische Generalstab jeden Tag die Zahl der russischen Verluste. Laut Statistiken des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind in den mehr als elf Monaten des Ukraine-Kriegs mehr als 120.000 Soldaten im Kampf gefallen. (cs)
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