„Brutale Kämpfe“: Heftige Gefechte im Osten der Ukraine ...

27 Jan 2023
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Erstellt: 27.01.2023, 16:58 Uhr

Von: Kathrin Reikowski

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Ukraine-Krieg: Wladimir Putin am 18. Januar 2022 bei einer Rede in Sankt Petersburg

Aufnahme vom 18. Januar: Putin bei einer Rede in Sankt Petersburg. © UPI Photo/Kremlin Pool/Imago

Im Ukraine-Krieg gehen Russland offenbar die iranischen Drohnen aus. Jetzt sollen sie mit Irans Hilfe in Russland hergestellt werden. Der News-Ticker zur militärischen Lage.

Iranische Drohnen: Russland hat nach massiven Angriffen auf die Ukraine viele Drohnen verloren.Drohnen gegen die Ukraine: Russland könnte selbst mit der Drohnen-Produktion beginnen.Dieser News-Ticker zu militärischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg wird laufend aktualisiert.

Update vom 27.01.2023, 16.50 Uhr: Laut Kyiv Independent hat Russland am Donnerstag Kinschal-Hyperschall-Raketen genutzt, um Ziele in der Ukraine anzugreifen - darunter Kiew und Saporischja. Nach Angaben eines Sprechers der ukrainischen Luftwaffe, Yurii Ihnat, sei die Ukraine derzeit nicht in der Lage, Kinschal-Raketen abzufangen.

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine: Heftige Kämpfe um Wuhledar

Update vom 27.01.2023, 15.39 Uhr: Heftige Kämpfe um die Stadt Wuhledar im Osten der Ukraine: „Wuhledar dürfte bald ein neuer, sehr wichtiger Erfolg für uns werden“, sagte der prorussische Separatistenführer Denis Puschilin der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Einer Berater Puschilins sagte am Freitag der Nachrichtenagentur Tass, es seien „ernsthafte, brutale Kämpfe“ im Gange. Die russischen Streitkräfte seien in Wuhledar einmarschiert und hätten sich „im Südosten und Osten der Stadt festgesetzt“. Die Bergbau-Stadt mit ihren einst rund 15.000 Einwohnern liegt etwa 150 Kilometer südlich von Bachmut, das seit Wochen heftig umkämpft ist.

Der ukrainische Militärsprecher Sergej Tscherewaty sprach seinerseits von „erbitterten Kämpfen“ um Wuhledar. Er versicherte hingegen, die russischen Streitkräfte seien zurückgedrängt worden. Seinen Angaben zufolge versuchten sie zwar seit Monaten, in der Region „wichtige Erfolge zu erzielen“. Doch dank der ukrainischen Verteidiger gelinge ihnen das nicht, sagte Tscherewaty lokalen Medien. Russland stelle seine angeblichen Erfolge „übertrieben“ dar.

Ukraine-News: Flucht aus der Region Bachmut nach Monaten im Keller

Update vom 27.01.2023, 14.27 Uhr: Im Osten der Ukraine haben ukrainische Streitkräfte zuletzt die Stadt Soledar aufgegeben, russische Streitkräfte rücken immer weiter auf Bachmut vor. Die meisten der einst 70.000 Einwohner Bachmuts sind längst geflohen, nur noch einige Tausend hausen in Kellern, angewiesen auf Hilfe von außen. Besonders auf der östlichen Seite des Flusses Bachmutka, der die Stadt zweiteilt, waren die Kämpfe seit Monaten zermürbend.

Blick auf eine Kirche in Bachmut, in der Region Donetsk, durch ein Einschussloch in einem Fenster.

Blick auf eine Kirche in Bachmut, in der Region Donetsk, durch ein Einschussloch in einem Fenster. © Anatolii Stepanov/afp

„Wenn man auf den Hof geht, pfeifen einem die Kugeln um die Ohren“, erzählte die 69-jährige Olena Morosowa der Agentur AFP. „Meine Hände zittern, ich habe keine Kraft mehr, das alles zu ertragen“, sagt sie. Im Schutz der Dunkelheit hatte sie mit einer Nachbarin ein Hilfszentrum im Zentrum der Stadt aufgesucht. „Vor zwei Wochen habe ich schon einmal darüber nachgedacht, zu gehen, aber ich konnte mich nicht entscheiden“, sagt Morosowa. „Jetzt wissen wir, dass die Russen bereits an der Stadtgrenze sind, nicht weit weg von uns. Wir wollen nicht, dass sie in unser Leben eindringen.“ Das Ziel der Menschen sei der Westen der Ukraine. Die 73-jährige Valentyna habe sich von ihrem Mann getrennt, weil er sich auf die Seite der russischen Besatzer schlug. Sie bricht nun gemeinsam mit ihrer Tochter auf.

Russland will Regionen Donezk, Luhansk, Saporischja und Cherson an die eigene Zeitzone anpassen

Update vom 27.01. 2023, 13.40 Uhr: Das russische Ministerium für Industrie und Handel will in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischja und Cherson die russische Zeitzone einführen. Dies geschehe im Rahmen der verwaltungstechnischen Angleichung in Moskau, wie das Ministerium in einem telegram-Kanal schreibt.

Strom in zehn ukrainischen Regionen abgeschaltet

Update am 27.01.2023, 12.56 Uhr: In zehn ukrainischen Regionen wurde am Freitag der Strom notfallmäßig abgeschaltet, darunter Kiew, Charkiw und Lwiw. Nach massiven Angriffen am Donnerstag könne das ukrainische Netz derzeit die Anforderungen nicht erfüllen. In den zehn Regionen seien laut dem Energieversorger Ukrenergo die vorgegebenen Grenzen überschritten worden, was zur Notabschaltung geführt habe. Dies meldet die ukrainische Zeitung Ukrainska Prawda.

Ukraine: Russland verliert mindestens 124.000 Soldaten

Update vom 27.01.2023, 12.02 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums hat Russland im Krieg gegen die Ukraine bisher mindestens 124.710 Soldaten verloren, mehr als 290 Flugzeuge und über 6.340 Panzer. Diese Zahlen wurden von Kyiv Independent veröffentlicht und sind nicht unabhängig überprüfbar.

Ukraine: Russland gehen die Drohnen aus dem Iran aus

Erstmeldung vom 27.01.2023, 10.57 Uhr: Moskau/Kiew – Am Donnerstag (26. Januar) führte die russische Armee massive Luftangriffe auf die ganze Ukraine durch. 55 Raketen sollen aus der Luft und vom Meer aus auf die Ukraine abgefeuert worden sein, wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem jüngsten Bericht angab. Demnach sind dabei mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Nach Einschätzung des ISW konnte die Ukraine 47 der 55 Raketen abfangen, ebenso wie alle 24 Kamikazedrohnen.

Kamikaze-Drohne aus dem Iran? Dieses Foto soll eine „Shahed 136“ kurz vor dem Einschlag in Kiew zeigen.

Kamikaze-Drohne aus dem Iran? Dieses Foto soll eine „Shahed 136“ kurz vor dem Einschlag in Kiew zeigen. © Yasuyoshi Chiba/AFP

Dabei dürften die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin bald vor Schwierigkeiten mit der Waffenversorgung stehen. Schon am 7. Januar habe Russland nur noch über 90 der vom Iran gelieferten Drohnen verfügt, berichtete die Denkfabrik unter Berufung auf den ukrainischen Verteidigungsminister Oleksii Resnikow. So könne Russland „nur noch wenige großflächige Angriffe“ gegen die Ukraine mit Drohnen starten, falls der Iran keinen Nachschub liefere.

Drohnen gegen die Ukraine: Russland will wohl selber mit der Produktion anfangen

Die Ukraine spricht schon seit Monaten von einer möglichen Frühjahrsoffensive des russischen Militärs. Auch Insider haben in der Vergangenheit über Vorbereitungen informiert. Um das Waffenarsenal mit genügend Kamikazedrohnen zu füllen, will sich Russland nun offenbar direkt Hilfe aus dem Iran holen, wie der britische TV-Sender ITV unter Berufung auf offizielle Quellen berichtete.

Iranische Spezialisten sollen Russland demnach dabei helfen, im eigenen Land Drohnen zu produzieren, die die ukrainische Flugabwehr überwinden können und gezielte Angriffe auf die Energieinfrastruktur zulassen. In Russland sei bereits ein Gelände für die Produktionsstätte gefunden worden und die Herstellung könne „innerhalb weniger Wochen“ beginnen. (kat)

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