WikiLeaks-Gründer: Anhörung zu Auslieferung von Assange an ...

20 Feb 2024

"Freiheit für Julian Assange": Zahlreiche Demonstrierende haben die Freilassung des WikiLeaks-Gründers gefordert. Im Verfahren geht es um seine Auslieferung an die USA.

Julian Assange - Figure 1
Foto ZEIT ONLINE

Aktualisiert am 20. Februar 2024, 12:23 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, sko, iyf 124 Kommentare

Artikel hören Player schließen

WikiLeaks-Gründer

Hören sie hier die Audio Aufnahme des Artikels: Anhörung zu Auslieferung von Assange an USA hat begonnen
Mehr zu diesem Audioangebot Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt. Wir entwickeln dieses Angebot stetig weiter und freuen uns über Ihr Feedback.
Unterstützer des WikiLeaks-Gründers Julian Assange versammeln sich vor den Royal Courts of Justice in London. © Leon Neal/​Getty Images

In London hat die womöglich letzte Anhörung zur Auslieferung von Julian Assange an die USA begonnen. Der WikiLeaks-Gründer hofft darauf, noch einmal Berufung gegen seine drohende Überstellung einlegen zu können. Ein zuvor abgelehnter Antrag darauf sollte bei der zweitägigen Anhörung vor dem High Court nochmals geprüft werden. 

Assange nahm nicht persönlich an dem Termin teil. Nach Angaben seines Anwalts Edward Fitzgerald fühlte er sich unwohl. Fitzgerald sagte, sein Mandant werde wegen "einer gewöhnlichen journalistischen Praxis" strafrechtlich verfolgt.

Vor dem Londoner Gericht demonstrierten Unterstützer für seine Freilassung. "Freiheit für Julian Assange" stand auf Plakaten, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. "Es gibt nur eine Entscheidung: keine Abschiebung!" lauteten Sprechchöre. Hunderte goldene Bänder mit der Aufschrift "Lasst Julian Assange jetzt frei!" hingen demnach außerdem am Zaun vor dem High Court und an umliegenden Toren und Bäumen.

Bei der zweitägigen Anhörung will sich Assange gegen seine Auslieferung an die USA wehren. Es ist der letzte mögliche Berufungsantrag. Für den Fall einer Ablehnung bliebe Assange nur noch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Im Juni hatte der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs in London seinen Antrag auf Berufung gegen den Auslieferungsbescheid der britischen Regierung bereits abgelehnt.

Die USA wollen den 52-jährigen WikiLeaks-Gründer wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz vor Gericht stellen. Ihm droht lebenslange Haft, 175 Jahre stehen als Strafmaß auf dem Spiel.

Assange und seine Unterstützer kritisieren seine Strafverfolgung als politisch motiviert, weil Assange politisch brisante Daten veröffentlicht hatte: Zusammen mit der Whistleblowerin Chelsea Manning hatte er geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht. Die USA werfen ihm vor, damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Seine Unterstützer sehen in ihm dagegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat.

Seitennavigation Startseite
Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten