Fußballnationalmannschaft: Deutschland dreht gegen die ...

27 Mär 2024
Deutschland Niederlande
Deutschland – Niederlande 2:1 (1:1)

Im ersten Heimspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft im EM-Jahr 2024 empfing die DFB-Auswahl in Frankfurt die Niederlande. Der Testspielsieg vergangenen Samstag gegen Frankreich hatte Euphorie ausgelöst. Zumindest hatte das 2:o beim Toni-Kroos-Comeback Hoffnungen für die Heim-EM begründet. Nun war es an der Nationalmannschaft, diese zu bestätigen. 

Nach einer Schweigeminute für die verstorbenen DFB-Legenden Franz Beckenbauer und Andreas Brehme begann die Partie im neuen modebewussten Trikot sehenswert und temporeich. Bundestrainer Julian Nagelsmann änderte die Anfangsformation im Vergleich zum Spiel in Lyon nicht und setzte auf: ter Stegen, Kimmich, Rüdiger, Tah, Mittelstädt, Andrich, Kroos, Musiala, Gündoğan, Wirtz und Havertz.

Straßenrichtung Heim-EM

"Wir sind eingebogen in die Straßenrichtung Heim-EM, da wollen wir weiterfahren", sagte Nagelsmann vor dem Spiel. 

Bereits nach vier Minuten geriet Deutschland dann in Rückstand. Nach einem zu schwachen Pass, man könnte auch sagen Fehler, von Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt auf Jonathan Tah, kam Memphis Depay an den Ball, legte per Heber in den deutschen Strafraum für Joey Veerman vor, der gekonnt und souverän per Volley verwandelte. Mittelstädt wurde direkt ermutigt, da war der Ball gerade erst hinter dem aktuellen Torhüter Marc-André ter Stegen eingeschlagen. Der Stuttgarter hatte gegen Frankreich ein starkes Spiel gemacht.

Nach dem Rückschlag spielte die DFB-Elf unverändert konzentriert und abgeklärt nach vorne. Bereits in der elften Minute war es dann ebenjener Mittelstädt, der zum 1:1 ausgleichen konnte. In seinem zweiten Länderspiel kam der aktuelle Linksverteidiger 18 Meter vor dem Tor an den Ball und schloss direkt ab. Der hart geschossene Ball senkte sich erst kurz vor dem Tor und knallte unhaltbar an die Innenseite der Latte und dann ins Tor. Im Frankfurter Waldstadion ertönte "Völlig losgelöst ...", die Torhymne Major Tom von Peter Schilling.

Ballkontrolle und Ballbesitz

Bis zum Pausenpfiff überzeugte die Nationalmannschaft vor allem mit Ballkontrolle und Ballbesitz. Mit vielen Kurzpässen hatte Deutschland in der ersten Halbzeit bis zu 70 Prozent der Zeit den Ball in den eigenen Reihen. Trotzdem sah es nicht danach aus, als ob das DFB-Team die Partie bereits in Halbzeit eins drehen würde. Nach einem Freistoß für die Niederlande und Kopfball von Matthijs de Ligt in der 32. Minute klärte İlkay Gündoğan einen Ball, den Donyell Malen sonst wohl über die Torlinie befördert hätte.

Nach der Pause ging es dann unverändert, aber etwas ruhiger weiter. In der 57. Minute ließ der Niederländer Tijjani Reijnders eine vermeintlich sichere Chance ungenutzt und verzog den Ball so, dass er am Tor vorbeiflog. In der 76. Minute hinderte der niederländische Torwart Bart Verbruggen mit einer Parade den Deutschen Zehner Jamal Musiala daran, das Spiel zu drehen. In der Schlussphase des Spiels erhöhte Deutschland dann den Druck. Es sah so aus, als wäre es nur eine Frage der Zeit bis zum 2:1. In der 85. Minute war es dann der eingewechselte Niclas Füllkrug, der nach einer scharf geschlagenen Ecke von Toni Kroos den Ball mit der Schulter ins Tor drückte.

Die deutsche Fußballnationalmannschaft gewann erneut, blieb zwar nicht torlos, zeigte aber weiter deutliche Verbesserungen zur Zeit vor dem Spiel in Lyon.  

"Der Geist der Mannschaft ist sehr gut. Wir haben eine gute Mischung" sagte Bundestrainer Nagelsmann im Interview nach dem Spiel. Vor allem zeige sich, dass "wir so ein Spiel dann auch gewinnen wollen". Kritik hatte Nagelsmann nur für den rutschigen Frankfurter Rasen, den er auch teilweise für die Entstehung des frühen Rückstands verantwortlich machte.

"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl", sagte Maximilian Mittelstädt nach seinem ersten Heimspiel für die deutsche Nationalmannschaft. "Man merkt, dass hier was entsteht, dass die Euphorie wächst."

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