Tote bei Angriff auf Belgorod: Moskau droht Kiew mit "Bestrafung"

30 Dez 2023
Politik
Tote bei Angriff auf Belgorod Moskau droht Kiew mit "Bestrafung"

30.12.2023, 18:56 Uhr Artikel anhören

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Zerstörungen nach dem Angriff auf Belgorod - das Bild stammt von der russischen Staatsagentur Tass.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Bei einem Luftangriff auf die russische Grenzregion Belgorod kommen mehrere Menschen ums Leben, darunter auch Kinder. Russland, das einen verheerenden Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, spricht von "Terror", der nicht "ungestraft" bliebe und fordert eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats.

Bei einem mutmaßlichen ukrainischen Raketenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod sind russischen Angaben zufolge mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sollen sich auch zwei Kinder befinden. Zudem seien 108 Menschen, darunter 15 weitere Kinder, durch den Beschuss verletzt worden, teilte Russlands Zivilschutzbehörde bei Telegram mit.

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Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Aus Kiew gab es vorerst keine offizielle Reaktion.

Vonseiten Russlands, das seit fast zwei Jahren einen verheerenden Angriffskrieg mit zahlreichen Toten und massiver Zerstörung gegen die Ukraine führt, wurde unterdessen mit Konsequenzen gedroht. So kündigte das russische Verteidigungsministerium via Telegram an, der ukrainische Angriff werde nicht "ungestraft" bleiben. Zugleich hieß es, "die meisten" von der Ukraine auf Belgorod abgeschossenen Raketen seien abgefangen worden.

Russland gibt EU und Briten Mitschuld

Auch die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa meldete sich zu Wort. "Der Terroranschlag auf Belgorod wird Gegenstand eines Verfahrens im UN-Sicherheitsrat", erklärte sie. Gleichzeitig beschuldigte sie die Europäische Union und Großbritannien der Mittäterschaft an dem Angriff. "Hinter dem Terroranschlag steht Großbritannien, das in Abstimmung mit den USA das Kiewer Regime zu terroristischen Aktionen anstachelt, da es erkannt hat, dass die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gescheitert ist", wird Sacharowa weiter von der russischen Staatsagentur Tass zitiert.

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Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wiederum sagte der Tass, Präsident Wladimir Putin sei "über den Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf Wohnviertel in Belgorod informiert worden". Laut der Agentur Interfax führte Peskow zudem vor Journalisten aus, Putin habe Gesundheitsminister Michail Muraschko angewiesen, mit einem Team nach Belgorod zu fliegen.

In Belgorod waren die Menschen zwischenzeitlich dazu aufgerufen worden, sich in Schutzkellern zu verstecken. Zugleich gab es Beschwerden von Anwohnern, dass mehrere Luftschutzräume offenbar abgesperrt und somit nicht zugänglich waren. In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos, auf denen zahlreiche Rauchsäulen, brennende Autos und beschädigte Hausfassaden zu sehen sind. In einigen Aufnahmen waren außerdem Explosionsgeräusche und schreiende Menschen zu hören.

Mindestens 39 Tote in der Ukraine

Medienberichten zufolge handelte es sich um den schwersten Beschuss von Belgorod, seit Russland vor knapp zwei Jahren die Ukraine überfallen hat. Belgorod liegt in der Grenzregion und ist deshalb immer wieder von den Kampfhandlungen betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in der Regel in keinem Verhältnis zu denen in der von Russland angegriffenen Ukraine.

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Erst in der Nacht zum Freitag hatte Russland das Nachbarland mit seinem bislang schwersten Angriff überzogen. Ukrainischen Angaben zufolge wurden dabei mindestens 39 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa/AFP

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