Russische Grenzregion: Belgorod meldet mehrere Tote nach ...

31 Dez 2023
Belgorod

In der Nacht zum Freitag hatte Russland die Ukraine mit knapp 160 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen verschiedener Typen beschossen. Bei diesem schwersten Angriff seit Kriegsbeginn starben mindestens 39 Menschen.

Luftschutzräume angeblich abgesperrt

Unter den 111 Verletzten in Belgorod sind dem Verteidigungsministerium zufolge auch mehrere Kinder. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow schrieb auf Telegram, dass Massenveranstaltungen zu Neujahr wegen des Angriffs abgesagt werden.

Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion. Die Zeitung »Ukrajinska Prawda« schrieb lediglich unter Berufung auf eine anonyme ukrainische Geheimdienstquelle, dass die ukrainische Armee auf militärische Objekte der Russen gezielt habe. Zivilisten seien aufgrund »unprofessioneller Aktionen der russischen Luftverteidigung sowie bewusster und geplanter Provokationen« zu Schaden gekommen.

In Moskau wies unterdessen Präsident Wladimir Putin den russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko an, mit einem Team nach Belgorod zu fliegen: Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax. Zwischenzeitlich waren die Menschen in Belgorod dazu aufgerufen worden, sich in Schutzkellern zu verstecken. Zugleich gab es Beschwerden von Anwohnern, dass mehrere Luftschutzräume offenbar abgesperrt und somit nicht zugänglich waren.

Moskau fordert Sicherheitsrats-Sitzung

In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos, auf denen zahlreiche Rauchsäulen, brennende Autos und beschädigte Hausfassaden zu sehen sind. In einigen Aufnahmen waren außerdem Explosionsgeräusche und schreiende Menschen zu hören. Medienberichten zufolge handelte es sich um den schwersten Beschuss von Belgorod, seit Russland vor knapp zwei Jahren die Ukraine überfallen hat.

Russland fordert nach dem ukrainischen Raketenangriff eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrats. »Der Terroranschlag auf Belgorod wird Gegenstand eines Verfahrens im Uno-Sicherheitsrat«, sagte Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass zitiert.

Belgorod liegt in der Grenzregion und ist deshalb immer wieder von den Kampfhandlungen betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in der Regel in keinem Verhältnis zu denen in der von Russland angegriffenen Ukraine. Erst in der Nacht zum vergangenen Freitag hatte Russland das Nachbarland mit dem bislang schwersten Angriff überzogen. Laut offiziellen ukrainischen Angaben wurden dabei mindestens 39 Menschen getötet.

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