Jetzt live: Arminia Bielefeld empfängt den Erzrivalen Preußen Münster

23 Mär 2024
Arminia Bielefeld

Bielefeld. Das Halbfinale im Westfalenpokalwettbewerb zwischen dem DSC Arminia Bielefeld und Preußen Münster wurde zur Nervensache. Mit einem Tor in fast letzter Minute zum 1:1 rettete sich die Arminia ins Elfmeterschießen. Dort zeigten die Schützlinge von Coach Mitch Kniat die besseren Nerven und setzten sich mit 4:3 durch.

Eigentlich wollte DSC Coach Mitch Kniat keine personellen Veränderungen an seinem Kader vornehmen. Zu wichtig sei das Erreichen des Finales nebst Gewinn des Länderpokals. Doch dann war der Coach ausgerechnet auf der Position zu einem Tausch gezwungen, auf der er explizit seine Nummer eins angekündigt hatte. Torwart Jonas Kersken hatte sich jedoch kurz vor der Partie krank gemeldet. So kam Leo Oppermann nach Pokalauftritten gegen Herringhausen/Eickum und Victoria Clarholz zu Pflichtspieleinsatz Nummer drei für den DSC. Er wird ihn so schnell nicht vergessen.

Unter den Feldspielern musste Marius Wörl geschont werden – er saß immerhin auf der Bank. Statt des Mittelfeldspielers lief Nassim Boujellab auf. Sam Schreck rückte auf Wörls Sechser-Position. Und noch eine Personalie war eine Erwähnung wert: Kaito Mizuta stand auf dem Feld. Sein unrühmlicher Ausflug ins Bielefelder Nachtleben inklusive Verhaftung hatte keine weiteren Konsequenzen.

Mizuta setzt sich nach 22 Sekunden durch

Gerade einmal 22 Sekunden waren gespielt, da machte der Japaner – ganz legal – den Münsteraner Strafraum unsicher: Nach einer guten Hereingabe von Boujellab setzte sich Mizuta durch, der Winkel für einen Abschluss wurde aber zu spitz. Wenig später zog Merveille Biankadi – von Boujellab bedient – aus halbrechter Position ab, Gästekeeper Johannes Schenk klärte zur Ecke.

Zehn Minuten lang sah also auch dank der Neuen in der Startelf alles danach aus, dass der DSC die Kontrolle hat. Und dann passierte Slapstick pur. Nachdem Münster einen Ball von der Eckfahne in den Strafraum geschlagen hatte, lieferten sich Oppermann und Maximilian Großer ein riesiges Missverständnis. Keiner nahm das Leder an. Sebastian Mrowca bedanke sich und schob das herrenlos durch den Strafraum kullernde Spielgerät zum 1:0 für Münster ein.

Und Münster legte nach. Marc Lorenz nagelte einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte (15.). Die nächste Bielefelder Auffälligkeit fand erst in der 19. Minute statt, als Boujellab einen Lannert-Freistoß von der rechten Seite per Kopf aufs Tor drückte. Keeper Schenk reagierte in letzter Sekunde.

Nicht gegebener Elfmeter in der 37. Minute

In der 27. Minute zeichnete sich Oppermann gegen den heranstürmenden Joel Grodowski mit einer Rettungstat aus.
Es gab im ersten Durchgang weitere gute Chancen auf beiden Seiten und – auch das ist ein Thema, das Arminia in dieser Saison zu verfolgen scheint – einen nicht gegebenen Elfmeter: In der 37. Minute kam Klos nach einem Oppie-Freistoß im Strafraum zu Fall. Die Bielefelder bestürmten Schiedsrichter Felix Weller vergebens mit ihren Forderungen nach einem Strafstoß. Kurz vor der Pause verpassten Klos und Mizuta eine gute Hereingabe von Oppie. So ging es mit Rückstand in die Kabine.

Für Mizuta war nach der Pause Feierabend. Aygün Yildirim kam. Der erste Schuss des Durchgangs kam von Boujellab (48.) – nicht ungefährlich, weil Münsters Keeper ihn nur abklatschen konnte. Biankadi holte danach aber nur eine Ecke raus. Kapitän Fabian Klos war bei einer Ecke (57.) per Kopf am Ball, bekam aber keinen Druck hinter das Leder. In der 59. verpasste er eine gute Yildirim-Hereingabe um einen Schritt.

In Arminias Bemühen, sich wenigstens ins Elfmeterschießen zu retten, musste Boujellab in der 67. Minute für Manuel Wintzeimer Platz machen. In der 76. kamen Wörl und Leandro Putaro für Schreck und Biankadi.

Münsteraner bringt Arminia zum 1:1

Pechvogel Oppermann war in der 81. bei einer Großchance des eingewechselten Dominik Steczyk mit einem Blitzreflex auf dem Posten. War das der fehlende Impuls für die Offensive? Wintzheimer legte in der 84. Minute den Ball nach außen, von wo aus Lannert zurück in den Strafraum flankte. Simon Scherder wollte vor dem einschussbereiten Fabian Klos klären und schob den Ball zum 1:1 ins eigene Tor. Dabei blieb es.

Es ging gemäß den Pokalregeln direkt ins Elfmeterschießen. Münsters erster Schütze, Kapitän Marc Lorenz, scheiterte sofort an Oppermann. Danach trafen Großer und Mrowca. Mael Corboz schoss gut, scheiterte aber an Schenk. Scherder, Oppie, Wegkamp und Wintzheimer trafen wieder. Nach Fehlschuss von Dennis Grote hatte Putaro den Sieg auf dem Fuß – und schoss den DSC ins Finale.

Trainer Mitch Kniat sagte nach dem Spiel: „Es war ein typisches Spiel von uns. Wir hätten die ersten ein, zwei Chancen nutzen können, dann wäre das in unsere Richtung gelaufen. Dann laufen wir aber hinterher. Aber es war wieder ein gutes Spiel von uns. Es war nicht unsere beste Leistung, aber auf vielen Sachen kann man weiter aufbauen." Zu seinem Keeper fiel dem Trainer spontan ein: "So ein Gegentor passiert mal. Wenn du danach zwei Elfmeter hältst, ist es völlig egal."

Das Halbfinale des Westfalenpokals im Liveticker zum Nachlesen:
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