Regelbruch bei „Wer wird Millionär?“: Zwischenruf aus dem ...

29 Tage vor
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Stand: 15.04.2024, 15:37 Uhr

Von: Simon Krug

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Ein Zwischenruf bei der 64.000-Euro-Frage sorgt für Aufregung bei „Wer wird Millionär?“. Günther Jauch und die Regie müssen eingreifen.

Wer wird Millionär - Figure 1
Foto op-online.de

Update vom 15. April, 20:30 Uhr: Köln – „Wie weit liegen die beiden Orte mit Deutschlands niedrigster und höchster Postleitzahl voneinander entfernt?“ lautet die 64.000-Euro-Frage, bei der „Wer wird Millionär?“-Kandidatin Corinna Ahrens aus Peine (Niedersachsen) nicht weiter weiß. Die Antwortmöglichkeiten, die der Teilnehmerin vorgelegt werden, lauten „A: nur rund 220 km“, „B: etwa 480 km“, „C: ca. 750 km“ und „D: weit mehr als 900 km“. Sie kennt die Antwort nicht. Helfen soll der Niedersächsin deswegen ihr letzter verbliebener Joker.

Der Telefonjoker kann ihr jedoch auch nicht helfen. Lediglich eine Tendenz gibt es von ihm – und die will Corinna Ahrens im Anschluss an das Telefonat dann auch einloggen. Plötzlich ertönt hinter der „Wer wird Millionär?“-Kandidatin ein deutliches „Nein!“. Ganz in Gedanken versunken wiederholt die Niedersächsin „Nein“, lehnte sich zurück und sagt dann: „Ah, ich weiß es nicht.“

Corinna Ahrens denkt nochmal nach, doch dann unterbricht Showmaster Günther Jauch die Teilnehmerin: „Wir haben jetzt den Klassiker gehabt, deswegen greife ich ein. Es wurde aus dem Publikum rausgerufen.“ Die WWM-Kandidatin ist ganz empört und versichert: „Von wo? Habe ich gar nicht gehört.“ Doch Günther Jauch bleibt hart: „Doch, doch doch. Hinter ihnen sehr laut, und zwar: ‚Nein‘.“

Ein Zwischenruf bei der 64.000-Euro-Frage sorgt für Aufregung bei „Wer wird Millionär“. Günther Jauch und die Regie müssen eingreifen. (Fotomontage) © RTL „Wer wird Millionär?“ (Folge vom 15. April 2024)

Dann setzt Günther Jauch nochmal neu an und erklärt, dass es von nun an zwei Möglichkeiten gäbe. Entweder müsse alles zu Protokoll genommen werden oder die Frage müsse ausgetauscht werden – das wird dann auch gemacht, wie ein Sprecher aus der Regie bestätigt. Seinen Humor hat der 67-Jährige sich jedoch nicht nehmen lassen und er entgegnet: „Ja, die [gemeint ist eine neue Frage, Anm. d. Red.] muss ja jetzt erst einmal jemand erfinden.“ Dafür erntet der „Wer wird Millionär?“-Moderator ordentlich Lacher aus dem Publikum. „So, aber jetzt wirklich die Bitte – sonst kommt das Kommando zum Abführen“, scherzt der Showmaster. „Wir haben immer ein komplettes Ersatzpublikum da.“

Corinna Ahrens fragt, ob sie denn die richtige Antwort trotzdem erfahren, doch da sagt Günther Jauch klipp und klar: „Ne.“ Das ist natürlich auch nur ein Scherz und auch dafür kassiert der Showmaster kollektives Gelächter. Die WWM-Kandidatin fängt dann an, weiter zu raten. Am Ende wird aufgelöst: Antwortmöglichkeit A wäre korrekt gewesen. Im Anschluss geht es weiter mit einer neuen Frage und den eigentlich soeben aufgebrauchten Telefonjoker bekommt die Niedersächsin auch wieder gestellt.

Erstmeldung vom 15. April, 15:30 Uhr: Köln – Regelbruch bei „Wer wird Millionär?“: In der Folge am Montagabend (15. April), die ab 20.15 Uhr bei RTL ausgestrahlt wird, sorgt ein Zwischenruf aus den Zuschauerrängen für Aufruhr. Kandidatin Corinna Ahrens, die bereits in der letzten Ausgabe zu sehen war, ist bei der 64.000-Euro-Frage kurz davor, eine Antwort einzuloggen. „Machen wir, nehmen wir“, sagt sie, als plötzlich ein deutliches „Nein“ aus dem Publikum zu hören ist.

Günther Jauch nimmt bei „Wer wird Millionär?“ Zwischenruf aus dem Publikum wahr

Dies bleibt nicht unbemerkt. „Es wurde aus dem Publikum rausgerufen“, so Moderator Günther Jauch (67). „Ich hab‘s gar nicht gehört“, beteuert die Kandidatin. Der Quizmaster antwortet daraufhin: „Doch, doch, doch, hinter Ihnen sehr laut und zwar ‚Nein‘.“ RTL spricht von einem so noch nie dagewesenen Vorfall, der Konsequenzen haben wird. Welche das sind, erfahren die TV-Zuschauer erst am Montagabend.

Im Interview mit RTL erklärt Günther Jauch: „Es gibt die Urangst bei ‚Wer wird Millionär?‘ seit ungefähr einem Vierteljahrhundert, dass irgendwie betrogen wird.“ Der 67-Jährige nennt den wohl größten WWM-Skandal aller Zeiten, als 2001 in der britischen Ausgabe der Quizshow die richtigen Antworten durch Husten zweier Personen im Studio vorgesagt wurden. Kandidat Charles Ingram erzockte sich auf diese Weise zwar die Million, später flog die Masche aber auf und der Gewinn wurde ihm aberkannt.

„Da passen wir schon auf“: Strenge Regeln bei „Wer wird Millionär?“

In Deutschland gab es einen solchen Eklat bei „Wer wird Millionär?“ noch nie. Um einem Betrug auch in Zukunft vorzubeugen, ergreift man beim Kölner Privatsender strenge Vorsichtsmaßnahmen. „Wir schauen zum Beispiel bei unseren Kandidatinnen und Kandidaten vorher nach, ob in den Öhrchen irgendwie ein kleiner Sender versteckt ist, dass unter Umständen von außen eine Hilfe kommen könnte. Da passen wir also schon auf“, betont Jauch.

Bei „Wer wird Millionär?“ kam es zu einem Regelbruch. Moderator Günther Jauch fiel dieser sofort auf. © RTL/Guido Engels

Auch während der Aufzeichnung der Sendung, wird darauf geachtet, dass nicht vorgesagt wird. „Das Vorsagen muss gar nicht direkt sein, dass einer ‚B‘ reinschreit“, so der TV-Moderator. Es könne auch ein Geräusch oder eine Reaktion aus dem Publikum sein, beispielsweise das Kopfschütteln einiger Zuschauer oder „vorfristiger Applaus, wenn einer nur eine Idee äußert“. „Da habe ich mittlerweile auch ein feines Gehör entwickelt, ob sich da irgendwas im Publikum tut.“

Die Auflösung, wie es nach dem Regelbruch in der neuesten Folge von „Wer wird Millionär?“ weitergeht, gibt es am Montag ab 20.15 Uhr bei RTL zu sehen. Im Interview erklärt Günther Jauch, der zuletzt vom WWM-Publikum ausgebuht wurde, wie der Sender im Normalfall bei ähnlichen Verstößen handeln würde: „Dann müssen wir die Frage sofort stornieren.“ Wenn dagegen die Begleitperson für einen solchen Zwischenfall verantwortlich wäre, würden härtere Konsequenzen drohen. „Dann müssten wir die Kandidatin oder den Kandidaten disqualifizieren.“ (sk) Verwendete Quellen: rtl.de

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