"Tatort" aus Hamburg: Der traurige Abgang von Franziska Weisz

2 Jan 2024

Franziska Weisz durchlebt ihre letzten Sekunden als "Tatort"-Komissarin Julia Grosz in einer dunklen Seitengasse in St. Pauli

Tatort - Figure 1
Foto STERN.de

© Screenshot / ARD

Nie trat eine Kommissarin bewegender aus dem "Tatort" ab: Minutenlang sah die Kamera der von Franziska Weisz gespielten Kommissarin Julia Grosz zu. Ein erster emotionaler Höhepunkt im neuen Fernsehjahr.

Für einen kurzen Moment durfte man als Zuschauer noch die Hoffnung haben, dass alles gut wird. Dass es ein Happy End gibt, einen glücklichen Ausstieg für die von Franziska Weisz gespielte Polizeihauptkommissarin Julia Grosz aus dem "Tatort". Denn dass sie die Krimireihe verlässt - das wusste man bereits. Nur wie?

"Natürlich komme ich", säuselte der von ihr mittlerweile nicht mehr nur heimlich angeschmachtete Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring). Und auch er, das ist in dieser finalen Episode deutlich geworden, empfindet mehr als nur kollegiale Zuneigung für seine lange Zeit unterkühlte Partnerin. 

Franziska Weisz in ihrem letzten "Tatort"

Ihre Pläne, die Hansestadt zu verlassen und zum BKA nach Wiesbaden zu wechseln - sie hat sie spontan über den Haufen geworfen. Ein Telefonat macht's möglich. "Hamburch" werde sie noch lange an der Backe haben, strahlt sie nach Falkes Anruf - und spricht dabei den Namen der Stadt wie eine Einheimische aus.

Tatort - Figure 2
Foto STERN.de

In Erwartung ihres herbeieilenden Kollegen ganz übermütig geworden, verlässt sie den "Silbersack", diese berühmte, unweit der Reeperbahn gelegene Kaschemme, in der sie gerade noch gesungen hat. Sie tritt im Liebesrausch in den Regen von Hamburch, das nun endlich, spät, auch zu ihrer Stadt geworden ist.

Doch dann hört sie aus der dunklen Seitengasse um die Ecke Geräusche einer Schlägerei. Sie ist verliebt, doch sie ist immer noch Polizistin, und so greift sie ein. Ein Fehler: Der Mann, den sie gerade gerettet hat, der ihr eigentlich zu Dank verpflichtet wäre - er zückt ein Messer und sticht zu.

Thorsten Falke kommt zu spät 

Es folgen zweieinhalb der ergreifendsten Minuten, die es in dieser Krimireihe gegeben hat: Zu hören ist zunächst nur das Geräusch des prasselnden Regens, der die sterbende Frau umgibt. Die Kamera hält auf das Gesicht und zeigt die Entgeisterung von Julia Grosz, die gerade noch von der glücklichen Vereinigung mit ihrem Kollegen geträumt hat und nicht glauben kann, dass sie in einer finsteren Seitenstraße verblutet. 

Österreichische Schauspielerin

Sie verlässt den "Tatort": Das müssen Sie über Franziska Weisz wissen

Dann, als es fast vorbei ist, setzt die Musik ein. "I don't believe in an interventionist God", so beginnt Nick Caves "Into My Arms", das ihre letzten Atemzüge untermalt. "But I know darling that you do / But if I did I would kneel down and ask Him / Not to intervene when it came to you."

Thorsten Falke hat diesen Gott nicht mehr bitten können, seine Angebetete zu verschonen. Er trifft nicht mehr rechtzeitig ein. Als er endlich am "Silbersack" ankommt, ist es ausgestanden. Die rettende Kavallerie - sie kommt dieses eine Mal zu spät.

#Themen Tatort Franziska Weisz Julia Grosz Hamburg Kamera Thorsten Falke Tod Wilke BKA Wiesbaden
Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche