Krimi-Vote: Wie gefiel Ihnen der Ludwigshafen-»Tatort«?

8 Jan 2024
Tatort

Der »Tatort« aus Ludwigshafen machte seinem Episodentitel »Avatar« alle Ehre. Der Krimi folgte einer IT-Fachfrau (Bernadette Heerwagen), die ihre geliebte verstorbene Stieftochter als Deep-Fake zu virtuellem Leben wiedererweckt hatte. Auch führte sie Teile des Lebens des toten Kindes weiter. Über eine Chatseite nahm sie mit gefakter Identität einer Minderjährigen Kontakt mit männlichen Aggressoren Kontakt auf – die wiederum unter ebenfalls falscher jugendlicher Identität ihre zukünftigen Opfer suchten.

Die IT-Frau trainierte am Sandsack ihre Kampffähigkeiten und suchte mit den Männern die offene Auseinandersetzung. Am Ende stand die Rächerin schließlich einem der Peiniger an einem einsamen Ufer gegenüber, bei sich trug sie eine Pistole. Doch statt den Mann zu erschießen, tötete sie sich selbst.

In unserer Kritik schrieben wir : »Trotz einiger betulicher Momente machen die Filmemacher vieles richtig. Der Episodentitel ›Avatar‹ lässt ja einiges befürchten, denn wenn es in den öffentlich-rechtlichen Krimis um Themen wie virtuelle Welten oder künstliche Intelligenz geht, sieht man meist nur verwirrte Menschen vor flirrenden Bildschirmen sitzen. In diesem ›Tatort‹ aber wird gar nicht erst versucht, neue ästhetische Konzepte für die neuen Medien zu finden. Stattdessen übersetzt man die als negativ empfundene Energie aus dem Internet in robuste Knochenbrecher-Action.«

»Avatar« war der 79. »Tatort« mit der von Ulrike Folkerts verkörperten Kommissarin Lena Odenthal – und der letzte von Revierveteranin Frau Keller (Annalena Schmidt) und Spurensicherer Becker (Peter Espeloer). Beide waren seit den Neunzigerjahren dabei und wurden in der aktuellen Folge in den Ruhestand verabschiedet. Unter dem Episodentitel »Dein gutes Recht« wurde im letzten Jahr schon der 80. Odenthal-»Tatort« abgedreht. Darin soll auch die Abwesenheit der beiden alten Fachkräfte thematisiert werden. Gut möglich, dass die Lücke, die die beiden nun lassen, irgendwann gefüllt wird. Konkrete Pläne diesbezüglich hat der zuständige SWR noch nicht bekannt gegeben.

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