Besonderes Spektakel Millionen in Nordamerika beobachten totale Sonnenfinsternis

Mesquite, USA · Millionen Menschen haben diesen knapp viereinhalb Minuten entgegengefiebert. Zuletzt sorgte vielerorts das Wetter für Spannung.

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Die besten Bilder der Sonnenfinsternis

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Millionen Menschen sind am Montag in Nordamerika Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis geworden. Mitten am Tag schob sich der Mond zwischen Erde und Sonne und ließ so einen etwa 185 Kilometer breiten Streifen von Mexiko über die USA bis nach Kanada in Dämmerung fallen. In anderen Gebieten zwar zumindest noch eine teilweise Sonnenfinsternis zu beobachten - wenn das Wetter mitspielte.

Das Naturschauspiel begann an der meist klaren Pazifikküste Mexikos und nahm Kurs auf Texas und 14 andere US-Staaten, bevor es nach etwa 6500 Kilometern in der Nähe von Neufundland in Kanada den Nordatlantik erreichte. In weiten Teilen von Texas verdeckten allerdings Wolken die Sicht. In Mesquite, östlich von Dallas verzogen sie sich im letzten Augenblick. Hunderte Menschen in der Innenstadt jubelten und pfiffen. Als der Mond die Sonne dann ganz verdeckte, wurde die Menge noch lauter. Viele nahmen ihre Sonnenfinsternisbrillen ab, um den unvergesslichen Blick auf die sogenannte Korona der Sonne zu werfen, die am Rand der dunklen Mondscheibe hervor strahlte. Rechts daneben leuchtete die Venus.

Bei einer totalen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond direkt vor die Sonne und verdeckt sie vollständig. Im daraus resultierenden Zwielicht, das am Montag bis zu vier Minuten und 28 Sekunden dauerte, ist nur die äußere Atmosphäre oder Korona der Sonne sichtbar.

Zuletzt in Mesquite sehen vor etwa 150 Jahren

Die Stadtväter und -Mütter von Mesquite erinnerten daran, dass es die letzte totale Sonnenfinsternis in der Gegend vor etwa 150 Jahren gegeben hat. „Oh Gott, es ist so dunkel“, staunte die 14-jährige Aiyana Brown, die zusammen mit ihrem Großvater, Mesquites Bürgermeister Daniel Aleman Jr., die Sonnenfinsternis beobachtete. „Ich bin ein großer Wissenschaftsfreak, und das ist unglaublich.“

In in der Bahn der Sonnenfinsternis leben schätzungsweise 44 Millionen Menschen, etwa in Metropolen wie Dallas, New York und Montreal. Hinzu kommen unzählige interessierte Amateurastronomen, Wissenschaftler und einfache Schaulustige, die zur Beobachtung des Naturschauspiels für ausgebuchte Hotels, Campingplätze und Flüge gesorgt haben.

Sara Laneau aus Westfield im Staat Vermont wachte am Montag um 4 Uhr morgens auf, um mit ihrer 16-jährigen Nichte im nahe gelegenen Skigebiet Jay Peak den Vormittag auf der Piste zu verbringen und dann die Sonnenfinsternis zu beobachten. „Das ist eine Premiere für mich und eine einmalige Erfahrung“, sagte Laneau, die einen lilafarbenen metallischen Skianzug mit einem Sonnenfinsternis-T-Shirt darunter trug.

Bis zur nächsten totalen Sonnenfinsternis diesen Ausmaßes in den USA dauert es 21 Jahre.