Bei Lanz: Sahra Wagenknecht erhielt jahrelang Mails von Potsdam ...

18 Jan 2024

„Hat mir nette Mails geschrieben“

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Sahra Wagenknecht - Figure 1
Foto RND

Sahra Wagenknecht spricht während einer Pressekonferenz zu Journalisten.

© Quelle: Lando Hass/dpa

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Sahra Wagenknecht sorgt mit Aussagen in der Sendung „Markus Lanz“ für Irritationen. Wie die Politikerin erzählt, bekam sie jahrelang Mails vom Veranstalter des Potsdamer Treffens radikaler Rechter. Wagenknecht sei dies nicht bewusst gewesen.

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Die Politikerin Sahra Wagenknecht hatte nach eigenen Angaben mehrmals Kontakt zum Veranstalter des Potsdamer Treffens radikaler Rechter, ohne dessen politischen Hintergrund zu kennen. „Der hat mir nette Mails geschrieben“, sagte Wagenknecht am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. „Der hat mir vor Jahren mal ein Abendessen mit einem linken deutschen Kabarettisten vermittelt. Also das heißt, ich war überhaupt nicht bösgläubig, dass der aus der rechten Szene kommt.“ Dies sei „so 2014, 2013″ gewesen. Laut Wagenknecht war der Mann dann auch bei dem Essen mit ihr und dem Kabarettisten in einem Restaurant dabei.

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Sahra Wagenknecht - Figure 2
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„Ich will damit nur sagen: Diese Leute sind offenbar sehr umtriebig in dem Versuch, irgendwie an alle Richtungen Kontakte zu knüpfen“, sagte die frühere Linken-Politikerin, die vor Kurzem ihre neue Partei BSW gegründet hat. Der letzte Kontakt sei mindestens Monate her, „eher Jahre“.

Es geht um einen ehemaligen Zahnarzt aus Düsseldorf, der nach Angaben des Medienhauses Correctiv auf Nachfrage bestätigt hatte, dass er „alleiniger Veranstalter“ des Treffens in einer Potsdamer Villa gewesen sei. Correctiv hatte in der vergangenen Woche über das bis dahin nicht bekannte Treffen vom 25. November 2023 berichtet, bei dem Rechtsradikale mit Politikern von AfD und CDU zusammengekommen waren. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, sprach dort nach eigenen Angaben über „Remigration“. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

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„Jetzt werde ich mit diesem Mann keinerlei Kontakte mehr haben“

Wagenknecht erzählte, der Mann habe sich immer mal wieder bei ihr gemeldet „so auf der Ebene: ‚Och sie haben ja gerade in der Talkshow eine gute Figur gemacht‘ oder ‚Sie haben eine schöne Rede im Bundestag gehalten‘. Und dann hab ich mich bedankt und das war’s.“

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Die Politikerin betonte, sie habe bei ihrem Kontakt zu dem Mann „nicht im Traum auf rechts­radikale Hintergründe schließen“ können. „Ich meine, jetzt werde ich mit diesem Mann keinerlei Kontakte mehr haben. Aber wenn jemand sich so einführt, wenn jemand auf so eine Art Kontakt aufnimmt, dann erreicht er natürlich, dass man überhaupt nicht darüber nachdenkt, dass das ein Rechter ist.“

RND/dpa

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