IS bekennt sich zu Angriff in Moskauer Konzertsaal

23 Mär 2024

Bei einem Konzert in Moskau gab es einen mutmaßlichen Terroranschlag, bei dem mehr als 100 Menschen getötet wurden. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen.

Moskau - Figure 1
Foto SWR3

Nach dem Anschlag bei Moskau hat es nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB bisher elf Festnahmen gegeben. Das sagte FSB-Chef Alexander Bortnikow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstag.

Darunter mutmaßliche Terroristen 23.3.2024 Festnahmen nach Anschlag in Moskau Dauer 0:32 min

Nach dem Anschlag bei Moskau hat es nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB bisher elf Festnahmen gegeben. Das sagte FSB-Chef Alexander Bortnikow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstag.

Unbekannte in Tarnkleidung stürmten am Freitagabend eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau und töteten offiziellen Angaben zufolge über 100 Menschen, mindestens genau so viele wurden verletzt. Das Ganze soll in der Crocus City Hall während eines Konzerts in der Stadt Krasnogorsk nordwestlich von Moskau passiert sein, wie die russische Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Nach den flüchtigen Attentätern werde gesucht.

IS bekennt sich zum Terroranschlag in Moskau

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag in einer Erklärung für sich reklamiert. Zunächst konnten die Behauptungen der Terrorgruppe nicht unabhängig bestätigt werden. Der Terrorexperte Peter Neumann vom King's College in London hält das Bekennerschreiben allerdings für echt. Es „lief über alle offiziellen IS-Kanäle“, bestätigte der Experte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Er warnte außerdem vor Fake-News aus russischen Telegram-Kanälen. Dort werde behauptet, die Mitteilung sei gefälscht.

Moskau - Figure 2
Foto SWR3

Auf russischen Telegram-Kanälen laufen bereits massenweise Fake-News -- vermutlich um das Narrativ zu spinnen, die Ukraine sei für Anschlag verantwortlich. Wahr ist: Die Bekennernachricht lief über alle offizielle IS-Kanäle. Ich und meine Kollegen können das 100%ig bestätigen.

USA hatte explizit vor Teilnahme an Konzerten gewarnt

Die USA hatten Russland vorab gewarnt, an großen Veranstaltungen teilzunehmen. Konzerte wurden sogar explizit benannt. Die Warnung erschien am 7. März in Moskau, blieb für 48 Stunden und richtete sich primär an amerikanische Staatsbürger und -bürgerinnen in Russland. Das sagt ARD-Auslandskorrespondent Sebastian Hesse aus Washington.

Angriff auf Konzert in Moskau 23.3.2024 USA warnten Russland vor Anschlägen Dauer 0:26 min

Die USA hatten Russland vorab gewarnt, an großen Veranstaltungen teilzunehme. Konzerte wurden sogar explizit benannt. Die Warnung erschien am 7. März in Moskau, blieb für 48 Stunden und richtete sich primär an amerikanische Staatsbürger und -bürgerinnen in Russland. Das sagt ARD-Auslandskorrespondent Sebastian Hesse aus Washington.

Anteilnahme aus dem Ausland

Das Auswärtige Amt in Berlin drückt den Familien der Opfer Anteilnahme aus und spricht von einem „furchtbaren Angriff auf unschuldige Menschen“. Die Hintergründe müssten rasch aufgeklärt werden, heißt es in einer Nachricht auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter.

Die Bilder von dem furchtbaren Angriff auf unschuldige Menschen in der Crocus City Hall bei #Moskau sind schrecklich. Die Hintergründe müssen rasch aufgeklärt werden. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.

Veranstaltungen nach Angriff in Moskau abgesagt

In Moskau sind nach dem Angriff in der Crocus City Hall alle Massenveranstaltungen abgesagt worden. Das verkündete Bürgermeister Sergej Sobjanin unmittelbar auf seinem Telegram-Kanal. Am Wochenende sollen demnach keine Sport-, Kultur- und sonstigen Veranstaltungen stattfinden. Er bitte um Verständnis für die Maßnahme.

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