Manchester United am Boden! "Da kann man nur Mitleid haben"

9 Nov 2023
Manchester United

Manchester United droht nach der Blamage in Kopenhagen das Gruppen-Aus in der Champions League. Red-Devils-Legende Paul Scholes erklärt, was Trainer Erik ten Hag das Leben schwer macht, während Experte Didi Hamann sein Mitleid für die Anhänger des Klubs ausdrückt.

Manchester United hat sich mal wieder blamiert. Das 3:4 in Kopenhagen war für die Dänen eine Sensation, für die Engländer nur der nächste Tiefpunkt. Die englische Presse titelt vom „Desaster in Dänemark“.

Der Plan war eigentlich ein anderer: Nachdem sich die Mannschaft vergangene Saison unter dem neuen Trainer Erik ten Hag gefunden zu haben schien und sich wieder für die Champions League qualifizierte, wollte man die Saison in der Königsklasse angreifen. Doch der Plan ging (Stand jetzt) nicht auf und droht sogar, völlig schiefzugehen, weswegen ten Hag mächtig unter Druck steht.

Denn anders als Bayern ist United jedoch noch nicht zwei Spieltage vor dem Ende der Gruppenphase für das Achtelfinale qualifiziert – im Gegenteil: Die Red Devils stehen vor dem schwierigen Auswärtsspiel bei Galatasaray Istanbul mit drei Punkten als Gruppenletzter da. Hinter den vergleichsweise „kleinen“ Klubs aus der türkischen und dänischen Liga.

United droht Gruppen-Aus: „Glaube nicht, dass sie weiterkommen“

Stand jetzt ist auch der dritte Platz, durch den United immerhin für den Abstieg in die Europa League berechtigt wäre, alles andere als einfach zu erreichen. Dass nach dem Auswärtsspiel in Istanbul die Bayern folgen, macht die Lage für ten Hags Mannschaft nicht aussichtsreicher. Es droht ein sang- und klangloses Gruppen-Aus auf Platz vier.

“Ich glaube nicht, dass sie weiterkommen“, sagte TV-Experte Didi Hamann bei Sky Austria, obwohl die Gemengelage der Gruppe A vorab eigentlich auch für ihn klar war: „Jeder dachte, das wird zwischen Bayern und ManUnited entschieden.“

Auswärtsspiel bei Galatasaray? „Da gewinnen sie nicht“

Für die Fans des einst so ehrwürdigen Klubs hat der ehemalige City- und Liverpool-Spieler inzwischen nur noch Mitleid übrig. „Es ist wirklich traurig, was mit dem Verein passiert, sie sind ein Schatten ihrer selbst“, resümierte Hamann: „Das Stadion fällt auseinander, ins Old Trafford regnet es rein. Das Team ist nichts wert. Da kann man mit den Fans nur Mitleid haben.“

Vor allem die Defensive macht ihm vor dem Auswärtsspiel in Istanbul Sorgen. „Sie haben nach vier Spielen elf Gegentore kassiert in der Gruppe“, so Hamann, der sich deswegen keinen United-Sieg gegen Gala vorstellen kann. „Jetzt spielen sie bei Galatasaray, da gewinnen sie nicht.“

Die Partie gegen Bayern sollte nicht leichter werden, auch wenn der deutsche Rekordmeister bereits sicher im Achtelfinale steht.

Scholes erklärt, warum Konter-Fußball die einzige Option für ten Hag bleibt

Schon unmittelbar vor der Partie hatte auch United-Legende Paul Scholes über die wackelige Defensive seines Klubs gesprochen. Dass es am Ende aber schon wieder vier Gegentore geben würde, wird er wohl nicht erwartet haben.

„Der Trainer hat in der Vergangenheit betont, wie sehr er eine stabile Viererkette und einen defensiven Mittelfeldspieler vermisst - ich glaube, das hat er immer noch nicht“, betonte Scholes bei der Übertragung von TNT Sports und hob vor allem die mangelnde Geschwindigkeit der Innenverteidiger als Problem hervor.

„Egal, welchen Innenverteidiger er spielen lässt. Sie müssen dann Konterfußball spielen, weil keiner von ihnen so schnell ist“, erklärte Scholes, da eine im dominanten Ballbesitz-Fußball unabdingbare hoch stehende Verteidigungslinie sonst zu leicht zu Kontern der Gegner führen würde.

United-Legende Scholes: Varane hat „seine Beine verloren“

Konkret ging er dabei auch auf Raphael Varane ein, der früher mal „schnell war“, inzwischen aber „ein bisschen seine Beine verloren“ hat.

Trainer ten Hag, der auf den verletzten Weltmeister Lisandro Martínez in der Innenverteidigung verzichten muss, wollte Scholes deswegen keinen Vorwurf machen.

„Er hat zu viele Spieler, die unbeständig und außer Form sind, sodass es für ihn sehr schwierig ist, eine Mannschaft zusammenzustellen, die in Form ist und die ihre Sache gut machen kann“, schloss der Ex-United-Star ab.

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