Champions League: Kopenhagens "schwedischer Messi" trifft ...

9 Nov 2023

Roony Bardghji: Ein Name, der wahrscheinlich nicht jedem ein Begriff sein wird, schließlich ist der Youngster auch erst 17 Jahre alt. Aber gegen Manchester United schießt er sich ins Rampenlicht. In seiner Heimat ist er als der „schwedische Messi“ bekannt.

Manchester United - Figure 1
Foto SPORT1

Es läuft die 87. Spielminute in einer der wohl packendsten und wendungsreichsten Champions-League-Partien dieser Saison. Zwischen Manchester United und dem FC Kopenhagen steht es 3:3, nachdem die Dänen vor heimischer Kulisse nach einem 0:2- und 2:3-Rückstand immer wieder zurückgekommen waren.

Die 36.000 Zuschauer im Parken-Stadion wittern eine Sensation gegen dezimierte Red Devils – und sie sollen sie bekommen: Durch Roony Bardghji, einen 17 Jahre alten Offensivspieler, der nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld den Klärungsversuch von Harry Maguire vor die Füße bekommt.

Roony Bardghji wird als der "schwedische Messi" bezeichnet

Ohne lang zu fackeln, nimmt er den Ball volley und trifft mit seinem linken Fuß aus knapp zehn Metern mit einem strammen Aufsetzer ins kurze Eck. United-Schlussmann André Onana hat keine Chance. Die Sensation ist perfekt, Kopenhagen schlägt die Red Devils mit 4:3. Der Parken eskaliert!

Bardghji sorgt für die Sensation: „Unmöglich zu erklären“

„Roony, Roony“, halt es durchs Stadion in der dänischen Hauptstadt. Die FCK-Fans reiben noch etwas Salz in die Wunde der United-Anhänger. Deren Rekordtorschütze Wayne Rooney hatte in jungen Jahren ebenfalls in der Champions League für Furore gesorgt. 2004 erzielte Rooney als 18-Jähriger bei seinem Debüt (!) für die Red Devils einen Hattrick gegen Fenerbahce Istanbul.

„Es ist unmöglich, zu erklären, wie sich das angefühlt hat. Ich kann es nicht beschreiben“, suchte der Bardghji im Anschluss des Spiels im Gespräch mit dem dänischen Sender TV3+ nach den passenden Worten, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Kopenhagens Juwel wird als der „schwedische Messi“ bezeichnet

„Es war unglaublich cool“, fand er sie schließlich: „Ich liebe es, Fußball zu spielen, und ich liebe diese Momente. Das ist es, wofür ich lebe. Ein solches Spiel in der Champions League zu entscheiden, ist ein Traum, den ich schon als Kind geträumt habe.“

„Bei jeder Partie, auch wenn ich auf der Bank sitze, denke ich, dass ich das Spiel entscheiden kann. Ich liebe das“, schloss er schließlich ab.

Für Bardghji ist es zwar sein erstes Champions-League-Tor, ein unbeschriebenes Blatt ist der Schwede mit syrischen Wurzeln jedoch nicht. Nicht ohne Grund wird der technisch versierte Linksfuß in seiner Heimat als der „schwedische Messi“ bezeichnet.

„Mein Ziel ist es, der beste Fußballer der Welt zu werden“

Nun wird er in seiner Karriere wahrscheinlich keine acht Ballons d‘Or gewinnen, seine Entwicklung sollte man aber gespannt verfolgen. Denn wirklich kleine Ziele steckt sich Bardghji nicht.

„Mein Ziel ist es, der beste Fußballer der Welt zu werden“, sagte er der schwedischen Zeitung Aftonbladet vor einem Jahr. „Diesen Traum habe ich seit meiner Kindheit und nichts kann mich aufhalten, außer ich selbst.“

Der 17-Jährige, der in Kuwait geboren wurde, kam 2020 aus Malmö zum dänischen Rekordmeister und startete sofort durch.

Im November 2021, 13 Tage nach seinem 16. Geburtstag traf er zum ersten Mal für die erste Mannschaft, wurde damit zum jüngsten Torschützen in der dänischen Superligaen.

Schwedens Youngster hat hohe Ziele: „Ich möchte bei Real Madrid landen“

Seitdem begeistert er die Fans mit seiner Spielweise, düpiert gegnerische Verteidiger und agiert vor dem Tor für sein Alter bereits ungemein abgezockt.

Unfassbare 65 Spiele (15 Tore) für die erste Mannschaft hat Bardghji inzwischen absolviert – und das mit noch nicht einmal 18 Jahren! Seine Volljährigkeit feiert der „schwedische Messi“ erst nächsten Mittwoch am 15. November.

Es kommt wohl also nicht von ungefähr, dass Bardghji schon von zahlreichen Top-Klubs beobachtet werden soll. Ein Klub hat es ihm jedoch offenbar besonders angetan. „Ich möchte bei Real Madrid landen“, betonte Bardghji vergangenes Jahr: „Ich möchte dort viele Jahre lang spielen.“

Ein klares Ziel hat er also schonmal vor Augen und eines ist klar: An Real Madrid werden weder diese Worte noch dieser Auftritt des „schwedischen Messis“ vorbeigegangen sein.

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