Braunschweig: Explosion in der Helmstedter Straße

Braunschweig. In Klein Schöppenstedt brennt nach einer Explosion laut Feuerwehr Aerosol. Zwei Feuerwehrmänner sind verletzt. Die Lage im Live-Ticker.

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Foto Wolfenbütteler Zeitung

Eine Explosion hat es am Dienstag gegen 11.45 Uhr in der Helmstedter Straße nahe des Schöppenstedter Turms in Braunschweig gegeben. Nach ersten Angaben der Feuerwehr brennen auf dem Gelände einer dort ansässigen Firma Aerosole. Details zu der Explosionsursache und dem Brand sind zunächst nicht bekannt. Der Bereich ist weiträumig gesperrt, auch einige Straßen sind betroffen. Wir fassen die aktuellen Entwicklungen zusammen.

16:15 Uhr: Ein weiterer Feuerwehrmann ist offenbar leicht verletzt. Die Feuerwehr verlässt den Sicherheitsradius und beginnt wieder mit den Löschmaßnahmen

16.08 Uhr: Da der Wind zwischen 11 und 16 Uhr hauptsächlich aus Süd-Westen kam und in Richtung Nord-Osten blies, war der Brandgeruch zum Beispiel in Sickte nicht wahrzunehmen. „Die Straßen von Sickte in Richtung Westen sind gesperrt, zum Beispiel die L 625 in Höhe von Hötzum“, sagte Michael Waßmann von der Samtgemeinde Sickte im Kreis Wolfenbüttel. Auch in Leinde, einem Ortsteil von Wolfenbüttel ist vom Brandgeruch nichts zu spüren, so Ortsbürgermeister Edwald Krüger.

16.02 Uhr: Das Großfeuer hat auch Auswirkungen auf den Busverkehr im Landkreis Wolfenbüttel. So steckt die Regiobuslinie 730 des Reisebüros Schmidt derzeit komplett im Stau. „Da geht eben gar nichts“, sagt Georg-Wilhelm Schmidt, einer der Geschäftsführer des Reisebüros Schmidt. Die Buslinie führt von Braunschweig-Rathaus nach Evessen. Im gesamten Verkehrsgebiet komme es zu Verspätungen der Busse.

Brand in Klein Schöppenstedt

15.45 Uhr: „Chemie ist immer bedrohlich“, sagt Ralph Kothe. Er ist Apotheke-Bote und liefert Medikamente aus. Nach Rautheim wird er heute nicht kommen, sagt er: „Müssen wir sehen, wie wir dann die Patienten versorgen.“

15.42 Uhr: Eine Anwohnern kommt von der Arbeit, ist schnell noch im Einkaufszentrum im Heidberg einkaufen gewesen. „Ich bin kein Typ, der sich gleich verschanzt“, sagt sie. Sie will jetzt nach Hause, wohnt unweit vom Brand und von der Chemiefirma. „Mal schauen, ob ich wegen der Evakuierung überhaupt in meine Wohnung komme.“

Zu einer Explosion kam es in der Nähe des Schöppenstedter Turms. Giftwolken stiegen auf. © Peter Sierigk | Peter Sierigk

15.37 Uhr: Polizeisprecher Lars Dehnert hat sich uns gegenüber ebenfalls geäußert: „Die Lage kann aktuell als lebensgefährlich eingestuft werden. Die Feuerwehr war in erster Linie mit Löscharbeiten beschäftigt, hat den Brandort momentan allerdings aufgegeben und ein Sicherheitsradius von 1000 Metern vom Brandort ausgeben, weil akute Explosionsgefahr besteht“, sagt er. Der Bereich soll weiträumig gemieden werden, die Polizei evakuiert den entsprechenden Bereich. Dehnert stuft die Lage als „hinreichend unbestimmt“ ein.

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Foto Wolfenbütteler Zeitung
Pressesprecherin der Feuerwehr Braunschweig gibt Update zur Lage beim Brand in Helmstedter Straße

15.33 Uhr: Verena Paliga, Pressesprecherin der Feuerwehr Braunschweig, gibt ein Update zur Lage und ordnet noch einmal ein, was am heutigen Tage nahe des Schöppenstedter Turms in der Helmstedter Straße passiert ist: In den Mittagsstunden sei zunächst die Alarmierung bei der Feuerwehr eingegangen, dass es „eine kleine Verpuffung beim Abfüllen von Flüssigkeiten in der Maschine gegeben habe. Beim Eintreffen der Feuerwehr waren die Mitarbeiter auch schon alle aus dem Gebäude. Es wurde keiner verletzt. Alle haben das Gebäude rechtzeitig verlassen.“

Dadruch, dass es sich um „historisch gewachsene Gebäude beziehungsweise Firmenkomplexe“ handelt, sei das Feuer auf mehrere Gebäude überschlagen und es zu mehreren Explosionen und Verpuffungen gekommen ist.: „Aktuell sind 200 Feuerwehrleute, momentan werden durch Drohnenaufnahmen und Erkundungsfahrzeugen weitere Angriffswege gesucht, um den Brand weiter einzudämmen und bekämpfen zu können.“

Die Feuerwehrsprecherin ist sicher: „Es wird hier noch mehrere Stunden gehen und es werden weiterhin noch Kräfte vor Ort bleiben. In der Berufsfeuerwehr Braunschweig wurde ein Stab eingerichtet, der das dort koordiniert. Von der Verkehrs AG wurden Busse bereit gestellt, um die Leute zu evakuieren, wenn es nötig sein wird. Das wird alles zentral koordiniert und hier vor Ort wird die Feuerwehr viele Stunden sein. Die Drohnenbilder werden derzeit ausgewertet, um zu schauen, wie viel vom Gebäude noch steht.“

Polizeisprecher erklärt: Feuerwehr hat Brand in Braunschweig aus Selbstschutz aufgegeben

15.00 Uhr: An der Polizeiwache in Heidberg ist eine Kräftesammelstelle für die Polizisten. Die Beamten kümmern sich darum, dass der Raum evakuiert wird.

14.55 Uhr: Polizeisprecher Lars Dehnert: „Ein Feuerwehrmann ist verletzt. Die Feuerwehr hat den Brand aus Selbstschutz aufgegeben. Evakuierungsradius von 1000 Metern. Die Polizei sperrt das Gelände großräumig ab.“

14.53 Uhr: Guido Hora berichtet, dass die Rauchwolken schmaler werden.

Die Rauchwolke vom Brand in der Helmsteder Straße wird schmaler. © privat | Guido Hora

14.50 Uhr: Laut Aussagen einer Angehörigen einer Mitarbeiterin seien die Mitarbeiter nach der Explosion sofort evakuiert worden. Sie hätten einige Zeit in einem Bus auf ihren Abtransport warten müssen. Inzwischen sei ein Großteil der Mitarbeiter in eine Einrichtung in Rautheim gebracht worden.

Brand in Braunschweig: Feuerwehrmann wird leicht verletzt – Bitte von Feuerwehr an Bevölkerung

14.37 Uhr: Die Braunschweiger Feuerwehr berichtet, dass sich beim Einsatz ein Feuerwehrmann leicht verletzt hat.

14.20 Uhr: Die Feuerwehr Braunschweig bittet Bürgerinnen und Bürger auf ihrem Facebook-Account, Fenster und Türen aufgrund der Rauchentwicklung geschlossen zu halten. „Schaltet außerdem eure Klimaanlagen aus und meidet den Außenbereich“, heißt es auf Facebook.

13.30 Uhr: Verängstigte Anwohner melden sich bei Polizei und Feuerwehr. Auch in unserer Redaktion rufen besorgte Menschen an. „Wissen Sie, was da los ist?“, fragt der Klein Schöppenstedter Guido Hora, als er gegen 13.30 Uhr das erste Mal in unserer Redaktion anruft. Der Schöppenstedter beobachtet die Explosionen: „Das ist gespenstisch. Gerade hat es eine riesige Explosion gegeben“, berichtet er.

12.30 Uhr: Gegen 12.25 Uhr versandte die Warnapp Nina für das gesamte Gewerbegebiet Schöppenstedter Turm in Klein Schöppenstedt eine Warnung wegen der sich dort entwickelnden Brandgase. Es wird von aus weiter Entfernung sichtbaren Brandsäulen berichtet. Aufgrund des Windes breite sich Rauch und Gestank auch in weiterer Ferne aus. Explosionsdruckwellen sind in Rautheim zu spüren. Von der Feuerwehr sind mehrere Löschzüge im Einsatz.

Straßensperrungen und Verkehrschaos in Braunschweig und Wolfenbüttel

Großräumig um den Brandort herum sind Straßen gesperrt, auch im Kreis Wolfenbüttel – darunter die Kreisstraßen 140 und 11 zwischen Klein Schöppenstedt und dem Abzweig nach Rautheim sowie die Landesstraße 625 zwischen Riddagshausen und dem Schöppenstedter Turm. Grund dafür ist nach Angabe der Verkehrsmanagementzentrale die Sichtbehinderung durch den Rauch.

Auch die Autobahn ist 39 ist laut Polizei zwischen dem Rautheim und Scheppau gesperrt, sowie beide A39-Kreisel an der Ausfahrt Sickte. Die B1 ist zwischen Schöppenstedt und Erzberg dicht. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet möglichst großräumig zu umfahren. Berichten zufolge fahren Schulbusse im betroffenen Gebiet nicht. Eltern sollen ihre Kinder selbst abholen. Der Bahnverkehr ist bislang nicht betroffen, informiert die DB auf Nachfrage gegen 14.30 Uhr. Eine Übersicht der aktuellen Verkehrslage finden Sie hier.

Dieser Artikel wird aktualisiert.

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