Brand in Braunschweiger Chemiefabrik: Stadt und Feuerwehr ...

13 Tage vor
Feuer in Braunschweiger Chemiefabrik unter Kontrolle - fünf Verletzte

Stand: 17.04.2024 16:38 Uhr

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Die Feuerwehr hat den Brand in einer Chemiefabrik in Braunschweig unter Kontrolle. Durch das Feuer gelangten Chemikalien in nahe Gewässer. Die Stadt warnt vor dem Kontakt damit - für Mensch und Tier.

Mehr als 60 Einsatzkräfte sind aktuell noch im Gebiet am Schöppenstedter Turm, wie ein Feuerwehrsprecher dem NDR Niedersachsen sagte. Eine Drohne flog am Mittwoch über das Gelände, um mit einer Wärmebildkamera Brandherde zu orten. In der Nacht waren mit Hilfe des Technischen Hilfswerks (THW) Mauern eingerissen worden, um in betroffene Gebäude zu kommen. Laut des Feuerwehrsprechers dauert es vermutlich noch den ganzen Tag, um die letzten Glutnester zu löschen. Bislang wurden nach einer ersten Bilanz der Behörden zwei Feuerwehrleute und drei Polizisten bei dem Einsatz verletzt.

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Verpuffung an Maschine hat Feuer ausgelöst

Ursache des Feuers ist nach Informationen von NDR Niedersachsen eine Verpuffung an einer der Maschinen in der Chemiefabrik. Das Unternehmen füllt Sprays mit chemischen Stoffen ab, wie zum Beispiel Deos, Glasreiniger, Enteiser oder Imprägniermittel. "Nach ersten Erkenntnissen kann es zur Freisetzung von Chemikalien gekommen sein. Bislang wurde der Austritt von Aceton festgestellt", teilte das Lagezentrum des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt am Dienstagabend mit. Laut Messungen der Feuerwehr ist das Umland aber nicht kontaminiert. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache eingeleitet.

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Löschwasser in Wabe und Mittelriede geflossen

Ersten Erkenntnissen der Stadt Braunschweig zufolge ist Löschwasser mit Brandrückständen in die nahegelegenen Bäche Wabe und Mittelriede gelangt. Die Stadt warnt deshalb davor, das Wasser aus den Gewässern zu nutzen oder zu trinken. "Auch Tiere wie etwa Hunde sollten von den Gewässern ferngehalten werden", teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Das Löschwasser wird den Angaben zufolge an einem Bach gestaut und Proben wurden entnommen. Die Ergebnisse dieser Analysen sollen in den nächsten Tagen vorliegen, hieß es.

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Tank mit 29.000 Litern brennbarer Flüssigkeit war bedroht

Das Feuer war am Dienstagmittag in einem Gewerbegebiet am östlichen Stadtrand ausgebrochen. Die Flammen schlugen bis zu 30 Meter hoch. Weil die ersten Löschversuche scheiterten, griff das Feuer auf weitere Gebäude über. Wegen mehrerer Explosionen in einer Halle - und auch, weil ein unterirdischer Tank mit 29.000 Litern brennbarer Flüssigkeit bedroht war - mussten sich die Feuerwehrleute zunächst zurückziehen. Durch den Tank ging später nach Angaben der Feuerwehr keine Gefahr mehr aus.

Schöppenstedter Turm: Enorme Rauchentwicklung

Im Zuge des Brandes war es zu einer enormen Rauchentwicklung gekommen. Anwohnerinnen und Anwohner waren aufgerufen, das Gebiet am Schöppenstedter Turm umgehend zu verlassen, beziehungsweise im Umkreis von einem Kilometer zu umfahren. Die benachbarte A39 musste vorübergehend gesperrt werden. Zudem wurden die B1 sowie mehrere Landes- und Kreisstraßen in dem betroffenen Bereich gesperrt. Dadurch kam es im Feierabendverkehr zu größeren Behinderungen. Das Lagezentrum des Innenministeriums Sachsen-Anhalt hatte ebenfalls vor der Ausbreitung der Rauchwolke gewarnt. Demnach waren die Landkreise Harz, Börde und Mansfeld-Südharz betroffen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 17.04.2024 | 15:00 Uhr

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