Speedweek und Blitzermarathon 2024: Polizei in NRW macht Jagd ...

Blitzermarathon
wa.deNRW

Stand: 16.04.2024, 13:20 Uhr

Von: Simon Stock

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Fuß vom Gas, Tacho im Blick: Die Polizei in NRW macht in der „Speedweek“ Jagd auf Temposünder. An einigen Stellen ist es ziemlich wahrscheinlich, geblitzt zu werden.

Hamm - Autofahrer sollten Tempolimit und Tacho in Einklang bringen. Das gilt zwar grundsätzlich, umso mehr aber in der Woche vom 15. bis 21. April 2024. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern intensiviert im Rahmen der europäischen Speedweek mit integriertem Blitzermarathon ihre Jagd auf Raser. Wer sich in diesem Zeitraum nicht an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hält, hat eine höhere Chance, teure und gerichtsfeste Schwarz-Weiß-Fotos nach Hause geschickt zu bekommen.

Speedweek 2024 in NRW: Polizei ab 15. April mit mehr Tempokontrollen

Die Polizei in NRW beteiligt sich auch in diesem Jahr an der geplanten „ROADPOL Operation Speed“, wie die Speedweek offiziell heißt. Verkehrsteilnehmer im einwohnerstärkten Bundesland müssen ab Montag, 15. April, mit mehr Kontrollen und Radarfallen rechnen. „In dieser Woche werden die Kreispolizeibehörden das Thema Geschwindigkeitsverstöße in den Fokus nehmen“, teilt das NRW-Innenministerium auf Anfrage von wa.de mit. Eine Beteiligung am Blitzermarathon am Freitag, 19. April, erfolge dagegen nicht.

Wo und wann genau die Polizei in den Kreisen und Städten blitzt, steht nicht fest – und wird wegen einer neuen Informationspolitik zum Thema Radarfallen in NRW wohl auch nicht oder zumindest nicht überall angekündigt. „Die Kreispolizeibehörden entscheiden grundsätzlich selbst, in welchem täglichen Umfang sie an europaweiten Kontrollmaßnahmen teilnehmen“, erklärt ein Sprecher des Innenministeriums.

In der Regel wird vermehrt vor Schulen, Kitas und Altenheimen geblitzt. Auch an Unfallschwerpunkten setzte die Polizei in der Vergangenheit ihre Radargeräte gegen Raser und zur Verkehrserziehung ein. Groß angelegte Aktionen gegen Temposünder gab es immer wieder. Der damalige NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) ließ am 12. Februar 2012 zum ersten Mal einen „Blitzermarathon“ durchführen. Der war im Vergleich zu dem, was vom 15. bis 21. April 2024 auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen geschieht, aber nur ein Sprint.

„Speedweek“ in NRW: Stärkere Kontrollen vor Schulen, Kitas und Altenheimen

Nicht nur NRW geht die gesamte Woche über verstärkt gegen Raser vor. Diese Bundesländer beteiligen sich an der europaweiten Speedweek:

Baden-WürttembergBremenHamburgHessen – dort wird einen Tag lang wieder auf vielen Straßen geblitzt, berichtet hna.de. Mecklenburg-VorpommernNordrhein-WestfalenRheinland-PfalzSachsen-AnhaltSchleswig-Holstein

Andere Bundesländer haben dagegen nur ihre Teilnahme am Blitzermarathon am Freitag, 19. April, angekündigt. Es ist übrigens nicht die einzige Blitzerwoche in der EU in diesem Jahr: Im Hochsommer wird eine weitere „Speed Week“ stattfinden. Sie ist vom 5. bis 11. August geplant. Auch und insbesondere Urlauber müssen dann gut aufpassen, denn gerade im Ausland sind die Strafen zum Teil deutlich höher als in Deutschland. Im Übrigen droht nicht nur bei überhöhter Geschwindigkeit ein Bußgeld, sondern auch dann, wenn ein bestimmter Gegenstand im Auto liegt.

„Speedweek“ in NRW: Nächste Kontrollwoche im August 2024

Speedweek, Speedmarathon, Blitzermarathon oder Blitzmarathon – wie auch immer man die Aktion nennen möchte: Das Ziel ist immer dasselbe. Autofahrer sollen ihr Geschwindigkeit auf das erlaubte Maß drosseln und sich an die geltenden Tempolimits halten. „Nach wie vor ist in Nordrhein-Westfalen überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit eine der Hauptunfallursachen“, heißt es aus dem NRW-Innenministerium. In den vergangenen Jahren starben viele Menschen durch Raser und illegale Rennen.

So alt wie der Blitzermarathon ist auch die Kritik an ihm. Die Wirkung beschränke sich nur auf die Zeit der strikten Überwachung, langfristige Effekte gebe es nicht. Polizeigewerkschafter beklagen zudem den hohen Personaleinsatz. Der wird durch den stark zunehmenden Einsatz von Blitzeranhängern in NRW allerdings immer geringer.

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