Xavi und Barcelona scheitern an PSG: „Schiedsrichter eine ...

Als das Spiel längst abgepfiffen war, als die Spieler den Platz verlassen hatten, fielen große Worte: „Ich habe den Traum, mit Paris die Champions League zu gewinnen“, sagte Kylian Mbappé da: „Der Stolz, für diesen Verein zu spielen, den Verein der Hauptstadt meines Landes zu vertreten, ist etwas Besonderes für mich, der dort aufgewachsen ist.“

Barca - Figure 1
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der 25 Jahre alte Angreifer den Klub am Ende der Saison verlassen und zu Real Madrid wechseln wird. Zu gern würde er dass mit einem Erfolg in der Champions League tun.

Acht Tore hat Mbappé in dieser Champions-League-Saison bisher erzielt, zwei davon beim 4:1-Sieg im Rückspiel des Viertelfinals am Dienstagabend beim FC Barcelona. „Einen Abend wie diesen als Pariser zu erleben, ist großartig. Wir haben noch einen Schritt vor uns, bevor wir das Finale in Wembley erreichen, also müssen wir ruhig bleiben“, sagte Mbappé.

„Es ist ein Jammer“

Nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel gegen Barcelona war der Druck, der auf Paris Saint-Germain lastete, gewaltig. Trotzdem sagte Trainer Luis Enrique voller Selbstvertrauen: „Ich bin mir sicher: Wir werden weiterkommen.“ Er hat Recht behalten – allerdings war das Ergebnis nicht nur auf die eigene Stärke zurückzuführen. Im Gegenteil: Bereits in der 12. Minute war Barcelona durch einen Treffer von Rapinha 1:0 in Führung gegangen – und wenig deutete darauf hin, dass Paris noch einmal die Wende schaffen würde.

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Bis zur 29. Spielminute, bis Bradley Barcola auf der linken Seite viel Raum vor sich hatte und Ronald Araujo keine andere Möglichkeit sah, als den Franzosen mit einem Schubser zu stoppen. Die Folge: Rot gegen Araujo, Überzahl für Paris. Von da an war es ein anderes Spiel. Barcelona wurde immer nervöser, Paris agierte zunehmend sicherer.

„Es ist ein Jammer. Unsere Champions League ist wegen der Fehler des Schiedsrichters vorbei. Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass er eine Katastrophe war. Das ist die Realität“, klagte Xavi, der Trainer des FC Barcelona später. Doch nicht einmal seine eigenen Spieler stimmten ein in sein Klagelied. „Ich sehe das nun, er hält ihn fest, man kann das pfeifen“, sagte etwas später der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen.

„Wir treten als Einheit auf“

Für Paris war es eine Premiere: Noch nie gelang es PSG bisher, in die nächste Runde einzuziehen nachdem man das Hinspiel vor heimischer Kulisse verloren hatte. Nun stehen sie zum ersten Mal seit drei Jahren wieder im Halbfinale der Champions League. „Heute haben wir eine reife Leistung gezeigt“, sagte Mbappé, der die Treffer zum 3:1 per Elfmeter (61.) und zum 4:1 (89.) erzielte.

Noch vor der Halbzeit hatte der ehemalige Dortmunder Ousmane Dembelé den Ausgleich erzielt (40.), kurz danach traf Vitinha zur 2:1 Führung für Paris (54.) „Wir treten als Einheit auf, was in der Vergangenheit nicht so oft der Fall war. Wir waren fest davon überzeugt, dass wir hier bestehen würden. Wir haben eine großartige Mannschaft, die noch sehr hungrig ist“, sagte Mbappé.

Der Titel in der Champions League bleibt für PSG, befeuert mit Hunderten Millionen Euro aus Qatar, das große Ziel. Selbst mit Spielern wie Neymar und Lionel Messi konnten sie es bisher nicht erreichen, spätestens im Finale wie 2020 gegen den FC Bayern war bisher Schluss.

Trainer wie Thomas Tuchel, Carlo Ancelotti oder Laurent Blanc konnten den hohen Ansprüchen nicht gerecht werden. Und nun? Könnte diese Geschichte eine ganze besondere Pointe bereit halten: Dass Kylian Mbappé, geboren im 19. Pariser Arrondissement, dem Klub den größten Triumph beschert – und Frankreich danach verlässt.

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