Bundesweiter Warntag: Warum in Frankfurt keine Sirenen zu hören ...

Warntag

Wenn am Donnerstagvormittag in ganz Deutschland Sirenen ertönen, wird es in Frankfurt recht still bleiben. Denn auch zum dritten bundesweiten Warntag am 14. September werden um 11 Uhr nur die Sirenen in den Indus­trieparks Fechenheim und Höchst zu hören sein. Denn ein flächendeckendes Sirenennetz gibt es im Frankfurter Stadtgebiet immer noch nicht.

Bereits seit Jahren plant die Stadt den Aufbau eines Sirenennetzes. Die Stadtverordnetenversammlung hat den Magistrat bereits 2017 mit einem Konzept beauftragt. Mittlerweile seien die Mittel für die Planung in den Haushalt 2023 eingestellt, teilte die Feuerwehr mit. Nach derzeitigem Stand seien mehr als 150 Sirenen erforderlich. Die Planungen solle ein Dienstleister vornehmen. Dieser werde mit einer Ausschreibung gesucht, die aktuell noch vorbereitet werde. Dafür sei eine Reihe von Vorschriften zu beachten, weshalb der Prozess einige Zeit in Anspruch nehme, sagte Florian Erbacher von der Feuerwehr auf Anfrage. Man erwarte ein Ergebnis bis Ende des Jahres.

Bürger werden über Mobiltelefone gewarnt

Abseits der Sirenen werden die Bürger am Donnerstag insbesondere über ihre Mobiltelefone gewarnt. Das Land Hessen nutzt zu diesem Zweck die App „hessenwarn“. Diese informiert zu Gefahren- und Katastrophenfällen und weist die Bürger zudem auf Bombenfunde, Unwetter oder Großbrände mit Gefahrstoffen hin. Die Ende 2019 vorgestellte App wird laut dem hessischen Innenministerium bereits von mehr als 800.000 Hessen benutzt.

Innenminister Peter Beuth (CDU) rief anlässlich des Warntages die übrige Bevölkerung dazu auf, die App ebenfalls zu installieren. „In Zeiten sogenannter Fake News ist es von zentraler Bedeutung, dass wir im Falle einer konkreten Bedrohung schnelle und verlässliche Informationen bieten.“ Die Frankfurter Feuerwehr sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfehlen zudem die App „Nina“.

Das BBK wird darüber hinaus das sogenannte „Cell-Broadcasting“ einsetzen. Dabei wird nicht über eine App, sondern über das Mobilfunknetz gewarnt. Auf diese Weise werden alle Smartphones erreicht, die sich im Warngebiet befinden und auf denen ein aktuelles Betriebssystem installiert ist. Die Warnung erfolgt jedoch nicht, wenn das Telefon abgeschaltet ist oder sich im Flugmodus befindet. Unabhängig vom Smartphones wird die Warnung über die Sender des Hessischen Rundfunks sowie die Werbetafeln der Firma Ströer verbreitet.

Der bundesweite Warntag wird jährlich am zweiten Donnerstag im September angesetzt. Hintergrund ist die Prüfung der Warnsysteme, sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung. Entwarnt wird am Donnerstag um 11.45 Uhr.

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