0:0 in Mönchengladbach - Union erkämpft wichtigen Punkt im Abstiegskampf

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Audio: rbb24 Inforadio | 28.04.2024 | Sara Schwedmann | Bild: imago images/Revierfoto

Union Berlin hat den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst, in Mönchengladbach aber zumindest gepunktet und nach der Pause durchaus überzeugen können. Einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.

Kevin Volland trifft Latte und Pfosten Union in den letzten fünf Spielen so weiter mit nur einem Tor Zweite Halbzeit deutlich verbessert Abwehrchef Kevin Vogt muss verletzungsbedingt raus

Am 31. Spieltag in der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin bei Borussia Mönchengladbach 0:0 gespielt. Mit nun 30 Punkten haben die Berliner damit im Kampf um den Klassenerhalt weiterhin alles selbst in der Hand.

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Temporeich, aber chancenarm

Für Risiko-Patienten begann die Partie durchaus ansprechend. Denn Grund zur Aufregung gab es zunächst keinen und auch anschließend kaum. Zwar versuchten beide Mannschaften durchaus spielerisch, zu Chancen zu gelangen. Allein es schien, als würde die Qualität dazu auf beiden Seiten nicht ausreichen. Immer wieder misslangen einfach Pässe oder Ballannahmen. Weil zugleich aber beide Abwehrreihen durchaus aufmerksam und geschlossen agierten, bot sich den 54.000 Zuschauern im Borussia Park von Mönchengladbach ein zwar durchaus temporeiches, aber chancenarmes Spiel.

Zwei Steilpässe in den Lauf der Gladbacher Stürmer Alassane Plea (8. Minute) und Robin Hack (9.) hätten durchaus das Potential für Torgefahr gehabt. Doch sowohl Rani Khedira (gegen Plea) als auch Danilho Doekhi (gegen Hack) entschieden ihre direkten Duelle für sich. In der 22. Minute kam der Ball nach fast so etwas wie einem gewollten Angriff zu Gladbachs Sechser Ko Itakura. Dessen Abschluss vom Strafraumrand jedoch flog über das Tor.

Vollands Flatterball an die Latte

Auf der Gegenseite machte es Unions Kevin Volland aus 25 Meter besser. Sein ansatzloser Flatterball aus der halbrechten Distanz flog an die Latte. Ex-Unioner Moritz Nicolas im Gladbacher Tor wäre ansonsten aber wohl auch mit den Fingerspitzen zur Stelle gewesen. Anschließend litt die Partie bis zur 38. Minute am Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit beider Mannschaften. Ehe Borussias Linksverteidiger Joe Scally aus rund 14 Metern und eher durch Zufall an den Ball geriet und abermals über das Tor schoss.

Union Berlin - Figure 2
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Von Union kam, abgesehen vom famosen Bartwuchs Lucas Tousarts, wenig. Einzig eine Einzelaktion von Yorbe Vertessen weckte zumindest den Anschein einer Tor-Chance. Doch der Abschluss des Belgiers aus 17 Metern und zentraler Position geriert zu zentral und zu schwach. In der 45. Minute war es erneut Gladbachs Itakura, der nach Freistoßflanke von der rechten Seite recht unbedrängt zum Abschluss kam, doch erneut nur ein Field Goal mit Stoßrichtung Köln zustande brachte.

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Union deutlich verbessert

Unions Trainer Nenad Bjelica wechselte in der Halbzeitpause zwei Mal. Robin Knoche kam verletzungsbedingt für Abwehrchef Kevin Vogt, für Stürmer Vertessen der Mittelfeldmann Andras Schäfer. Dessen Hereingabe machte sich direkt bezahlt. Unions Angriffsspiel wirkte nun deutlich zielstrebiger. In der 52. Minute war es allerdings ein schlimmer Gladbacher Fehlpass in die Füße von Brenden Aaronson, der die nächste Chance des Spiels eröffnete. Den sehenswerten Abschluss des US-Amerikaners aus rund 20 Metern parierte Gladbachs Keeper Nicolas jedoch ebenso glänzend.

Eine Minute später war es Tousart, dessen Dropkick in Folge einer Ecke nur knapp am linken Pfosten vorbei flog. Zwei Minuten später war es nach Flanke von Josip Juranovic erneut der Franzose, der diesmal per Kopfball das Glück suchte, allerdings zu wenig Wucht hinter den Ball bekam. In der 62. Minute schließlich servierte Gladbachs Innenverteidiger per Katastrophen-Rückpass perfekt für Kevin Volland. Der Ex-Nationalspieler traf aus spitzem Winkel allerdings nur den rechten Pfosten.

Elf Minuten später verpasste Schäfer nach schönem Berliner Angriff die zwangsläufige Führung für Union. Nach flacher Hereingabe durch Tousart von der rechten Seite schoss der Ungar freistehend und aus zwölf Metern über das Tor. Ein Chancenwucher, der sich fast gerächt hätte. Doch auch die letzte Torchance der Partie führte zu keinem Treffer. Nach Kopfball des Ex-Unioners Marvin Friedrich war Berlins ansonsten beschäftigungsloser Torhüter Frederik Rönnow zur Stelle (90.+4).

Die Stimmen zum Spiel

Kevin Volland: "Bitter heute, wir hatten schon gute Chancen. In einer Phase, in der wir viel Druck gemacht haben. Wir haben heute eine Reaktion gezeigt. Gegen Bayern und Augsburg, die Spiele zuvor, waren nicht gut. Deswegen nehmen wir den Punkt mit. Aber wenn man die Chancen sieht, wäre auch mehr drin gewesen. (…) In der ersten Halbzeit war es ein abtasten, viele unsaubere Aktionen. In der zweiten Halbzeit sind wir mutiger angelaufen, waren griffiger, haben mehr zweite Bälle gewonnen. (…) Wir stecken weiter mittendrin. Wir haben jetzt noch Bochum, Köln. Spiele, wo wir unbedingt punkten müssen."

Nenad Bjelica: "Es ärgert mich schon, dass das Ergebnis nicht besser ist. Aber ich bin zufrieden mit der Leistung unserer Mannschaft. Ich glaube, dass wir das Spiel kontrolliert haben, wenig zugelassen haben. Leider sind wir wieder nicht effektiv gewesen vor dem Tor. Aber ich hoffe, dass wir uns alle diese Tore, die wir zuletzt nicht geschossen haben, für die letzten drei Spiele aufgehoben haben. (…) Ich glaube, dass wir es in der ersten Halbzeit gut kontrolliert haben. Zur zweiten Halbzeit haben wir noch einen Mittelfeldspieler mehr gebracht, um noch mehr die Kontrolle im Mittelfeld zu übernehmen. Das ist uns auch gelungen. Leider haben wir dann kein Tor gemacht. Vom Tore schießen abgesehen, bin ich mit dem ganzen Spiel zufrieden."

Moritz Nicolas: "Wir haben uns natürlich mehr vorgenommen als den einen Punkt. (…) Ich glaube, dass die erste Halbzeit nicht verkehrt. Da haben wir nur ein paar Distanzschüsse zugelassen. In der zweiten Halbzeit hat uns Union ein bisschen den Schneid abgekauft. Muss man schon sagen, dass sie mehr Chancen hatten als wir. Wir haben uns natürlich deutlich mehr vorgenommen."

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Sendung: rbb UM6, 28.04.2024, 18 Uhr

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