Union Berlin: Katastrophale Fehler, kaum Ideen, keine Tore

18 Tage vor

Union Berlin enttäuscht in Augsburg auf ganzer Linie. Das Kardinalproblem bleibt die harmlose Offensive.

Union Berlin - Figure 1
Foto kicker

So sieht Ratlosigkeit aus: Die Spieler von Union Berlin nach Abpfiff in Augsburg. IMAGO/ActionPictures

Einmal mehr enttäuschten die Eisernen beim 0:2 in Augsburg mit Einfallslosigkeit und Ungenauigkeiten in der vorderen Zone, der sogenannten Zone drei. Die erste wirkliche Torchance besaß Andras Schäfer mit einem Distanzschuss im zweiten Durchgang. Mit dem Mut der Verzweiflung beim Stand von 0:2 erspielten sich die Eisernen dann kurz vor Schluss noch zwei weitere Gelegenheiten.

Insgesamt aber viel zu wenig, um etwas aus Augsburg mitzunehmen. "Wir tun uns schwer damit, wenn wir den Ball haben", konstatierte Kapitän Christopher Trimmel bei DAZN. Oftmals scheitert es laut dem 37-Jährigen am letzten Pass.

Zum nun bereits 16. Mal sind die Köpenicker ohne eigenen Treffer geblieben. Das "übertrifft" kein anderes Team in der Bundesliga. Nach dem Abgang von Kevin Behrens zum VfL Wolfsburg fehlt dem Vorjahresvierten im Zentrum der Mittelstürmer, der zum einen die Bälle festmachen und weiterleiten, und zum anderen die vielen Hereingaben mit seiner Sprungkraft sowie Kopfballstärke verwerten kann.

Vieles lief nach dem Prinzip Zufall

In Augsburg versuchten es die Berliner mit unzähligen Flanken aus dem Halbfeld, weil sie sich bis zur Grundlinie nicht durchtanken konnten. Aber in nahezu allen Luftduellen behielten die Fuggerstädter die Oberhand.

Vieles lief bei Union nach dem Prinzip Zufall - wie so oft in der laufenden Spielzeit. Ein klarer Plan, wie die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica bei eigenem Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte agieren soll, ist aktuell nicht erkennbar. Und so ist es nicht groß verwunderlich, dass der Trend nach unten zeigt.

Vorsprung auf Abstiegsränge könnte auf drei Punkte schrumpfen

Was neben dem Offenbarungseid in der Offensive nun auch daran lag, dass sich die Hauptstädter in Augsburg zu viele Schnitzer und somit zu viele Konzentrationslücken geleistet haben. Beim 0:1 unterlief Diogo Leite ein Aussetzer, beim 0:2 war Alex Kral neben der Spur. "Wir haben dem FC Augsburg viel geschenkt", sagte Bjelica. "Es geht um alles, es geht um die Existenz. Dieser Verein muss in der Bundesliga bleiben, das müssen alle kapieren."

Die Berliner Präsente führten dazu, dass Union zum dritten Mal in Folge keinen Sieg einfahren konnte und der einst komfortable Vorsprung auf die Abstiegsränge von neun Zählern am Wochenende auf drei Punkte schrumpfen kann. Das Szenario ist möglich, wenn Mainz am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sein Heimspiel gegen Hoffenheim gewinnen sollte.

Es müsse nun in die Köpfe rein, "dass wir uns im Abstiegskampf befinden", forderte Bjelica, auf den weiterhin viel Arbeit wartet. Vor allem wenn es darum geht, Lösungen im letzten Drittel zu finden.

Jannis Klimburg

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