Rammstein: 21-jährige YouTuberin berichtet von fürchterlichen ...

7 Jun 2023
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Erstellt: 07.06.2023Aktualisiert: 07.06.2023, 14:10 Uhr

Von: Ulrike Hagen

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Till Lindemann - Figure 1
Foto Merkur Online

Die Vorwürfe gegen Rammsteins Till Lindemann reißen nicht ab. Nun geht ein Clip der YouTuberin Kayla Shyx viral. Sie spricht über „schlimme Dinge“, die sie und andere Mädchen erlebt haben wollen.

Frankfurt – Sie wiegen tonnenschwer, die Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Und immer mehr Quellen melden sich zu Wort, die von mutmaßlichem Missbrauch und sexualisierter Gewalt im Umfeld von Rammstein-Konzerten berichtet.

Am Montagabend (5. Juni) stellte die Influencerin Kayla Shyx ein 37-minütiges Video online, das inzwischen auf Platz eins der YouTube-Trends geklettert ist. Darin berichtet sie von „schlimmen Dingen“, die ihr und anderen Frauen und Mädchen vor, während und nach Rammstein-Konzerten passiert seien.

Die deutsche YouTuberin Kayla Shyx  berichtet von schockierenden Backstage-Erlebnissen auf Rammstein-Konzert. (Montage) © Imago/Rammstein (Montage)Deutsche YouTuberin berichtet von schockierenden Backstage-Erlebnissen auf Rammstein-Konzert

Ihre Berichte reihen sich damit ein in schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Lindemann, bei denen sich nun sogar die Familienministerin einschaltete. Am 4. Juni 2022, so die Influencerin, habe sie gemeinsam mit einer 18-jährigen Freundin ein Rammstein-Konzert besucht: „Ich wurde dort in der Pause von einer russischen Frau namens Alena Makeeva angesprochen, ob ich zur Afterparty mitkommen will“, so Shyx in dem Clip. „Was dann passierte, war sehr beängstigend. Jetzt gerade kommt sehr viel raus, wovor ich sehr viel Angst hatte, als ich in der Situation war. Anderen Mädchen ist es viel schlimmer ergangen als mir. Aber ich möchte meine Reichweite nutzen, darüber zu berichten.“

Rammstein: Influencerin packt über Vorwürfe aus – „Hunderte Mädchen betroffen“

Kayla Shyx berichtet, dass sie sich erst jetzt traue, ihr Schweigen zu brechen und erzählt, wie sie nur knapp der „sehr gefährlichen Situation“ bei dem Rammstein-Konzert im Jahr 2022 entkommen sei. Sie habe schon damals einen Clip über ihr beklemmendes Erlebnis gedreht, doch „mir wurde von meinem alten Management gesagt, ich solle die Geschichte löschen.“ 

Ich werde euch erzählen, was mir passiert ist und was für eine kranke, systematische Sexualstraftäter-Mafia hinter Rammstein/Till Lindemann steckt. Diese Scheiße muss aufhören. Es sind hunderte Mädchen betroffen.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte ein anderer Fan, Shelby Lynn, als sie auf Twitter über ihr Erlebnis bei einem Rammstein-Konzert berichtete. Sie beschreibt darin, wie sie bei einer exklusiven Party zur Show nur wenig Alkohol getrunken habe, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Erinnerungen mehr habe und am nächsten Morgen mit Blutergüssen an der Hüfte aufgewacht sei.

Skandal um Rammstein: YouTuberin bestätigt die Vorwürfe

Wie Lynn berichtet nun auch die 21-jährige Shyx, „rekrutiert“ worden zu sein, um an einer „Afterparty“ teilzunehmen. Sie erzählt ausführlich von vielen anderen Frauen, mit denen sie gesprochen habe, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben sollen – und warnt davor, Rammstein-Konzerte und die dazugehörigen „Afterpartys“ zu besuchen. Die Frage, ob hingehen oder boykottieren, stellen sich indes ohnehin immer mehr Rammstein-Fans.

Shyx schildert, wie sie und ihre damals 18-jährige Freundin von Alena Makeeva zu der Aftershowparty eingeladen worden seien: „Sie war extrem nett und vertraut. Ich habe nichts Böses dabei gedacht.“ Dann seien sie von Makeeva und mehreren Security-Männern an der eigentlichen Aftershowparty mit den prominenten Gästen vorbeigeleitet und in einen kleinen Raum mit Sofas, Kühlschränken und Alkohol geführt worden. Sie berichtet: „Vor dem Raum kontrollierten die Security-Männer, dass jede von uns ihr Handy auf einen Tisch legt. In dem Moment merkte ich, dass ich umdrehen sollte. Aber die Security hat mich angestarrt, Makeeva wie eine Mum beruhigend auf mich eingeredet. Ich war unter miesem Druck.“

Influencerin berichtet schockiert über Rammstein-Aftershow: „Mir wurde klar: Ich bin hier als Sexobjekt“

Die 21-Jährige berichtet, dass etwa zehn Mädchen schweigend nebeneinander auf den beiden Sofas gesessen hätten, während Makeeva sie gedrängt habe, Alkohol zu trinken. Einige von ihnen hätten benommen und ängstlich gewirkt. Auf der Toilette habe Shyx von einer anderen „Erwählten“ erfahren, dass sie sich in einer Vorauswahl von Frauen befunden habe, die angeblich Sex mit Lindemann haben sollten. Sie dachte: „Ich muss hier sofort raus, bevor hier verf*** noch mal ein 60-jähriger Till Lindemann hereinspaziert. Ich bin hier gerade als potenzielles F***. Ich wurde hierher geholt nur aus dem Grund, weil er vielleicht Bock hätte, mich zu f***.“

Diese Erkenntnis sei so schockierend gewesen und sie habe auch Angst um ihre Freundin gehabt, weshalb sie den Raum und die Party verlassen habe: „Mir wurde klar: Ich bin hier als Sexobjekt.“

Rammstein bestreitet Missbrauchs-Vorwürfe und entlässt „Casting Directorin“ Makeeva

Die schwerwiegenden Anschuldigungen, auch die, dass weibliche Fans unter Drogen gesetzt und missbraucht worden sein sollen, werden von der Band bestritten. Unter dem Hashtag #JusticeForTillLindemann hat man die Fans darum gebeten, nicht vorzuverurteilen. Ein Anwalt betonte, dass es an „Beweistatsachen“ mangele. Nach wie vor gilt die Unschuldsvermutung.

Von der „Casting Direktorin“ Alena Makeeva, die angeblich für Till Lindemann junge Frauen rekrutiert haben soll, hat sich die Band aber inzwischen getrennt, berichtet der Spiegel. Die Mitarbeiterin wird demnach ab sofort keinen Zugang zu Konzerten mehr haben.

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