ARD-Feiertagskrimi: Der Frankfurt-»Tatort« im Schnellcheck

26 Dez 2023
Tatort heute

Das Szenario:

Mutters Werk und Teufels Beitrag. Nach dem Mord an einer jungen Gamerin werden Kommissarin Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) mit einer Künstlerin (Jeanette Hain) konfrontiert, die ihren Sohn wie eines ihrer Werke behandelt. Sie formt und modelliert ihn, als wäre er eine ihrer Skulpturen. Und möglicherweise hat sie ihn auch seelisch deformiert. Der junge Mann, der wie Mutti Künstler ist, reagiert jedenfalls mit roher Gewalt, wenn es jemand wagt, seine Bilder zu kritisieren. Hat die Bildhauerin ein narzisstisches Monster erschaffen?

Das Bild:

Der schöne Tod. Auf einer eleganten Skizze hat der verdächtige Sohn die erstochen in ihrem Blut liegende Gamerin gemalt.

Der Dialog:

Das Ermittlerduo spricht über die Künstlerin, in die sich Brix offenbar verguckt hat. Janneke trägt noch ein festliches Kleid von der Taufe ihres Enkels.

Brix: »Übrigens siehst du super aus, so in Grün, Oma!«

Janneke: »Na, ich bin immerhin Oma, du stirbst als einsamer Junggeselle, wenn du nicht aufpasst.«

Die Musik:

Wie bei den meisten Frankfurt-»Tatorten« wurde auch für diesen der Score vom HR-Sinfonieorchester eingespielt (Komposition: Bertram Denzel und Max Knoth). Sogar einen eigenen, nur für diese Krimi-Tragödie aufgenommenen Titelsong gibt es: »Sorry« von Jana Poser. Eine Frauenstimme wispert ihn gleich am Anfang so pessimistisch wie prophetisch: »I know your love is killing me, because it’s too little and too much«.

Die Bewertung:

4 von 10 Punkten. Große Bilder und unheilvolle Lieder, böse Begierden und tiefe Abgründe: Der künstlerische Gestaltungswille bei diesem »Tatort« säuft in einer wackeligen Story ab. All beauty must die.

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